Das Berliner Unternehmen Ubitricity, welches mit dem Ausbau von 1.000 Straßenlaternen als E-Auto-Ladepunkte betraut worden ist, kommt mit dem Aufbau der außergewöhnlichen Ladeinfrastruktur kaum hinterher.
Die Shell-Tochter Ubitricity, Gesellschaft für verteilte Energiesysteme mit Sitz auf dem Berliner EUREF-Campus, hatte sich für das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanzierte Projekt „Neue Berliner Luft“ um den schnellen Ausbau von 1.000 Straßenlaternen zu Ladesäulen beworben und die Ausschreibung gewonnen.
Die für Deutschland standardkonforme Version der Laternen-Ladesäulen heißt „Heinz“ und ist bereits seit Herbst 2021 verfügbar. Sie basiert auf der durch Ubitricity in Großbritannien verbreiteten Technik, musste aber umständlich auf die deutschen Regularien angepasst werden. Das hat sich offenbar so kompliziert gestaltet, dass etwa ein Auftrag in Dortmund dem Hardware-Hersteller und Partner Ebee überlassen werden musste.
Das Gerät für den hiesigen Markt wird laut „electrive.net“ an einem Laternenmast befestigt und ist 1,50 m hoch, knapp 20 cm breit und ebenso tief und wiegt 27 Kilogramm. Die Laternenladepunkte ermöglichen eine maximale Ladeleistung von 4,6 kW bei 230 Volt und 20 Ampère. Standard im öffentlichen Raum ist aber zumeist 3,7 kW.
Wie unter anderem die Berliner Zeitung berichtete, sind von den angestrebten 1.000 Laternen-Ladepunkten bislang erst rund 60 zu Ladesäulen aufgerüstet worden. Laut Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) liegt das an Schwierigkeiten bei der Koordination mit den Bezirken und dem Netzbetreiber Stromnetz Berlin. Die Behörde gibt zudem dem Wetter, der großen Zahl von Akteuren und den Krankenständen die Schuld, so das Online-Nachrichtenportal golem.de.
Ein weiteres Problem bestehe darin, dass viele Laternenmasten sich als ungeeignet für die Anbringung von Ladestationen erwiesen hätten. Das Unternehmen habe nach Angaben von Firmensprecherin Nicole Anhoff-Rosin zur Lösung der Probleme neue Hardware entwickeln müssen. Alte Betonmasten müssten teilweise sogar ausgetauscht werden.
Wenig optimal lief auch die Auswahl der Standorte für die Ladepunkte, welche mitunter nicht der Nachfrage folgten. So sind beispielsweise im Bezirk Marzahn-Hellersdorf zehn Laternenladepunkte in der Oberfeldstraße in Biesdorf errichtet worden. Dort werden sie allerdings kaum benötigt, da in dem Einfamilienhausgebiet viele Anwohner über eigene Lademöglichkeiten verfügen. An dem Aufbau einer Laternen-Ladesäuleninfrastrukur wird weiter festgehalten. Interne Pläne der Senatsumweltverwaltung rechnen bis zum Sommer 2023 mit einer dreistellige Anzahl an Laternenladepunkten. ar
Beitragsfoto: Ubricity
Laternenladepunkte sind für Nachts, wenn Fahrzeuge für einen längeren Zeitraum abgestellt werden eine gute Sache.
Allerdings gibt es 2 Wichtig Punkte zu beachten.
1. Haben Ladestrom-Anbieter wie z.B. EnBW in ihren Tarifen eine „Strafgebühr“ vorgesehen, wenn das Fahrzeug länger als 4 Stunden an einer Ladestation hängt. Dies ist auch bei diesen Laternensäulen so.
Bei rund 3 KW/h sind in dieser Zeit 12 KW/h geladen.
Macht nicht so viel Sinn.
2. Die Laternen-Lasepunkte sind zu 90% von nicht Elektrofahrzeugen zugeparkt – Grund es gibt kein Parkverbot für nicht E-Fahrzeuge !
Man hat, gerade in Wohngebieten, kaum eine Chance dort zu laden.
Ich habe in meinem Betrieb 2 Elektrotaxis und berichte da aus Erfahrung.