Nach zweijähriger Vorbereitungszeit ging diese Woche die intermodale App ‚Leipzig Mobil‘ in den Betrieb. Kunden können mit einer App ihre gesamten Mobilitätsbedürfnisse von Massenverkehrsmittel über Taxis bis hin zum Car-Sharing planen, bestellen und bezahlen.
Auf Initiative der ‚Funktaxi 4884‘ arbeitete man zusammen mit den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) an der Mobilitäts-App, die, mit 700.000 Euro vom Bundesverkehrsministerium gefördert, von ‚FMS Austrosoft‘ und der ‚Taff‘ aus Jena programmiert wurde. Das Ergebnis lässt sich sehen: Der Kunde kann entweder manuell aus dem Angebot verschiedener Transportmöglichkeiten für seine Strecke wählen und sich die Optionen für seinen Transportwunsch anzeigen lassen. Die App stellt den individuellen Fahrplan für den Kunden zusammen und bucht die Verkehrsmittel, darunter unter anderem auch eines der bei ‚4884‘ angeschlossenen Taxis. Der Kunde kann auch, ohne die Verkehrsträger zu wechseln, ein Taxi aus der App bestellen, wovon bereits einige Kunden im kurzen Praxistest Gebrauch machten.
Bei den LVB registrierte Kunden können dann die Taxifahrt, wie auch andere Verkehrsmittel, komplett über ihr Kundenkonto abrechnen lassen. Die Taxizentrale bekommt die gesammelten Rechnungen von den Verkehrsbetrieben beglichen, ein weiterer Vorteil für die Taxi-Unternehmer. Noch nicht registrierte Benutzer können natürlich weiterhin die üblichen Bezahlmethoden -bar, Kreditkarte usw..- wählen.
Die App wird von dem starken Partner, der LVB, beworben, also profitiert auch das Taxigewerbe von einem „zusätzlichen Bestellkanal,“ wie es Thomas Voigt (Geschäftsführender Gesellschafter der ‚Funktaxi 4884 GmbH‘) formuliert. Mit den Verkehrsbetrieben zusammen betreibt man übrigens schon seit längerem das „Anruf-Linien-Taxi“ in der sächsischen Großstadt. Ob als Teil einer Reise oder exklusives Transportmittel, die Bestellungen der Verkehrsbetriebe werden über eine standardisierte Schnittstelle mit der Zentralensoftware aus dem Hause FMS nahtlos verarbeitet und wie gewöhnliche Fahraufträge – unter Berücksichtigung der Kundenwünsche – an das nächste freie Fahrzeug vermittelt.
In der ersten Woche sind mehrere Bestellungen täglich über die App eingegangen, und Voigt ist überzeugt, dass ihre Zahl rasch wachsen wird. Er verweist auf das große Potenzial der App: Die LVB arbeite auch daran, sie mit dem Angebot anderer und überregionalen Anbieter zu erweitern, so zum Beispiel mit den Verkehrsbetrieben der nahe gelegenen Stadt Köthen. Voraussetzung für andere Taxibetriebe außerhalb Leipzigs, wo das Netz der Massentransporteure dünner wird, sei jedoch eine Software, die -wie die FMS-Software- über eine kompatible Schnittstelle verfüge, so Voigt.
Er selber ruht sich auch nicht auf dem Erreichten aus: Ein Taxi-Sharing möchte auch die 4884 anbieten und dann mit dieser App kombinieren. Dafür tausche man sich derzeit mit den Hamburgern aus, die das Taxi-Sharing schon jetzt anbieten. prh
Foto: Leipziger Gruppe
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