Neue Regeln sollen das Taxi in London für den Wettbewerb fit machen. Dabei setzt London zugleich auf Förderungen für umweltfreundlichere Taxis. Schärfere Kontrollen und ein verbindlicher Englisch-Test soll bei privaten Fahrtendienstleister für mehr Qualität sorgen.
London: Damit die traditionellen Black Cabs im Wettbewerb mit privaten Fahrtenvermittlern wie Uber besser bestehen können, hat Bürgermeister Sadiq Khan einen Aktionsplan vorgestellt. Dieser umfasst strengere Regeln für private Anbieter. Außerdem will man bei Fahrdiensten künftig genauer hinsehen. Echte Taxis wiederum dürfen verstärkt Busspuren nutzen. Zugleich will London die Black Cabs umweltfreundlicher machen und will ab 2017 den Umstieg auf neuere Modelle fördern.
Die Black Cabs in London sind ein Wahrzeichen der Stadt, das Kahn trotz steigenden Konkurrenzdrucks erhalten will. Um die Taxi-Klassiker zu fördern, soll die Zahl der Standplätze bis 2020 um mindestens 20 Prozent steigen. Zudem öffnet die Vehrkehrs-Dachorganisation Transport for London (TfL) 20 Busspuren in der Stadt für Taxis und bittet die umliegenden Verwaltungsbezirke des Großraums London um eine Öffnung 40 weiterer. Bis Sommer 2017 will TfL die Black Cabs auch in ihren Routenplaner integrieren, was eine kundenfreundlichere Verbindung von Taxis und öffentlichem Verkehrsnetz verspricht.
Um die Luftverschmutzung in London zu bekämpfen, werden ab 2018 keine Diesel-Taxis mehr zugelassen. Um Taxifahrern, die besonders alte Karren mit schlechten Abgaswerten fahren, den Umstieg auf moderne Fahrzeuge schmackhaft zu machen, ist bereits ab 2017 eine Förderung von 5.000 Pfund vorgesehen. Für Null-Emissions-fähige Autos sind zusätzliche Förderungen vorgesehen. Außerdem möchte Khan erreichen, dass die „Knowledge“, das für Londoner Taxifahrer verpflichtende Wissen um Straßen, Routen und wichtige Orte, als förderbare Ausbildung anerkannt wird, berichtet die „BBC“.
Private Anbieter wie die etwa 30.000 Uber-Fahrer in London sehen sich indes mit verschärften Bestimmungen konfrontiert. So soll es strengere Versicherungspflichten geben. Zudem sollen Kunden vorab mehr Informationen, darunter ein Foto des Fahrers, erhalten. Geplant ist auch, die Zahl der Kontrolleure auf Londons Straßen zu vervierfachen.
Ab 1. Oktober sieht TfL verpflichtende schriftliche Englisch-Tests für private Fahrtendienstleister vor. Ob diese Regel wirklich uneingeschränkt Bestand haben wird, bleibt aber abzuwarten. Denn Uber zieht deswegen vor Gericht und will Ausnahmen für seine Fahrer erwirken. (tb/Pressemeldung)