Die spanische Hauptstadt Madrid leidet unter zu viel Verkehr. Die Stadtväter wollen der dicken Luft zu Leibe rücken. Entsprechende Förderprogramme gibt es auch für die Taxis. Eine Bestandsaufnahme.
Mit dem Auto in die Madrider Innenstadt? Das ist nur etwas für ganz Hartgesottene. Extreme Parkgebühren, Umweltauflagen und wachsende verkehrsberuhigte Zonen. Dafür wächst außerhalb ein Netz von kostenlosen Parkplätzen, auf denen Pendler ihre Autos stehen lassen können und dann mit Bussen und Bahnen ins Zentrum weiter reisen. Die Taxivereinigung spricht von 4.000 Plätzen, andere Quellen nennen bis zu 10.000 Abstellmöglichkeiten, die in der letzten Zeit entstanden sind.
Noch fahren die rund 15.000 Taxis in Madrid ohne Auflagen, aber das kann sich ändern. Schon jetzt werden umweltfreundliche Fahrzeuge gefördert. Neuwagen, die zwischen dem 30. Juni 2017 und dem Ende der Einreichungsfrist am 25. Juli 2018 gekauft wurden, erhalten je nach Abschnitt unterschiedliche Unterstützung. 3.000 Euro je Fahrzeug gibt es für Autos mit dem Label Zero Emission. Eurotaxi-Fahrzeuge mit ECO-Label, die nicht mit Diesel betrieben werden, werden mit fünf Prozent des Fahrzeugbetrags (ohne MwSt) bis maximal 1.200 Euro unterstützt. Insgesamt hat die Stadt für die Förderung rund 800.000 Euro bewilligt. Angesichts der Summen, die in Deutschland ausgegeben werden, ist das nicht gerade atemberaubend.
Gegen private Fahrer gehen die Behörden rigoros vor: Parken in der Innenstadt ist nur noch Anwohnern erlaubt und den Besitzern von besonders sauberen Autos. Nummernschilder werden gescannt, um Verstöße festzustellen. Für ältere Diesel und Motorräder ist die Innenstadt tabu, für letztere aus Gründen des Lärmschutzes.
Insgesamt soll Madrid wieder den Bewohnern zurückgegeben werden – der Verkehr im Jahr 2030 nur noch halb so viele Emissionen wie 2012 erzeugen, so lautet der ehrgeizige, über 500 Millionen Euro teure Plan. tm
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