Für Kanzlerin Angela Merkel stand der vergangene Montag ganz im Zeichen der Elektromobilität. Am Vormittag weihte sie die neue Produktionsstätte von Volkswagens Vorzeigestromer ID.3 ein, am Nachmittag wurden dann politische E-Weichen gestellt.
Der Bundesregierung geht es ganz offensichtlich nicht schnell genug mit der Verkehrswende. Bislang sind in Deutschland aktuell rund 220.000 E-Fahrzeuge zugelassen. Damit ist klar, wie deutlich das ursprüngliche Ziel, 2020 bereits eine Million E-Fahrzeuge auf der Straße zu haben, gescheitert ist. Das neue Ziel hat aber einen ganz neuen Maßstab. Im Jahr 2030 sollen in Deutschland sieben Millionen Fahrzeuge elektrisch fahren.
Funktionieren soll das über den Anreiz einer finanziellen Förderung. Die Förderhöhe wurde nach einem Beschluss des Bundes für E-Fahrzeuge und Plug-in Hybride (PHEV) noch einmal erhört.
Wer sich ein vollelektrisches Fahrzeug mit einem Listenpreis von unter 40.000 Euro zugelegt, der kann anstatt wie bislang 4.000 Euro jetzt bis zu 6.000 Euro Förderung einstreichen. Sind die Autos teurer, werden nur 5.000 Euro ausgezahlt. Auch wurde die Preisobergrenze für förderfähige Fahrzeuge, die bislang bei 60.000 Euro lag, auf 65.000 Euro angehoben. Bei den PHEV Fahrzeugen, wie die Plug-in Hybrid Autos auch genannt werden, wurde die Fördersumme ebenfalls erhöht. Fahrzeuge unter 40.000 Euro werden anstatt wie bislang mit 3.000 Euro in Zukunft mit 4.500 Euro bezuschusst. Inkrafttreten sollen die neuen Förderungen bereits in diesem Monat. Wer wissen will, welche Fahrzeuge gefördert werden, der kann in der Liste der Bafa, des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, nachschauen.
Mit der Erhöhung der staatlichen Bezuschussung, so die Meinung der Bundesrepublik, soll der Anreiz auf ein E-Fahrzeug umzusteigen, deutlich erhöht worden sein. Laut Meinung der Autoindustrie kann das E-Fahrzeug erst in der Masse ankommen, wenn die Ladeinfrastruktur deutlich ausgebaut wird. Die Kanzlerin Merkel ist auf diese Forderung eingegangen.
„3,5 Milliarden Euro werden wir in den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur in den nächsten Jahren investieren. Das ist eine Rekordsumme und wir haben abr festgehalten, dass wir diese Förderung bis 2025 begrenzen, um wirklich auch Druck zu machen, dass diese Ladeinfrastruktur gebaut wird“, so die Kanzlerin am Montag beim offiziellen Produktionsstart der Volkswagen ID.3 in Werk Zwickau.
Priorisiert werden dabei die Ladesäulen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. Sie sollen das E-Auto auch als Langstreckenfahrzeug etablieren helfen. Konkret sollen an jedem Autobahnrastplatz mindestens vier Ladesäulen gebaut werden. Aus den aktuell rund 17000 Ladesäulen sollen im Jahr 2030 insgesamt eine Million Ladesäulen werden.
Kommentar der Redaktion: Klar, das Laden dauert (noch) deutlich länger als ein klassischer Tankvorgang, aber dafür ist an einer Tankstelle auch immer eindeutig, wie viel ein Liter Kraftstoff kostet. Auch sind es die Mineralölkonzerne, welche die Infrastruktur stellen. Warum werden die Energieversorger nicht in die Verantwortung genommen?
Foto: Taxi Times
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Eine Million Ladesäulen, für sieben Millionen Elektroautos, davon die Hälfte an der Autobahn. Wie soll das funktionieren? Ausrechnen kann dies ein Drittklässler.
E-Mobilität ist kein Selbstzweck.
Was erreicht werden soll, ist sauberes, umweltfreundliches Fahren.
CO2-neutral mit Strom aus der Steckdose?
Ist wohl eher eine Illusion, wenn mal die Gesamtkreisläufe für die möglichen Energieträger und die Technik, deren Rohstoffe und Gewinnungsverhältnisse durchgerechnet werden.
Kritik an einer seit 10 Jahren andauernden einseitigen Propaganda pro Strom aus der Steckdose fürs Fahren muss erlaubt sein.
Besonders, da die wesentlich schnellere und wirkungsvollere und ausserdem billigere Umstellung auf regenerativ erzeugte Energieträger dadurch zurückgedrängt wird.
Der Hauptgewinn dieser Politik ist offenbar zusätzlicher Umsatz für Stromfirmen, die bisher im Auto-Sektor nichts verkaufen konnten.
Ein Verbrenner fährt schließlich CO2-neutral, wenn sein Treibstoff regenerativ erzeugt wird.
So einfach könnte es sein!
Wo bleibt die Unterstützung für diesen schnellen Weg zum umweltfreundlichen Fahren?
Milliarden an Subventionen für etwas, was uns nicht wirklich zügig vorwärts bringt, aber zusätzliche Probleme verursacht?
Mit dieser Einstellung wird das Taxigewerbe bald auch anderweitig keine politische Unterstützungmehr bekommen…
ALLES IRRSINN UND ABZOCKE, 300000% MEHR ABGAS DURCH DIE STADTPLANER SIEHE DÜSSELDORF, ALLE 10M NÖTIGENDE AMPELSCHALTUNGEN UND BODENWELLENLANDSCHAFTEN, UMWELTSPUREN UND ÜBERBREITE FAHRRADWEGE, VERKEHRSFLUSS WIRD ÜBERALL BEWUSST MIT BAUSTELLEN MANIPULIERT ,ES GEHT SCHON JAHRE SO.
Der weitaus höhere Teil der E-Fahrer lädt an der eigenen Steckdose zu Hause oder im Fuhrpark. Also, schon mal kein Problem. Im Übrigen ist das auch nur eine Ausbaustufe. Haben sie denn zu Hause eine Zapfsäule, nur weil sie einen Verbrenner fahren? In manchen Gegenden gibt es gar keine Tankstellen mehr. In den Innenstädten verschwinden sie auch. In Düsseldorf sind die Abgaswerte seit Einführung der Umweltspuren übrigens bereits messbar zurückgegangen (Herr Retberg). Da helfen auch keine Großbuchstaben und keine Ausrufungszeichen. Verstehe das zwar auch nicht, das mit dem Rückgang, aber so stand es zunächst einmal in der Zeitung. Wir werden sehen.