Mit dem Update von V-Klasse, Vito und deren elektrischen Pendants entfällt die Option für das Taxipaket. Damit führt der Stuttgarter Autobauer einen Trend fort.
Ups, auf einmal ist auf der Mercedes-Benz-Webseite keine Taxi-Preisliste mehr vorhanden. Seitdem für viele Taxiunternehmer schmerzhaften Abschied vom E-Klasse Taxi ist bereits eine Weile vergangen. Auch wenn zwischenzeitlich die oben erwähnte Webseite für Unsicherheiten gesorgt hat. Mit dem Modellwechsel hin zu aktuellen E-Klasse ist das Kapitel E-Klasse Taxi ab Werk für immer abgeschlossen worden.
Gleiches blüht jetzt den Mercedes-Benz-Vans Taxis V-Klasse, Vito, EQV und eVito. Auf Nachfrage der Redaktion hat ein Mercedes-Benz-Vans-Sprecher mitgeteilt, dass die Fahrzeuge der aktuellen Generation sehr wohl noch als Taxi bestellbar seien. Von der Online-Taxi-Preisliste habe man sich allerdings „grundsätzlich bereits seit einiger Zeit“ verabschiedet. Stattdessen biete die „Online Konfiguration“ eine Möglichkeit, den genauen Preis für bestimmte Fahrzeuge zu ermitteln.
Das haben wir selbstverständlich ausprobiert und zumindest einen Hinweis auf das Taxi gefunden. Immerhin wird als Wahlmöglichkeit die Farbe Hellelfenbein angeboten. Weitere Hinweise auf ein Taxipaket konnten im Rahmen der Recherchen nicht gefunden werden.
Sicher ist aber, dass mit dem Modellwechsel oder besser Facelift der Vans die Option Taxipaket komplett entfallen wird. Das betrifft dan auch die Elektromodelle. Zwar habe man festgestellt, so der Mercedes-Sprecher, dass gerade die Großraumtaxis mit hohem Einstieg und sieben Sitzen (plus Fahrer) immer attraktiver werden. Den Bedarf nach solchen Fahrzeugen werde man aber im sogenannten „Zweirechnungsgeschäft“ stillen. Die entsprechenden Aufbauhersteller würden dann nach dem Modellwechsel „unter Berücksichtigung entsprechender Aufbaurichtlinien“ die Vans zum Taxi umrüsten können.
Auch für die kleinere T-Klasse bzw. deren Schwestermodell Citan Tourer, welche beide in Kooperation mit Renault gebaut werden, soll ähnlich verfahren werden. Das dafür erforderliche ESP-Signal zur Abnahme des Wegstreckensignals soll den Aufbauherstellern bereitgestellt werden.
Übrigens, die Frage, ob sich Mercedes-Benz von seinen ehemals treuen Taxi-Kunden offiziell verabschieden möchte, wurde nicht beantwortet. Das geschiet lediglich indirekt, indem man beispielsweise eine bei Taxi Times angefragte Werbekampagne für das Van-Segment doch wieder absagt. sg
Beitragsfoto: „Arrivederci Vito“-Taxi ab Werk. Foto: BVM
Da hat das Nichts über das bessere gesiegt. Herrn Kallenius sei dank . Was kann man besseres an Werbung haben wie Taxen die ( bei guter Pflege ) weit über 700000 km ohne große Probleme laufen.
Die Zukunft wird zeigen wohin der Weg geht. Wenn ich sehe wie Mercedes mit Werbung für die S Klassen etc. um sich wirft , kann ich mir vorstellen was kommt.
Hoffentlich ein derber Absturz und dann ein neuer Vorsitzender wie einst bei den Mitbewerben.
Wir werden jedenfalls unseren Fuhrpark in nächster Zeit umstellen und auf alle Fahrzeuge mit dem Stern verzichten.
Mercedes zieht sich endgültig aus dem Taxigeschäft zurück. Gleichzeitig verdoppelt der koreanische Fahrzeughersteller Hyundai sein Angebot taxitauglicher Modelle und Nissan sponsert das komplette Taxipaket. Allein der Rückzug der deutschen Wirtschaft geht voran.
Danke für Ihren Denkanstoß, Herr Sokolovic. Etwas relativierend muss man allerdings dazu sagen, dass die qualitative Betreuung des Taxigewerbes auf einem sehr niedrigen Niveau stattfindet. Hier ein Beispiel aus der Arbeit der Taxi-Times-Redaktion: Eine mehrmalige Anfrage nach einer Kontaktperson für den gewerblichen Taxibereich blieb konsequent unbeantwortet. Die Pressestelle, die uns einen Testwagen angeboten hatte, hatte zwar versprochen, dass sich jemand aus dem Vertrieb / Marketingabteilung bei uns meldet, aber da kam wie gesagt: NICHTS. Und als wir dann baten, ob man uns einfach die Kontaktdaten und den Namen nennt, wurde uns das verweigert. Wenn wir als Fachmagazin keinerlei Resonanz bekommen, ist zu befürchten, dass auch ein Taxiunternehmer im Regen stehen gelassen wird, wenn er mal ein Problem mit seinem Nissan-Taxi hat. Das hat uns auch dazu bewogen, auf einen Testbericht eines Nissan-Taxis zu verzichten, denn wir wollen unseren Lesern kein Fahrzeug schmackhaft machen, bei dem der After-Sales-Bereich brach liegt.
Toyota und andere Wettbewerber wird das freuen. Der taxigerechte Service für die bereits verkauften Fahrzeuge wird sicher ebenfalls zurückgefahren werden. Trotzdem schade nach einer langen gemeinsamen Geschichte. Ich beneide die KollegInnen nicht, die noch eines der letzten Mercedes-Taxis bestellt haben.
Wenn uns Mercedes mit seinem neuen Management nicht mehr will, werden wir eben zu Opel, VW oder hauptsächlich zu Toyota/Lexus wechseln.
Die E-Klasse wird dann nur noch in den arabischen Staaten fahren.
Bravo, Herr Kallenius und alles Gute weiterhin !