Die Gespräche zwischen dem Deutschen Taxi- und Mietwagenverband BZP und der Gewerkschaft Ver.di sind von beiden Seiten nach nur einem Verhandlungstag für beendet erklärt worden. Eine schrittweise Angleichung der Taxi-Löhne an den gesetzlichen Mindestlohn ist damit nicht möglich.
In einer am Samstag-Abend veröffentlichten Pressemeldung bedauert der BZP den Abbruch der Tarifverhandlungen. Diese seien nach nur einem Verhandlungstag von Ver.di für gescheitert erklärt worden. Zu den Gründen äußerte sich Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle am Sonntag gegenüber der Agentur Reuters: „Die Arbeitgeber wollten schlechte Arbeitsbedingungen tarifvertraglich festschreiben und gleichzeitig an Löhnen deutlich unter 8,50 Euro pro Stunde festhalten. Das lehnen wir ab“.
Aus Sicht des BZP seien diese Argumente nicht nachvollziehbar. „Die Gewerkschaft erhebt die Forderung nach einer Kontrolle der Fahrer durch entsprechende technische Geräte, die – abgesehen davon, dass dies datenschutzrechtlich mehr als problematisch wäre – schlichtweg derzeit noch gar nicht verfügbar sind“, berichtet BZP-Präsident Michael Müller. Dem könne man ebenso wenig zustimmen wie einer zweiten ver.di-Bedingung, bei der man auf eine 40-Stunden-Woche bestehe. Diese sei, so Müller, „in unserer Branche angesichts von Großveranstaltungen, Wettereinflüssen, Feiertagen und regionalen Besonderheiten so nie gegeben“.
Der ab 1. Januar 2015 in Deutschland branchenübergreifend geltende Mindestlohn über 8,50 Euro pro Stunde sollte nach dem Willen des Taxigewerbes erst schrittweise bis 2017 erreicht werden. „Statt einer schrittweisen Annäherung an den Mindestlohn, signalisiert ver.di zwar in der reinen Lohnhöhe bis 2017 Zugeständnisse, gleichwohl werden Zusatzbelastungen ultimativ gefordert, die in Summe unsere Unternehmen bereits ab Januar 2015 deutlich über dem Mindestlohn belasten würden.“
Müller unterstreicht die Bereitschaft des BZP zur Wiederaufnahme von Verhandlungen zu einer schrittweisen Annäherung an den Mindestlohn bis Ende 2016. Sollte es dazu nicht kommen, nimmt der BZP-Präsident die Politik in die Pflicht: „Nach dem von Ver.di erklärten Scheitern tragen Politik und Gewerkschaft gemeinsam die Verantwortung für die drohende massive Arbeitsplatzvernichtung in unserer Branche. Insbesondere Bundesministerin Nahles und ihr Ministerium sind gefordert, hier unverzüglich Lösungen zu erarbeiten.“ jh
Vielleicht wäre es aber auch tatsächlich an der Zeit das Taxigewerbe durch genau diese Maßnahme, (Mindestlohn) gesundschrumpfen zu lassen. Wenn weniger Taxen im Umlauf sind, machen die Restlichen automatisch mehr Umsatz und auch mehr Gewinn.
Gerade der BZP hat sich in der Vergangenheit oft gegen Tariferhöhungen ausgesprochen, war nicht selten der Bremser. Genau das rächt sich Heute. Unsere Tarife sind fast nirgends zeitgemäß. Während andere Branchen in schöner Regelmäßigkeit praktisch jährlich, oft sogar 2 x im Jahr ihre Preise anpassen passiert das in unserer Branche oft nur alle 5 bis 6 Jahre und dann noch unterhalb der Inflationsrate.
Von Nix kann man Nix zahlen das ist so. Dann müssen eben wieder mehr Selbstfahrer raus und deutlich weniger Angestellte die in 2 Schichten den Kuchen der zu verteilen ist immer kleiner machen.
In einigen Berichten war zu lesen, dass der BZP 12 Stundenschichten und eine 6 Tage Arbeitswoche gefordert hat. WENN das so stimmt wundert mich die Reaktion von Verdi nicht. Andererseits hat auch Verdi vermutlich keine Ahnung, wie ein Taxibetrieb wirtschaftlich arbeiten muss und angestellte Taxifahrer kontrolliert werden können. Bedauerlich für beide Seiten.
Von normaler Arbeit sollte man eigentlich leben können. Aber viele Taxifahrer erhalten zusätzlich zu ihrem Lohn ergänzende Leistungen von irgendwelchen Ämtern. Der BZP sollte versuchen, vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen: Befreiung von der Mineralölsteuer, Abschaffung von Mietwagen, einheitliche Tarifstrukturen sind nur einige Punkte, die dem Taxengewerbe helfen würden.
@Gerd Hermes ich denke, dass ist alles nicht so einfach, gerade jetzt wo Uber weiter operieren darf und die Preise drückt, indem auf die Versteuerung, gewerbliche Versicherung etc. verzichtet wird.
endlich wird hier ein riegel vorgeschoben, Unternehmer verdienen sich eine blaue Nase und wir Fahrer müssen Hungern; 8,50 Euro ist verdammt wenig und 60 Stunden schuften die Woche ist zuviel !
Tarifanhebung und saubere Taxe werden wunder wirken.
Was kosten den 100 Kilometer mit der Taxe Dieselpreisexplosion, ich kann dieses wort nicht mehr hören;
was können einige dafür wenn sie 3 unfälle pro jahr einfahren und 200 % versicherung bezahlen müssen ? zumachen diesen laden und anständige fahrer einstellen nicht für 5,00 Euro nein mindestens 8,50 Euro