Seit gestern können Hochbetagte in Berlin mit dem Taxi zum Impfen und wieder nach Hause gefahren werden. Das Modell sollte nun auch überall in Deutschland eingeführt werden.
Diese Forderung formuliert der Bundesverband Taxi und Mietwagen in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung. „Unsere Branche hat in der Corona-Krise schwer zu leiden – hier zeigen wir die Stärken des Gewerbes. Die Fahrer tragen Masken, im Wagen trennen Folien Fahrer und Fahrgäste. So transportieren wir die Seniorinnen und Senioren sicher zur Impfung und wieder zurück“, sagte Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen. „Wir stehen bereit, dieses Modell bundesweit anzubieten. Neben der Sicherheit der Senioren kann so das Taxi-Gewerbe einen Teil seiner Corona-Umsatzeinbrüche von bis zu 90 Prozent kompensieren.“
In Berlin hatte die dortige Gewerbevertretung „Innung“ den Taxi-Service für Senioren angestoßen. Mittlerweile wurden zwischen dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Berlin, der Senatsverwaltung für Gesundheit sowie Taxi Berlin die entsprechenden Verträge geschlossen. Neben der reinen Fahrtenvermittlung ist das Taxigewerbe mit zusätzlichen Personal am Impfzentrum, um direkt vor Ort die reibungslose Ankunft und spätere Abholung zu organisieren. Die Berliner Taxizentrale und Gewerbeverbände greifen dabei auf das Personal zurück, das normalerweise bei großen Messen den so genannten Taxi-Leitstellendienst verrichtet.
Deren Kosten wie auch die Fahrtkosten übernimmt das Land Berlin. Die Fahrgäste müssen nichts bezahlen. Abgerechnet wird über Coupons. Hermann Waldner, Vizepräsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen und in Personalunion Geschäftsführer von Taxi Berlin, hofft nun auf eine Signalwirkung: „Wir haben von unserer Seite bundesweit allen Beteiligten unsere Hilfe angeboten und hoffen auf eine schnelle Entscheidung wie in Berlin“. jh
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