Die Kreisverwaltung plant, einem Bericht der „Mitteldeutschen Zeitung“ zu Folge, im Salzlandkreis künftig mobile Pflegedienste als eine Art Taxi einzusetzen. Sie sollen Bürger und Güter von A nach B transportieren.
Ausschlaggebend für diese Idee sind die zunehmenden Schwierigkeiten, die sogenannte Daseinsvorsorge aufrecht zu erhalten. Gerade in kleineren Ortschaften wird es immer schwieriger, die notwendigen Dinge zu erledigen, weil immer mehr Supermärkte, Banken und Arztpraxen schließen. Ohne eigenes Fahrzeug ist es oftmals unmöglich, in die nächstgrößere Stadt zu kommen, da die Orte nur noch unregelmäßig und meist nur zu den Schulzeiten vom öffentlichen Nahverkehr bedient werden. Jetzt wird der genaue Bedarf der Bürger ermittelt. Seit einigen Wochen gibt es einen Fragebogen, das Feedback und die Resonanz darauf ist bislang nur gering.
Die Pflegedienste sehen das potenzielle neue Betätigungsfeld prinzipiell als Bereicherung. Steffi Niese vom Ambulanten Pflegedienst in Aschersleben betonte aber in einem Zeitungsinterview, man wolle der Taxi-Branche keine zusätzliche Konkurrenz machen. Besser sei es, ein Netzwerk zu gründen.
Die Taxibranche vor Ort hingegen reagiert äußerst alarmiert. Der Taxi-Unternehmer Manfred Hartkopp zum Beispiel sieht sein Gewerbe in den Grundfesten gefährdet. Ein Großteil seines Umsatzes besteht aus Krankenfahrten, wenn diese wegfallen, „führe das letztlich dazu, dass der Individualverkehr zusammenbricht“.
Dirk Helbig, der zuständige Projektverantwortliche, sieht die Bedenken als gerechtfertigt an. „Wir wollen aber keinen Konkurrenzverkehr erzeugen oder Taxi-Leistungen ersetzen.“ An dem Projekt könne sich auch die Taxibranche beteiligen. nu
Symbolfoto: Archiv
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