Die dritte Generation des im Taxigewerbe beliebten Großraumfahrzeugs wurde umfassend überarbeitet. Neue Dieselantriebe und eine elektrische Variante sollen den Vito zukunftsfähig machen.
Der Vito wurde im vergangenen Jahr weltweit über 440.000 mal verkauft. Das betonte Mercedes-Benz Vans Chef Marcus Breidtschwerdt bei der Präsentation des modellgepflegten Vans. Die wichtigsten Neuerungen umfassen eine modernisierte Motorengeneration, dessen Topmodell bei PKW Zulassung eine Leistung von 174 kW verbuchen kann. Rein äußerlich hat sich wenig getan. Lediglich dem Kühlergrill wurde eine Überarbeitung gegönnt.
Der Innenraum ist jetzt mit einem neuen Bezugsstoff erhältlich und im Armaturenbrett sind neue Lüftungsdüsen verbaut. Die eigentliche Neuheit ist aber der sogenannte eVito. Zwar gibt es schon jetzt einen eVito, die jetzt vorgestellte vollelektrische Version kann aber deutlich mehr. So ist er beispielsweise mit einer 100 kWh Batterie ausgestattet, von der 90 kWh für den Vortrieb genutzt werden können. Genug ‚Saft‘ um bis zu 420 Kilometer (Werksangabe) weit zu fahren.
Geladen wird der eVito wahlweise mit Wechselstrom (maximal 11 kW) oder mit Gleichstrom. In der Serienausstattung ist das Laden mit bis zu 50 kW möglich. Als Sonderausstattung sollen sogar bis zu 110 kW möglich sein. Im Idealfall ist dann der eVito bereits nach 45 Minuten auf 80 Prozent geladen. Das Ladekabel wird an der Steckdose in der linken Seite der vorderen Stoßstange angeschlossen.
Den eVito kann man in der Karosserievariante lang und extralang bestellen. Bei der Bestuhlung verweist Mercedes-Benz Vans auf die vielfältigen Sitzkonfigurationen, wovon speziell die Taxiunternehmen profitieren sollen. Maximal acht Fahrgäste können in den drei Sitzreihen befördert werden. Der eVito eignet sich laut Mercedes aber nicht nur als Großraumtaxi, sondern auch als Hotelshuttle oder für den Einsatz als Ride-Sharing Fahrzeug (Berlkönig lässt grüßen)
Mit einer Spitzenleistung von 204 PS ist der eVito sicher nicht schwach auf der Brust. Dauerhaft kann man dem Elektromotor, der die Vorderräder antreibt aber nur 95 PS abverlangen. Im ersten Moment klingt das nach wenig, aber gepaart mit einem maximalen Drehmoment von über 360 Newtonmeter, welches bereits ab der ersten Umdrehung zu Verfügung steht, wird sich der eVito vermutlich kräftiger anfühlen als er ist.
Die Höchstgeschwindigkeit hat Mercedes-Benz Vans mit abgeregelten 140 Kilometer pro Stunde angegeben. Wem das nicht ausreicht, kann als Sonderausstattung eine Anhebung auf 160 Kilometer pro Stunde mitbestellen. Um maximal effizient unterwegs zu sein, kann der Fahrer über Schaltwippen am Lenkrad auch den Grad der Rekuperation (Energierückgewinnung) wählen. Der eVito soll ab Sommer 2020 in den Handel kommen. sg
Foto: Daimler AG