Eventuell fahren Shuttle-Busse der VW-Tochter demnächst auch in Garbsen. Die Gespräche hinsichtlich einer Genehmigung zwischen dem Unternehmen und der Stadt laufen.
Garbsen hat rund 60.000 Einwohner und grenzt nordwestlich von Hannover unmittelbar an die niedersächsische Hauptstadt an, in der bereits Moia-Busse per Sondergenehmigung nach § 2, Absatz 7 des PBefG fahren, seit Februar sogar im ganzen Stadtgebiet.
Wie die „Hannoversche Allgemeine (HA)“ berichtet, soll Moia seine Dienstleistung nun auch in Garbsen anbieten. Man befinde sich in vielversprechenden Gesprächen und würde sich sehr freuen, zitiert die Zeitung einen Sprecher der Stadt.
Der Vorstoß kommt dabei vor allem von Seiten der Politik. Die SPD, stärkste Fraktion im Stadtrat, hätte dies schon vor einem Jahr beantragt, verrät der Fraktionsvorsitzende Karsten Vogel. Auch bei den Grünen sei der Shuttle gewünscht, auch wenn deren Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Garbsen, Darius Pilarski, in dem Dienst keinen Ersatz für eine gute ÖPNV-Verbindung sieht. Die in Garbsen gemeinsam agierenden Fraktionen aus CDU und FDP sehen Moia dagegen kritisch. „Die VW-Tochter verdränge langfristig Taxi-Unternehmen aus dem Markt“, sagt der Fraktionsvorsitzende Heinrich Dannenbrink gegenüber der HA. „Die Einkommen der Angestellten seien sowieso schon unter dem Durchschnitt.“
Eine Schwächung für das Taxi sieht auch Pilarski, doch er setzt laut HA auf den Mechanismus des Marktes. „Wir sind hier im wirtschaftlichen Geschehen; Angebot und Nachfrage werden dies regeln – auf der einen Seite werden Arbeitsplätze entstehen und auf der anderen Seite wegfallen.“ Vogel verweist auf die zeitlich befristete Genehmigung, in der man auch die Auswirkungen auf die Taxibranche untersuchen werde.
Zu Wort kommen im Beitrag der HA auch zwei Garbsener Taxiunternehmer, die insgesamt abwartend reagieren. Erol Akkaz, Inhaber von Taxi 6015, meint, ihm passe es zwar nicht, aber die Auswirkungen seien ohne Erfahrung schwierig zu beurteilen. „Wir haben einen großen Kundenstamm, die wissen, was sie bekommen.“ Auch Taxi-Unternehmer Orhan Akdag ist dagegen, dass Moia nach Garbsen kommt. Er habe keine Angst, aber die Taxifahrer überlegten, was sie dann dagegen tun könnten. jh
Symbolfoto: Moia
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