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„Moias Pläne bedrohen Hannovers Taxigewerbe“

von Philipp Rohde
29. Mai 2018
Lesedauer ca. 2 Minuten.
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Taxigewerbe will Moia verklagen
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Hannovers Genehmigungsbehörde will „wahrscheinlich“ diese Woche über einen Antrag von Moia entscheiden, seinen kommerziellen Testbetrieb mit 250 Kleinbussen aufzunehmen. Das könnte dann für ein Drittel aller Taxibetriebe das Ende bedeuten.

Gerüchten zu Folge soll diese Woche eine Genehmigung nach Experimentierklausel des PBefG erfolgen, die aber mit Auflagen versehen sein soll. Pressesprecher Axel Emmert von ‚Hallo Taxi 3811‘ bestätigte der Taxi Times, dass man gegen eine Genehmigung vorgehen wird. Das schließt eine Klage ein. Der Weg eines Widerspruchs allerdings kann sich auch als schwierig erweisen.

Emmert schätzt, dass etwa ein Drittel aller Taxi-Unternehmen mittlefristig pleite gehen könnten. In Hannover bestünde mit zur Zeit etwa 600 konzessionierten Taxis ein Überangebot an Fahrzeugen, so dass sich die Stadt für eine zahlenmäßige Begrenzung ausgesprochen hat. Schon heute gebe es einen Überhang von etwa 150 Taxis. Wenn jetzt dennoch 250 Kleinbusse der VW-Tochter Personenbeförderung anbieten würden, wäre das eine unmittelbare Existenzbedrohung für viele Betriebe. Hallo-Taxi-Geschäftsführer Sven-Marcus Fürst wies in einem NDR-Bericht darauf hin, dass Moia mit konzerninternen Subventionen von Volkswagen hingegen längere Phasen mit mangelnder Profitabilität durchhalten können wird.

Moia möchte anscheinend das gesamte Stadtgebiet Hannovers mit seinen angrenzenden Ortschaften rund um die Uhr bedienen, hat aber keine Möglichkeit, mobilitätseingeschränkte Personen zu befördern und bietet keine sprachliche Telefonvermittlung, so dass Sehbinderte, Barzahler oder Menschen ohne Smartphone nicht transportiert werden können. Gleichzeitig aber trete Moia, so Emmert, einen Verdrängunsgwettbewerb mit dem Taxigewerbe los. Das ist gesetzlich verpflichtet, die wichtige Grundversorgung für alte Menschen, für Kranken-, Dialyse- oder Schülerfahrten trotz Tarifpflicht langfristig wirtschaftlich zu erbringen.

Fachleute sehen seit längerem größere Gewinnmargen für die Autokonzerne. Statt durch den Verkauf von Fahrzeugen lässt sich mehr Profit mit deren Betrieb machen; „Mobility as a service“ heißt das im Englischen. prh

Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.

Tags: ExperimentierklauselHallo Taxi 3811HannoverMobility as a ServiceMoia
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Philipp Rohde

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