Auf Basis einer zunächst sehr ungenauen Pressemeldung der Polizei stellte die Münchner „tz“ Taxis als „Sex-Falle“ dar. Thematisiert wurden zwei sexuelle Übergriffe am vergangenen Wochenende, die angeblich in einem Taxi stattgefunden hätten.
‚Sex-Falle Taxi‘ lautete die reißerisch aufgemachte Headline auf der Titelseite der Münchner tz , während alle anderen lokalen Publikationen die beiden Vorfälle differenzierter betrachtet haben. Aber erst einmal zu den Fakten. Am Montag, den 12. November, wurden durch die Polizeipressestelle zwei Meldungen über sexuelle Gewalt am Wochenende veröffentlicht. So sei in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 3.40 Uhr eine junge Frau von einem Taxi aufgenommen worden. Während der Fahrt habe der Fahrer sein Fahrzeug verschlossen und sein Opfer sexuell genötigt.
Im zweiten Fall berichtete die Polizei von einem Taxifahrer, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen fünf Uhr eine mit Handy am Straßenrand wartende 17-jährige Frau ansprach. Er gab vor, im Auftrag jenes Fahrtdienstvermittlers zu arbeiten, bei dem die junge Frau eine Fahrt bestellt hatte. Während der Fahrt ist es zu einer Vergewaltigung gekommen. Wie die Pressestelle auf Nachfrage von Taxi Times mitteilte, kann inzwischen im zweiten Fall die Beteiligung eines Taxis ausgeschlossen werden.
Diese Differenzierung wurde jedoch von der Münchner Tageszeitung „tz“ nicht mehr vorgenommen.
Bei der ersten Straftat sei das Fahrzeug laut Polizei definitiv als Taxi erkannt worden, da der Wagen über Dachzeichen, Taxameter und Lackierung in Hellelfenbein verfügte. Die Polizei kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen, dass es sich bei den Tätern um ein und dieselbe Person handelt. Die ähnliche Vorgehensweise beim Tathergang werde selbstverständlich berücksichtigt. Bei der Straftat am Samstag wurde der Fahrer als männlich und ca. 40 Jahre alt beschrieben. Er trug ein helles Hemd und sprach deutsch mit Akzent. Bei der Straftat am Sonntag wurde der Fahrer als ca. 30-40 Jahre alt und hellhäutig beschrieben. Er hatte eine schlanke Figur und sprach deutsch mit Akzent und hatte einen dunklen Bart. sg
Anmerkung der Redaktion: Beide Straftaten sind ungeheuerlich und machen fassungslos. Wir können nur hoffen, dass solche negativen Schlagzeilen nicht das gesamte Taxigewerbe verunglimpft, wobei die undifferenzierte Berichterstattung seitens der tz leider einen guten Teil dazu beiträgt. Wir hoffen, dass möglichst bald der oder die Täter gefasst und ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Wer am Samstag- und am Sonntagnacht in München gefahren ist und etwas beobachtet hat, der kann sachdienliche Hinweise beim Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, unter 089/2910-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle machen.
Symbol-Foto: pixabay
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