Kürzlich versuchte der Vermittler aus dem Daimler-Konzern ganz offen, die Mitglieder der Kölner Taxigenossenschaft gegeneinander aufzuwiegeln, möchte sich nach eigenen Aussagen in die Satzungsgestaltung „einmischen“ und droht, dies notfalls auch mit juristischen Schritten zu tun. mytaxis Methoden sind Gegenstand von etwa 20 laufenden Gerichtsverfahren alleine im Kölner Raum.
In einer Rund-E-Mail an Mitglieder der Taxi Ruf Köln eG, unterschrieben von Alexander Mönch, dem Generalmanager von mytaxi in Deutschland und Österreich, wurden kurz vor der Generalversammlung potenziell rufschädigende und falsche Darstellungen über das Vorgehen der Genossenschaft, angeblich geplante Satzungsänderungen und implizit über ihren Vorstand verbreitet. Mönch rief dazu auf, „vom Stimmrecht Gebrauch zu machen“. Zur Wiederwahl stand turnusmäßig das Vorstandsmitglied Aleksandar Dragicevic, der in der Vergangenheit die Methoden mytaxis kritisiert hatte. Er wurde mit 191 von 219 Stimmen wiedergewählt; zwei andere Kandidaten erhielten jeweils 14 Stimmen.
Alexander Mönch suggerierte mit markigen Worten in der E-Mail, die eG Köln würde angeschlossene Unternehmer in ihrer unternehmerischen Freiheit einschränken. Außerdem stünden -wörtlich- „zahlreiche Satzungsänderungen, die ihre Mitglieder in ihren unternehmerischen Freiheiten weiter einschränken“, bevor. Taxi Times besorgte sich die Anträge und die Satzung der Genossenschaft und konnte derartiges nicht finden – beantragt und beschlossen wurden nur wenige, marginale Änderungen. Wir baten daher mytaxi, zu spezifizieren, was genau damit gemeint sei. Falk Sluga, Mitarbeiter bei mytaxi, ließ das trotz wiederholter Nachfrage unbeantwortet und wiederholte stattdessen ähnliche unbelegte Behauptungen. Angekündigt wurde eine Stellungnahme durch den Unterzeichner Mönch, die aber unterblieb. Die Genossenschaft widersprach den Darstellungen.
Laut Sluga möchte sich mytaxi als Nichtmitglied – unter der Prämisse dieser angeblichen Verstöße – in die demokratisch bestimmte Satzung der eG „einmischen“ (so schrieb er wörtlich) und offenbar Juristen beauftragen, nach Fehlern in der Satzung zu suchen – so lesen sich seine Erklärungen. Eine unverhohlene Drohung, deren wahrer Zweck durch die öffentliche Verbreitung der E-Mail allzu deutlich wird.
Dragicevic sieht das als zahnlose Attacke auf seine Person und die Genossenschaft, quasi als Racheakt für die juristischen Schwierigkeiten, in denen sich der App-Vermittler immer wieder verstricke. Derzeit sind an die 20 Verfahren gegen mytaxi allein in Köln anhängig. Dragicevic widerspricht: „Einschränkende Maßnahmen“ seien nicht geplant. Bereits vor einigen Jahren habe man diskutiert, ob ein „Doppelfunkverbot“ durchsetzbar wäre und dann davon Abstand genommen. Gleichwohl dürfte die Genossenschaft als freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmern – rechtlich ein Gemeinschaftsunternehmen – ein lebhaftes und legitimes Interesse daran haben, dass Kunden nicht abgeworben oder ihre Daten weitergegeben werden. Der solidarische Gedanke steht bei der Kölner Genossenschaft, ähnlich wie bei vielen selbstorganisierten Zentralen in Deutschland, im Vordergrund, und das wohl nicht erst seit Gründung vom mytaxi. Hierauf könnte der Generalmanager Mönch Bezug nehmen wollen und dann gerade den Kern der solidarischen Genossenschaftsidee, die nicht zu letzt auch die Grundlage für eine wirtschaftliche Disposition ist, angreifen.
Im Gespräch mit Taxi Times war Dragicevic die Verwunderung deutlich anzumerken: „Ich hätte nicht gedacht, dass mein Wirken für mytaxi so wichtig ist, dass Alexander Mönch zu solchen Methoden greifen muss.“ Das bestätige ihn aber nur in seiner Haltung, dass eine Zusammenarbeit mit mytaxi dem Taxigewerbe langfristig nur schaden würde. „In ihrem aggressiven Vorgehen unterscheiden die sich nicht groß von anderen App-Betreibern wie Uber,“ eine Anspielung auf die vielen Missbrauchs- und Betrugsmöglichkeiten, die er bei mytaxi sieht, und mit denen sich der Daimler-Ableger wohl auch Wettbewerbsvorteile erschleichen möchte. Abschließend fiel ihm noch etwas anderes auf: mytaxi gibt steigende Umsätze an und möchte damit Unternehmer wie auch Kunden anwerben, aber verschweigt gleichzeitig, dass diese Umsätze jährlich in Form von Rabattaktionen in Millionenhöhe vom Mutterkonzern refinanziert werden. prh
Foto: Taxi Times
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Wenn endlich erkannt wird was Daimler und VW mit Ihrem handeln wirklich im Schilde führen, stellt sich bei mir dir Frage: Warum kauft das Gewerbe diese Marken und unterstützt den Datentransfair der so wichtig für die Konzerne ist .
Lt. Aussage eines Insiders sind noch 2 Jahre erforderlich dann ist kein normales Taxi mehr notwendig um den Personenverkehr zu bedienen. Dann sind ALLE Daten vorhanden die dank der Unbedarftheit erforderlich sind.
Werdet endlich wach und besinnt Euch auf das was wir sind “ Dienstleister “
Allzeit gute Fahrt und volle Kassen.
Der Taximarkt verloddert immer mehr und allen voran treiben die Hersteller VW und Mercedes ihr falsches Spiel , mit Unterstützung vieler amtlicher Stellen, denn wo richtig viel Geld und Vorteil zu erwarten ist , ist auch der moderne Amtler und Politiker nicht fern.
Das werden wir auch nicht mehr ändern, egal wie wir uns bemühen , dafür können wir uns unterdessen ausrechnen, wann die „gute, alte Zeit“ ganz vorbei ist und der letzte ehrliche Taxler vom Markt ist.
Genau so ist es.