Normalerweise berichten Taxizentralen und Taxi-Partner über ihre Produkte bzw. ihre Vermittlungs-Apps. Manche haben aber auch in Sachen umweltschonende Energieversorgung etwas vorzuweisen. Zwei Beispiele sind Taxi Berlin und Hale.
Mit dem Umzug der Taxivermittlung von Taxi Berlin von der Persiusstraße in Friedrichshain zum Wiesendamm in Ruhleben im vergangenen Jahr wurde nicht nur die seit 15 Jahren arbeitende Solaranlage auf ein Gebäudedach am neuen Firmensitz versetzt. Da bei den hiesigen Gebäuden mehr Dachfläche zur Verfügung steht, investierte Inhaber und Geschäftsführer Hermann Waldner in eine weitere, mehr als dreimal so große Anlage. Ihre Spitzenleistung von 99 Kilowatt reicht für mehr als den eigenen Betrieb aus, und der benötigt einiges an Strom: Neben der Firmenverwaltung und der leistungsstarken Funkanlage wird auch die komplette Heizung mit ihren Wärmepumpen versorgt.
Eine Speicheranlage ermöglicht, dass der tagsüber erzeugte und nicht komplett benötigte Solarstrom auch nachts genutzt werden kann. Insgesamt wird nicht nur der gesamte Bedarf abgedeckt. Im Jahresmittel wird bei Taxi Berlin mehr Energie gewonnen als das Unternehmen verbraucht, so dass ein überschüssiger Teil in das öffentliche Netz eingespeist werden kann.
Die erste Solaranlage auf dem Gelände des damaligen Taxi-Zentrums Berlin in der Persiusstraße hatte Waldner im Juni 2010 in Betrieb genommen. Die Spitzenleistung beim erzeugten Strom von 27 Kilowatt war damals eine kleine Sensation. In der Fachpresse (Taxi Times gab es noch nicht) war die Rede von einem „Projekt, das Geschäftsführer Hermann Waldner besonders am Herzen lag“. Zitat: „Wir wollen nicht nur technisch innovativ sein, sondern auch in Sachen Umweltschutz deutlich zeigen, welche Wege zeitgemäß sind.“

Auch eine gewisse Unabhängigkeit von kommerziellen Stromanbietern, die für mittelständische Unternehmen ein Anreiz ist, empfand Waldner als angenehmen Nebeneffekt: „Wir müssen nur noch nachts und bei schlechtem Wetter Strom dazukaufen, dafür produzieren wir tagsüber teilweise mehr, als wir brauchen.“ Auch in Zukunft werde Taxi Berlin regenerative Impulse setzen und verstärkt auf umweltfreundlichere Taxis. Waldner prophezeite schon damals: „Viele Kunden legen Wert auf Nachhaltigkeit. Das wird sich in Zukunft immer deutlicher in den Auftragszahlen für das grüne Taxi zeigen“.
Die erste Anlage von 2010 ist mit umgezogen und verrichtet auf einem Dach auf dem neuen Gelände weiterhin ihren Dienst.

Auch das Salzburger Unternehmen Hale electronic GmbH setzt seit Jahren auf Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz. 2024 wurde am Firmengelände des Traditions- und Familienunternehmens, das als europaweit führender Hersteller im Bereich Taxi- und Mietwagenausstattung gilt, eine besondere Neuerung auf dem Firmendach eingeweiht: Hier wurde mit der Installation einer leistungsstarken Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 145 kWp die Energieversorgung nachhaltig umgestellt.
Die PV-Module liefern auch bei diffusen Lichtverhältnissen Energie und haben laut Hale zudem einen sehr niedrigen Temperaturkoeffizienten, was den Leistungsabfall an heißen Sommertagen reduziert. Durch die großflächige Platzierung der Module auf dem 1.800 Quadratmeter großen Dach sei über das ganze Jahr hinweg eine gleichmäßige Stromproduktion gewährleistet.
Wird mehr Energie produziert als verbraucht, kann diese auch hier zwischengespeichert werden: Ein großer Batteriespeicher dient als Sicherheits-Puffer für sonnenarme Tage und für den Fall eines Stromausfalls. Mehrere Wärmepumpen ermöglichen das Heizen – oder Kühlen – des gesamten Firmengebäudes.
Firmengründer und Senior-Chef Martin Leitner deutet an, dass die Anlage eine nicht geringe, aber wohlbedachte Investition war: „Hale ist vor kurzem 50 Jahre alt geworden. Mit der Installation einer großflächigen und leistungsstarken PV-Anlage zur nachhaltigen Energiegewinnung und -speicherung haben wir uns jetzt noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk gemacht.“ Leitner ist überzeugt, dass jeder Cent gut investiert ist – für das Unternehmen, seine Kunden und vor allem für die Umwelt. ar
Beitragsbild: Solaranlagen in Salzburg (oben links, 2024, Foto: Hale) und Berlin (oben rechts 2010, unten 2024; Fotos: Taxi Berlin)