Das New Yorker Taxigewerbe hat starke Einbußen wegen der Konkurrenz von Uber und Lyft. Darüber berichtet das Nachrichtenportal „taxiintelligence“. Statt Aufstieg in die Mittelschicht droht vielen Taxifahrern der Abstieg in die Schuldenfalle.
Eine Untersuchung der Bank Morgan Stanley fand heraus, dass die 13.587 Taxis in NY im April 2016 11 Millionen Fahrten absolvierten, ein Rückgang um 9 % zum April im Vorjahr. Uber, Lyft und Limousinenservices machen 5,5 Millionen Fahrten pro Monat – Tendenz steigend.
Die „Medaillen“, die offizielles Siegel für die Taxilizenzen sind, werden von der Taxi- und Mietwagenkommission der Stadt versteigert und auf die Motorhaube der Crown Vics oder Toyotas genietet. Für eine Lizenz bezahlten Bieter 2013 noch Spitzenwerte von über einer Millionen Dollar an die Stadtkasse. Vor zwei Jahren konnte man die Lizenz für ein Yellow-Cab für 630.000 Dollar erwerben. Heute ist sie bereits für die Hälfte zu haben.
Unternehmer, die nur ein Taxi besitzen, trifft der Preisverfall am härtesten. Unter ihnen sind besonders viele Einwanderer der ersten und zweiten Generation. Wie ihre Landsleute vor ihnen wollten auch sie sich mit dem Taxifahren im Big Apple eine Existenz und Altersvorsorge erarbeiten.
Sie setzten nicht nur ihre Ersparnisse ein, sondern nahmen bei einem der drei New Yorker Kreditgeber, die sich auf das Taxigeschäft spezialisiert haben, Kredite für ihren Unternehmensstart auf. Nun müssen sie Zins und Tilgung trotz rückläufigem Geschäft und Wertverfall weiter abbezahlen. Aus dem Trittstein in ein besseres Leben ist der Weg in die Schuldenfalle geworden.
Die Flotte der Yellow-Cabs erscheint zunehmend veraltet und durch den 24-Stunden-Einsatz verschlissen. Es ist schwer geworden, mit der Konkurrenz von Uber mitzuhalten, die meistens mit gepflegteren Privatwagen vorfährt, die nicht einer so starken Abnutzung unterliegen.
Der Bürgermeister der Millionenmetropole, Bill de Blasio, äußerte sich bereits ablehnend gegenüber Forderungen, das Taxigewerbe weiterhin zu schützen und die neue Konkurrenz in ihre Schranken zu verweisen. Er berief sich auf die Dynamik des „freien Marktes“. Das Taxigewerbe müsse daraus lernen. Wirtschaftsexperten unterstützen diese Position.
In vielen anderen Regionen der USA sieht die Lage für die lizensierten Taxis ähnlich schlecht aus. Taxifahrer verlieren ihre Altersvorsorge, für die der Erlös aus dem Verkauf der Taxikonzession eingeplant war, und bleiben sogar im Rentenalter verschuldet. prh
Foto: Wim Faber
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uns in europa droht bald das gleiche , wenn wir nicht bald handeln!!