Als die Autonummern der Taxis in der österreichischen Hauptstadt Kurs auf die 9.000 nahm, bahnte sich ein Platzproblem auf den Nummernschildern an. Die gefundene Regelung reicht für ein paar tausend weitere.
In Wien und einigen weiteren österreichischen Bundesländern, Bezirken und Städten sind Taxis außer am Dachzeichen schon länger auch an der Buchstabenfolge „TX“ am Ende des Autokennzeichens zu erkennen. In Wien gibt es seit einigen Monaten auch „ATX“ und „BTX“.
Kfz-Nummerntafeln in Österreich bestehen in der Regel aus drei Teilen: Der erste Teil ist das sogenannte Unterscheidungszeichen, das die geographische Verortung (den politischen Bezirk oder die Statutarstadt) angibt, im Unterschied zu Deutschaland aber aus einem oder zwei Buchstaben besteht, z. B. „S“ für die Stadt Salzburg oder „KU“ für den Bezirk Kufstein. Behörden und Institutionen haben mitunter eigene Kennbuchstaben. Teil 2 ist das Wappen des Bundeslandes, unter dem außerdem in kleiner Schrift der Name des Landes steht. Bei Dienstfahrzeugen von Bundesbehörden ist es das Bundeswappen. Teil 3 ist das Vormerkzeichen, bestehend aus bis zu sechs Ziffern und Buchstaben, so dass auch eine große Bandbreite an Wunschkennzeichen möglich ist.
Um Taxis leichter erkennbar zu machen und so unter anderem Kontrollen zu erleichtern, haben bestimmte Städte, Bezirke und seit einiger Zeit auch Bundesländer verfügt (z. B. Niederösterreich), dass die Nummernschilder von Taxis auf „TX“ enden müssen. In Salzburg wurde das später durch ein „T“ ersetzt.
In Wien bekommen neu zugelassene Taxis seit Kurzem Nummerntafeln, die auf „ATX“ oder „BTX“ enden. Laut einer Meldung der Wiener Sektion des Österreichischen Rundfunks (ORF) hängt das damit zusammen, dass nach Angaben des Verkehrsamtes alle Kennzeichenkombinationen mit der gebräuchlichen TX-Endung vergeben sind. Aufgrund der Endung „TX“ ist zwischen dem Landeswappen und den zwei Buchstaben am Ende nur Platz für vier Ziffern, also für 9.000 mögliche Zahlenkombinationen, da es in der Regel kein mit einer Null beginnendes Vormerkzeichen gibt.
Seit einigen Monaten sind in Wien deshalb Taxis konzessioniert, deren Kennzeichen mit den genannten drei Buchstaben enden. Nachdem dieses Jahr das letzte Taxi mit „TX“ am Schluss zugelassen worden war, brauchte es eine neue Endung. Mit ATX und BTX gibt es gleich zwei – ob ein Wagen A oder B bekommt, habe keine Bedeutung.
Bei einigen Fahrgästen hat die Umstellung laut ORF für Verwunderung gesorgt, „ist man es doch gewohnt, einen offiziell lizenzierten Fahrtendienst an der Nummerntafel zu erkennen“. Dabei komme die Neuerung nicht überraschend. Dass die verfügbaren Kombinationen aus Zahlen und Buchstaben, die auf einem Autokennzeichen Platz haben, endlich sind, leuchte ein, doch habe man sich bei Einführung der ersten Nummernschilder im Jahr 1906 nicht mit dieser Problematik beschäftigt. „Der Erfolg des PKW hat sich damals noch nicht abgezeichnet.“ ar
Beitragsfoto: Axel Rühle