Wie verschiedene Onlinemedien berichten, schickt Nissan das erste wirklich ernstzunehmende E-Taxi in den Ruhestand. An seiner bisherigen Produktionsstätte an der britischen Ostküste in Sunderland soll schon bald ein Nachfolger vom Band laufen.
Seit nunmehr 14 Jahren hat Nissan mit dem Leaf ein vollelektrisches Auto im Angebot, welches besonders als kompaktes E-Taxi in Erinnerung bleiben wird. Die erste Generation des Leaf, die zwischen 2010 und 2017 gefertigt wurde, bot einen Motor mit 109 PS Leistung und zwei verschiedenen Antriebsbatterien mit 24 oder 30 kWh. Damit sollte der Leaf 160, beziehungsweise 199 Kilometer weit fahren können. Geladen wurde mit maximal 50 kW Ladestrom über einen heute unüblichen CHAdeMO-Stecker.
In der zweiten Generation wurde der Leaf zu einem deutlich geräumigeren und auch und leistungsfähigerem Fahrzeug. Der Akku konnte eine Kapazität von 39 kWh und später optional 62 kWh aufweisen. Das ermöglicht nach WLTP für kombiniert 385 Kilometer Reichweite. Innerorts sollen sogar deutlich mehr möglich sein.
Wie man es auch dreht, Nissan muss man eine gewisse Vorreiterrolle in der E-Mobilität zugestehen, gerade auch hinsichtlich des e-NV200, der als erstes elektrisches Inklusionstaxi in die Taxi-Annalen eingeht. Mit dem Leaf hatte der Hersteller bis 2019 das weltweit meistverkaufte E-Auto im Portfolio. Letztlich kann der Wagen aktuell nicht mehr mit dem Wettbewerb mithalten. Überschaubare Ladegeschwindigkeiten sowie eine fehlende Akkukühlung schränken die Alltagstauglichkeit des Stromers ein. Trotzdem, ohne den Leaf wäre die E-Mobilität sicherlich nicht so schnell im Taxigewerbe angekommen.
Noch ist der Leaf ab ca. 30.000 Euro netto sogar konfigurierbar. Wer ein anderes Nissan-E-Taxi sucht, dem bietet Nissan alternativ den Ariya und den Townstar an. Offenbar gibt es auch Gespräche zwischen Fisker und Nissan. Wie auto motor und sport berichtete, hat sich das mit Liquiditätsproblemen geplagte Unternehmen Fisker an den japanischen Fahrzeughersteller gewandt. Eine Kooperation könnte beiden Seiten guttun, denn Fisker kommt nicht mit leeren Händen, gibt es doch Pläne für einen elektrischen Pick-up, welcher Nissan Punkte auf dem amerikanischen Markt bringen könnte. sg
Beitragsfoto: Nissan Leaf Taxi Taxi Electric