Die 1.400-Seelen-Gemeinde Kematen am Innbach bekämpft mit Unterstützung der Landesregierung Verkehrsunfälle durch Alkohol am Steuer: mit Jugendtaxi-Gutscheinen.
In ländlichen Regionen, wo die Mobilität häufig unter einem dünnen Linienverkehrsangebot leidet, ist für junge Leute der Konflikt aus der Lust zum Feiern und der Notwendigkeit, hinterher irgendwie nach Hause zu kommen, allgegenwärtig – so auch in Kematen am Innbach, einer Marktgemeinde in einer strukturschwachen Gegend an der Innkreis-Autobahn.
Unter dem Motto „Feiern ja, aber Hände weg vom Steuer!“ hat die Gemeindeverwaltung eine Initiative zur Verhinderung von Unfällen ins Leben gerufen. Wie das Online-Portal „Tipps.at“ bereichtet, können sich Kematner Jugendliche seit dieser Woche Taxigutscheine im Wert von 75 Euro beim Gemeindeamt abholen.
„Da Alkohol am Steuer bei jungen Menschen eine häufige Unfallursache darstellt, fördert das Infrastrukturresort des Landes OÖ, dass mehr Jugendtaxis in den Gemeinden zum Einsatz kommen“, so die Jugendredaktion von „tipps.at“. „Mit den Jugendtaxi-Gutscheinen können wir seitens der Gemeinde einen Beitrag leisten, der vor allem jungen Führerscheinbesitzern zu Gute kommt. Junge Führerscheinbesitzer sollten nicht in die Versuchung kommen, sich betrunken hinter das Steuer zu setzen“, zitiert die Redakteurin Christian Deutinger, den Jugendausschussobmann von Kematen (FPÖ), der die Aktion initiiert hat.
Jugendliche der Jahrgänge 2005 bis 2007 sowie Zivil- und Präsenzdiener und Studierende bis 26 erhalten bei Zuzahlung von 25 Euro und unter Vorlage einer 4YouCard oder eines anderen Lichtbildausweises einen Gutschein im Wert von 75 Euro, der beim Bürgerservice am Kematner Gemeindeamt abgeholt werden kann. Die Gutscheine werden von zwei örtlichen Taxiunternehmen akzeptiert.
An die Jugendlichen der Gemeinde appelliert Deutinger: „Feiern ja, aber Hände weg vom Steuer! Mit den Taxigutscheinen unterstützen wir gezielt unsere Jugendlichen, die nach der schweren Corona-Zeit endlich wieder fortgehen und Spaß haben wollen und dürfen.“ ar
Beitragsfoto: Gerhard Anzinger (Wikipedia)