Im ostwestfälischen Verl und Harsewinkel können ab heute die Einwohner von einem neuen Verkehrsangebot profitieren. Immer wenn der bestehende Linienbusverkehr nicht verfügbar ist, kommt ein Taxi auf Bestellung. Das Pilotprojekt ist zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren ausgelegt.
‘Flex mein ÖPNV Taxi’, oder kurz flex taxi wird in Zukunft immer dann einspringen, wenn der Linienbus gar nicht mehr fährt oder wenn eine halbe Stunde vor oder nach dem Wunschtermin kein Linienbus fährt. Die Besonderheit ist, dass es keine vorgegebenen Fahrzeiten oder Fahrpläne gibt. So ist sichergestellt, dass das flex taxi und der Linienbus nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich gegenseitig ergänzen.
Zusätzlich zu den regulären Haltestellen der Linien- und der Schulbusse (100 in Verl, 163 in Harsewinkel), die vom flex taxi angefahren werden können, gib es auch sogenannte virtuelle Haltestellen (32 in Verl, 37 in Harsewinkel). So ist sichergestellt, dass der Fahrgast maximal 500 Meter bis zu einem Treffpunkt laufen muss.
Wie beim On-Demand-Verkehr üblich, fährt das flex taxi nur dann, wenn es angefordert ist. Das kann man per OWLmobil App oder die Fahrplanauskunft tun. Alternativ kann man auch unter der Nummer 0521/43060750 sein flex taxi anfordern. Ist man sich unsicher, ob man das flex taxi rufen darf, gibt die App zuverlässig darüber Auskunft
Das Angebot, welches sich auf den innerstädtischen Bereich beschränkt, kann in den Zeiten montags bis donnerstags und sonntags sowie feiertags zwischen 6 und 23 Uhr abgerufen werden. Es gilt der Nahverkehrstarif, sowie die Tickets des WestfalenTarifs (z.B. das westfälische Schülerticket oder das Jobticket) und das Deutschlandticket.
Der Ticketkauf erfolgt über die OWLmobil App. Im flex taxi sind lediglich Einzeltickets für das Verler Stadtgebiet erhältlich. Es fungiert als Zubringer für den Regionalverkehr und ermöglicht den bequemen Umstieg in den Regionalbusverkehr: In Verl in die Regionalbuslinie 73 (Richtung Gütersloh und Hövelhof) und 85 (Richtung Gütersloh und Schloß Holte), in Harsewinkel in die Regionalbuslinie 71 nach Gütersloh bzw. Versmold und umgekehrt. In Harsewinkel ersetzt das flex taxi den bisherigen innerörtlichen Taxibus/ AST-Verkehr. Die regionalen Taxibus-Linien 45 (Greffen – Beelen) und 72 (Harsewinkel – Herzebrock-Clarholz) bleiben bestehen.
Ein besonderer Clou: Gegen einen Aufpreis von 2 Euro kann die Zieladresse auch eine spezielle Adresse bzw. die eigene Haustür sein. Wer in die Kreisstadt Gütersloh fahren möchte, kann das flex taxi bequem als Zubringer zu den Haltestellen des Regionalbusverkehrs nutzen. In Verl in die Regionalbuslinie 73 (Richtung Gütersloh und Hövelhof) und 85 (Richtung Gütersloh und Schloß Holte), in Harsewinkel in die Regionalbuslinie 71 nach Gütersloh bzw. Versmold und umgekehrt. In Harsewinkel ersetzt das flex taxi den bisherigen innerörtlichen Taxibus/ AST-Verkehr. Die regionalen Taxibus-Linien 45 (Greffen – Beelen) und 72 (Harsewinkel – Herzebrock-Clarholz) bleiben bestehen.
Finanziert wird das Projekt durch die Gemeinden Harsewinkel und Verl mit jeweils 430.500 Euro auf die Laufzeit des Projektes verteilt. Der Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe (VVOWL) beteiligt sich an dem Projekt mit 30 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 184.500 Euro.
Beitragsfoto: flex Taxi im Kreis Gütersloh. Foto: Brandes & Pumpe
Kommentar der Redaktion: Ein Beispiel, welches in Nordrhein-Westfalen bislang einmalig ist. Hier haben die Kommunen, der Verkehrsverbund und die Taxiunternehmer es verstanden ihre Ressourcen korrekt zu bündeln und zugleich die Kosten zu senken. In ganz Deutschland kennen wir bislang zwei ähnlich gelagerte Projekte. Die Taxi-Times-Redaktion wünscht allen Beteiligten viel Erfolg. Ganz besonders freuen wir uns, dass das teilnehmende Taxiunternehmen Brandes und Pumpe in Harsewinkel zu unseren Taxi Times Premium Abonnenten gehört.