Für das im letzten Jahr beschlossene neue Gelegenheitsverkehrsgesetz werden nach und nach die konkreten Details definiert. Dazu soll wohl auch der zwingende Nachweis von Deutschkenntnissen der Fahrer gehören.
Die Reform sieht vor, dass es nur noch ein einheitliches „Personenbeförderungsgewerbe mit Pkw“ mit den gleichen Tarifen für Taxi und Mietwagen geben wird. Sie wurde Im letzten Jahr mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und FPÖ verabschiedet. Seitdem wird im Hintergrund an den entsprechenden Definitionen gearbeitet.
Wie nun anhand eines Berichtes der Tageszeitung „Der Standard“ publik wurde, prüft das Infrastrukturministerium unter Leonore Gewessler (Grüne) in diesem Zusammenhang auch eine Deutschpflicht für Taxi- und Mietwagenfahrer. Demnach sollen ab dem kommenden Jahr alle Lenker entweder ein Zertifikat des Österreichischen Integrationsfonds über das erlangte Sprachniveau B1 oder ein Pflichtschulzeugnis mit Deutsch als primäre Unterrichtssprache vorlegen.
Dem Bericht zufolge hatte vor allem die Wirtschaftskammer Österreich auf die Deutsch-Pflicht gedrängt. Das würde laut Experteneinschätzung vor allen Dingen den US-Fahrtenvermittler Uber treffen, da dessen Subunternehmer viele polnische oder rumänische Fahrer ohne Deutschkenntnisse einsetzen würden.
In der Standard-Meldung sagt der zuständige Obmann bei der Wirtschaftskammer, Gökhan Keskin, dass die künftig vorgeschriebenen Deutschkenntnisse helfen sollen, das Image der Branche aufzubessern. „Die Zeiten, in denen der Gast eingestiegen ist und gesagt hat: ‚Du fahren, ich sage‘, sind vorbei“, so Keskin. Und weiter: Ob nun Uber oder Taxi, der Fahrer müsse bestimmte Informationen über die Fahrtstrecke, die Verkehrslage oder Sehenswürdigkeiten auf Deutsch geben können. Für ihn sei das ein neuer Qualitätsstandard.
In den sozialen Medien gibt es Befürworter und Gegner dieser neuen geplanten Regelung. Für die Befürworter hätte es bereits viel früher zustande kommen können. Die Gegner befürchten, dass viele Fahrer und Fahrerinnen den Nachweis nicht erbringen und in die Arbeitslosigkeit rutschen könnten. hs
Symbolfoto: © Parlamentsdirektion / Photo Simonis
Ja aber da hält sich mein Mitleid in Grenzen, ob einer in die Arbeitslosigkeit rutscht oder nicht, denn manche wissen gar nicht, dass sie in einem Dienstleistungsgewerbe tätig sind und glauben, dass es reicht vom Navi abzulesen und das Lenkrad zu drehen.Taxifahren ist noch immer ein sehr schöner Beruf, weil man mit vielen Leuten ins Gespräch kommen kann und richtig Netzwerken kann. Wer diese Liebe für diesen Beruf lebt – hat auch sein Geschäft, denn der Kunde spürt in wenigen Sekunden, ob das Dargebotene ein Fake oder ein gutdurchdachtes System ist, wo sich der Kunde als König fühlen kann.
Vollkommen richtig, Kollege Tom. Abgesehen vom zu erwartenden Dienstleistungs-Service und auch gerade bei Verständigungsproblemen für manch ähnlich lautende Straßen entstehen Fehlfahrten (Beispiel: Baaderstr. / Barer Str., München) die dem Fahrgast trotz seines Zeitverlustes dennoch gerne berechnet werden. Und wenn man keine Mindestanforderung an den vergleichsweise ohnehin schon leicht zugänglichen Fahrgastbeförderungs-Job stellt, kann man (mit selbstfahrenden Fahrzeugen) auch einen dressierten Schimpansen vorne links plazieren. Uuh uhh Uaoah.
Sehr sachlicher und treffender Kommentar von Tom! Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen.