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Ola wirbt um Londoner Uber-Fahrer

von Yvonne Schleicher
30. November 2019
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Kaum hat Transport for London (TfL) seine Entscheidung gegen eine Lizenzverlängerung für Uber gefällt, macht der indische Ridehailing-Anbieter Ola massiv Werbung zur Fahrerregistrierung auf der eigenen App. Auch der Daimler-Konzern mischt im britischen Mietwagensegment kräftig mit.

Eine Lizenz für London hatte Ola schon im Sommer 2019 bekommen, nun gab die Firma bekannt, in den nächsten Wochen in London starten zu wollen. Wohl, um sich von den Sicherheitsbedenken, die es bei Uber zuhauf gibt, abzugrenzen, kündigte Ola an, „robuste technologische Systeme“ zu nutzen, wie es das Handelsblatt beschreibt. Gemeint ist eine Gesichtserkennungstechnologie, die verhindern soll, dass unautorisierte Fahrer die App nutzen.

Foto: Ola

Spekulierte am Wochenende vor der TfL-Entscheidung die englische Ausgabe des Onlinemagazins ‚wired‘ noch, dass TfL Uber möglicherweise dazu auffordern würde, solche Technologien zu nutzen, kommt nun also Ola daher, bietet dies freiwillig an und setzt damit auf den Werbeeffekt des Themas Sicherheit.

Die Versagung der Verlängerung der Londoner Lizenz ist zwar schlecht für Uber Technologies Inc. und möglicherweise förderlich für das Einkommen von Ola, fraglich ist allerdings, was sich tatsächlich auf den Straßen Londons ändern könnte, sollte dieses Verbot zum Tragen kommen. Vermutlich nichts.

Wie schon vielfach berichtet, legt Uber Berufung gegen die Entscheidung des TfL ein und kann solange weiter operieren, bis die Angelegenheit gerichtlich geklärt ist. Wie die Kollegen von Taxi Leaks schreiben, könnte sich das über zwei Jahre hinziehen. Sie weisen übrigens auch darauf hin, dass die TfL aufgrund der eklatanten Verstöße die rechtliche Grundlage gehabt hätte, Uber die Lizenz mit sofortiger Wirkung zu entziehen.

Vor allen Dingen aber tummeln sich in London, außer Uber, diverse andere Plattformanbieter und die meisten Fahrer nutzen mehrere Apps. Hier drei Beispiele:

Für ‚Kapten‘ sind gut 15.000 Fahrer unterwegs. Kapten ist Bestandteil der Free Now App und in London seit Mai 2019 verfügbar. Ähnlich wie mittlerweile auch in Deutschland agiert Free Now hier also auch als Taxi-Konkurrent. Daimler und BMW fahren in London die Strategie, „grün“ zu werden: Sie bieten täglich eine Prämie für Fahrer von Hybrid- oder Elektrofahrzeugen. Zudem werben sie damit, grundsätzlich 20 Prozent billiger zu sein als andere Anbieter.

Daimler ist als Investor von ‚Bolt‘ noch ein zweites Mal vertreten. Bolt (ehemals Taxify) zählt zu seinen Investoren daneben aber auch noch Didi Chuxing und nach einem Bericht von skynews wird aktuell eine 100 Millionen US-Dollar Investition von Goldman Sachs verhandelt. Diese Plattform nutzen in London laut dem Evening Standard 30.000 Fahrer.

Und noch ein drittes Mal Daimler, in einem Jointventure mit Via Transportation Inc.: Das Angebot heißt Via Van, ist in London seit April 2018 verfügbar, hat im Juli 2019 eine Dreijahreslizenz für London erhalten. Das Konzept dahinter kennen wir in Deutschland vom Berliner „BerlKönig“.

Es werden also im wesentlichen die gleichen Menschen sein, die in London die ‚private hire vehicles‘, also Mietwagen, fahren. Und so kommen die Kollegen von Taxi Leaks zu dem Schluss, dass es mit gehackten Kundenkontos, Diskriminierung, sexuellen Übergriffen, Vergewaltigungen und Autounfällen so weitergehen wird wie bisher. ys

Hinweis in eigener Sache: Diese Meldung können Sie auch in unserer Taxi Times-App nachlesen. Jetzt kostenlos runterladen.

Tags: Free NowLondonOlaTFL
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Yvonne Schleicher

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Kommentare 1

  1. Joachim Lotsch says:
    6 Jahren her

    In München scheint Uber von der Polizei bevorzugt zu werden. In der neuen Scheineinbahnstraße Brienner Straße muss man ja neuerdings, um vom Amiraplatz zum Odeonsplatz zu kommen, einen ganzen Kilometer Umweg über den Oskar-von-Miller-Ring machen, dabei viermal an Ampeln bremsen und wieder anfahren und im Stau stehen, was sehr umweltfreundlich ist. Und die Polizei lauert in der Brienner Straße, lässt hunderte Fahrzeuge durchfahren, auch Uber, und einen Taxifahrer verfolgen sie bis in die Ludwigstraße und kassieren in ab. Warum ist das so? Und warum steht an dem Sperrschild nicht: Linienbusse und Taxi frei? Warum werden Uber-Fahrer nicht mehr kontrolliert? Sie verstoßen permanent gegen das Personenbeförderunsgesetz, stellen sich in der Nähe von stark frequentierten Lokalen bereit, nehmen Fahrgäste auch direkt von der Straße auf, wie Taxi, und angeblich fahren viele mit P-schein oder Führerschein von Freunden oder Cousins. Wie kann das sein? (Bitte meinen Namen nicht öffentlich zu nennen, danke) PS: Und warum gibt es in München so viel Stau und kaum Bus- und Taxispuren?

    Antworten

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