Bei einem Parlamentarischen Frühstück zum Thema Fachkräftemangel und Zuwanderung begrüßte BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann, dass der Gesetzgeber bürokratische Hürden abbaut, die Migranten den Berufseinstieg erschweren.
Am vergangenen Freitag traf sich die Mittelstandsallianz, der auch der Bundesverband Taxi und Mietwagen e. V. (BVTM) angehört, mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP im Deutschen Bundestag, Konstantin Kuhle. Der 34-jährige Rechtsanwalt aus Niedersachsen war Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen, ist seit 2015 Mitglied im FDP-Bundesvorstand, seit 2018 Generalsekretär der FDP Niedersachsen und vertritt im Parlament den Wahlkreis Göttingen. In seiner Fraktion ist Kuhle für Innen- und Rechtspolitik zuständig.
Themen bei dem Zusammentreffen waren Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sowie Zuwanderung. Kuhle referierte kurz über das neue Zuwanderungsgesetz, das kürzlich das Kabinett passiert hat. Demnach sollen künftig Zuwanderer, die Berufserfahrung oder persönliches Potenzial mitbringen, bürokratische Hürden für aus dem Weg geräumt werden, um auf dem deutschen Arbeitsmarkt leichter Fuß zu fassen.
Für das Taxi- und Mietwagengewerbe mit seinem hohen Anteil an Arbeitnehmern und ‑gebern mit Migrationshintergrund hat die Zuwanderung eine hohe Bedeutung, wie BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann in dem Gespräch unterstrich. Er begrüßt daher die geplanten Erleichterungen. „Neben vielen Änderungen im Detail mit verschiedenen Systemen der Zuwanderung ist doch eines ganz deutlich: Deutschland sieht sich stärker als Zuwanderungsland – und Menschen, die hierherkommen wollen, um zu arbeiten, stärker als Chance.“
Mit Bezug auf den Fahrermangel im Gewerbe betonte Oppermann, dass Zuwanderung nicht nur in hochbezahlten Jobs stattfinden dürfe, sondern „immer dort, wo Arbeitskräfte gebraucht werden. „An jedem zweiten Taxi ist heute hinten ein Aufkleber drauf: Kollegen gesucht. Bei LKW und Bussen sieht es nicht anders aus. Fahrermangel ist ein zentrales Thema für das gesamte Mobilitätsgewerbe, und Zuwanderung ist einer der Schlüssel, wenn auch nicht der einzige, um diese Herausforderung zu meistern.“
Anders als in anderen Wirtschaftszweigen ist es in der Mobilitätsbranche nicht möglich, die Arbeit ins Ausland zu verlagern, sondern die Arbeit muss vor Ort erbracht werden.
Oppermann sprach auch an, dass hier lebende Menschen leichter für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen sollten. Ganz praktisch gehe es hier beispielsweise auch um die Anerkennung der Fahrerlaubnis von Menschen aus der Ukraine. Bislang fehlt die Ukraine auf der Liste derjenigen Staaten, deren Fahrerlaubnisse unkompliziert anerkannt werden. Damit kommen Ukrainer für den deutschen Fahrermarkt kurzfristig nicht in Betracht.
Konstantin Kuhle sagte zu, mit dem BVTM im Austausch zu bleiben, um zu dieser Thematik eine pragmatische Lösung zu finden.
Michael Oppermann resümierte: „Es ist wichtig, die konkreten Probleme gegenüber Politikern anzusprechen. Das machen wir, und ich bin optimistisch, dass wir gute Lösungen finden werden. Der Fahrermangel ist kein Problem, das die Politik für uns lösen wird. Aber sie kann einige Rahmenbedingungen so anpassen, dass es unseren Unternehmen leichter fällt, ihre Herausforderungen zu meistern und weiter die Mobilität für jedermann sicherzustellen“. ar
Beitragsfoto: Konstantin Kuhle, MdB (Mitte, mit hellen Schuhen) mit Vertretern der Mittelstandsallianz, darunter Michael Oppermann (zwei Plätze links neben Kuhle)
Fotos: Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW)
Uih, da wurde aber heftig „gefrühstückt“ !!!
,,[…]Für das Taxi- und Mietwagengewerbe mit seinem hohen Anteil an Arbeitnehmern und ‑gebern mit Migrationshintergrund hat die Zuwanderung eine hohe Bedeutung, wie BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann in dem Gespräch unterstrich.[…]“. Etwa die ewige These, die da heißen will:,, Da hat doch bestimmt jeder Unternehmer mit Migrationshintergrund Interesse seinen Cousin nach Deutschland zu holen.“?
Mit einem Hauch von Diskrimination, wenn da der eigene Vorteil nicht überwiege würde. Es geht ja auch hierbei ums Überleben von Verbandsfunktionären – warum nicht? Natürlich! Denn in diesem Gewerbe ist es üblich, dass der vermeintliche Gewinn weniger über den sozialen Frieden aller geht.
Natürlich könnte die zugezoge „Fachkraft Cousin“ eine Weile gehalten werden, da seine Aufentaltserlaubnis zunächst mit diesem Job verbunden wäre. Wie aber wird er von den 3 bis 5 Euro Stundenlohn leben, wenn er doch keine Transferleistungen beziehen darf – zumindest nicht vor Ablauf von 6 Monaten. Aber generell – man stelle sich mal vor – wegen einem Bleifuß wäre man schon Fachkraft. Schön, dass hierbei übersehen wird, dass: Zuerst ins Taxi; später ins Uber;
Da haben aus meiner Sicht Wohnungsmangel und die Hürden bei der Anerkennung des ausländischen Führerscheins endlich auch mal ihre Vorteile.
Da bemängelt man ständig die Qualität der Fahrer im Gewerbe, sieht aber Chancen in der Sozialisierung mit anderen Werten, die da mitmigrieren.
Aber gerne – wer möchte, kann mir, mit Migrationshintergrund, hier die Bedeutung einer Zuwanderung von Fachkräfte in das Taxigewerbe erklären. Auch woran man deren Qualifikation bemisst? Ich hoffe, es ist mehr, als nur während der Fahrt aus dem mit Fahrgästen besetzten Auto zu springen, nebenher zu rennen und wieder – tätääähhh…. – reinzuspringen oder sich mit Cuttermesser in der Hand zu streiten – erst letzte Woche selbst am HBF gesehen.