Personalmangel bei Stuttgarter Behörde bringt Taxifahrer in Schwierigkeiten

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Die alle fünf Jahre notwendige Verlängerung des Personenbeförderungsscheins (Taxischein) sollte für eine kommunale Führerscheinstelle eigentlich kein Problem darstellen. In Stuttgart dagegen ist es fast unmöglich, einen Verlängerungsantrag zu stellen. Ein Taxifahrer hat in einer Rundmail mit klaren Worten seine Situation beklagt.

Stuttgart ist eine große Baustelle, nicht nur am Bahnhof. Auch die Behörden bauen kräftig um und leiden unter Personalmangel. Davon ist auch die Zulassungs- und Führerscheinstelle der Landeshauptstadt Stuttgart betroffen. Seit fast einem Jahr sind deren Services durch teilweise stark eingeschränkte Öffnungszeiten deutlich beeinträchtigt. Wer glaubte, dass es sich dabei nur um eine kurzzeitige Ausnahmeerscheinung handelt, wurde inzwischen eines Besseren belehrt. Was die Situation vor Ort für die Stuttgarter Taxifahrer bedeutet, schildert der Fahrer Frank Sailer in einer Rundmail gegenüber Taxi Times und den zuständigen Behörden:

Frank Sailer fährt seit zwanzig Jahren in Baden-Württembergs Hauptstadt Taxi. Er muss, wie allgemein üblich, alle fünf Jahre seinen Taxischein verlängern lassen und machte sich ein gutes Vierteljahr vor Ablauf auf den Weg in die Stuttgarter Führerscheinstelle. Weil an dem Tag, aufgrund von Bauarbeiten, nur zwei Schalter besetzt waren, ging Sailer und kam Anfang Juni wieder.

Doch die Situation war ähnlich: „Als ich an der Führerscheinstelle, 30 Minuten bevor sie öffnet, ankam, bot sich mir ein noch schlimmeres Bild als beim ersten Mal. Es standen diesmal ca. 80 Menschen vor der Tür und ein neues Schild war auch angebracht, auf dem zu lesen war, dass wegen Personalmangels und erhöhtem Aufkommen die Führerscheinstelle nun nur noch Montag- und Dienstagvormittag von 8.30 – 12.30 Uhr, Donnerstag von 8.30 – 12.30 Uhr und 13.30 – 17.00 Uhr und freitags von 8.30 – 12.30 Uhr geöffnet sei und man sich vorbehält, vorzeitig zu schließen,“ beschreibt Sailer die Situation. „Ich stellte mich also brav in die Reihe und wartete. Irgendwann ließen dann die Security Mitarbeiter die wartenden Menschen ein, um sich am Wartenummernautomat eine Nummer herauszulassen. Da ging der Tumult schon los (…) Aber nach ungefähr 20 Nummern war eh Schluss. Da hieß es dann am Automaten: Führerscheinstelle geschlossen!“

Diese Situation, so Sailer, hat sich bereits mehrfach wiederholt. Teilweise sollen sich die Wartenden bereits um 4.30 Uhr vor dem Amt angestellt haben. Sailer, der zwischenzeitlich mehrfach das Amt wieder unverrichteter Dinge verlassen musste, läuft langsam die Zeit weg. Anfang September verliert sein P-Schein die Gültigkeit. „Wenn ich keine Lösung für mein Problem bekomme, bin ich ab dem 5.September arbeitslos – nur weil die Stadt Stuttgart Ihren Bürgerpflichten nicht nachkommen kann“, weiß Sailer nicht mehr weiter.

Bei der Stuttgarter Gewerbevertretung ist das Problem bekannt. Iordanis ‚Danis‘ Georgiadis berichtet gegenüber Taxi Times, dass die Zustände in der Behörde schon in einem Termin mit dem Stuttgarter Ordnungsbürgermeister Dr. Martin Schairer angesprochen wurden. Für Ihn wäre es ein denkbares Vorgehen den Schalter, der für Konzessionsangelegenheiten der Taxiunternehmer vorbehalten ist und keine Wartemarken erfordert, auch für die Belange der Taxifahrer zu öffnen.

Wie Taxi Times mittlerweile erfahren konnte, hat sich für den Taxifahrer Frank Sailer inzwischen das Blatt gewendet. Die Behörde ist ihm mit einem Termin entgegengekommen und hat gestern seinen Antrag auf Verlängerung des Personenbeförderungsschein angenommen. Ein lobenswertes Vorgehen auf dem ‚kurzen Dienstweg‘, welches allerdings das eigentliche Problem nicht löst, denn früher oder später müssen auch andere Taxikollegen aus Stuttgart ihren P-Schein verlängern.
Taxi Times hat in diesem Zusammenhang die Pressestelle der Stadt Stuttgart kontaktiert und wird diese Onlinemeldung aktualisieren, sobald eine Antwort vorliegt. sg

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