„Ein Taxi ohne Taxischild“ fiel der wachsamen Berliner Polizei auf und wurde sodann von Streifenwagen ohne Streifen verfolgt. Dabei platzte an dem taxiähnlichen Fluchtfahrzeug auch noch ein Reifen. Die Polizei ermittelt.
Im Berliner Polizeibericht liest sich das relativ nüchtern. Unter der Überschrift: „Flucht über die Autobahn“ ist festgehalten: „Gegen 19.50 Uhr fiel Polizeibeamten des Verkehrsdienstes auf der A 113 in Treptow ein Taxi ohne Taxischild auf, das sie bereits vor einigen Tagen kontrolliert hatten. Bei dieser Kontrolle hatten die Beamten unter anderem eine Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs geschrieben.“ Dann folgen in der Pressemitteilung die Einzelheiten. Beobachtung des Fahrzeugs über den Berliner Stadtring A 100. Der Fahrer erkannte die Polizisten offenbar wieder, gab Gas, raste durch die Stadt, dabei platzte ein Reifen. Schließlich konnten mehrere Wagen der Polizei die Flucht beenden.
Neben dem 20-jährigen Fahrer des Taxis ohne Taxischild befanden sich in dem Wagen noch zwei weitere Männer sowie eine schwangere Frau. Die beiden Beifahrer wurden nach ersten Ermittlungen entlassen, die Frau und der Fahrer kamen ins Krankenhaus. Bei dem Fahrer bestand der Verdacht, dass er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stehen könnte. Zumindest hatte er keinen Führerschein, für den Wagen gab es keine Pflichtversicherung und das Kennzeichen gehörte zu einem anderen Fahrzeug des Mannes, welches aber ebenso wenig versichert war. Die Ermittlungen dauern an, heißt es abschließend in der Polizeimeldung. Der 20-Jährige muss sich einer psychiatrischen Untersuchungen unterziehen. tm/prh
Kurzkommentar:
Wie selbstverständlich schreiben Polizeibericht und Medien von einem Taxi. Klar, es war ja hellelfenbein. Nur war es eben gar kein Taxi. Die Leuchte (oder auch Fackel, wie man in Berlin so schön sagt), war abgenommen. Die Taxifarbe „RAL 1015“ also das so genannte Hellelfenbein, ist in großen Teilen Deutschlands als Taxifarbe festgeschrieben. Das sorgt für das von Befürwortern so gern gepriesene Wiedererkennungsmerkmal. Es gibt allerdings keinen gesetzlichen Schutz, dass nur konzessionierte Taxis diesen Farbton haben dürfen. Das ist sinnvoll, wenn beispielsweise Taxiunternehmer, die in Rente gehen, ihr bisheriges Taxi weiterhin privat nutzen wollen. Und das kann zu einem beträchtlichen Imageschaden führen, wenn ein ehemaliges Taxi in Hellelfenbein an privat weiterverkauft wird und dessen Nutzer sich dann so im Straßenverkehr verhält wie in diesem Fall. red
Symbolfoto: Taxi Times
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Auch wenn ich selbst ein ehemaliges Taxi in Hellelfenbein privat fahre, so versuche ich auch immer korrekt und dem Straßenverkehr angepasst zu fahren. Ich kann aber auch verstehen, dass solchen „Helden“ einen mehr als beträchtlichen Imageschaden verursachen und toleriere das keinesfalls!
Es sind nicht nur die mit heruntergezogener Folie und bestehenden Dreckrändern um alte Funkaufkleber und Preistabellen aber noch mit Kupplung für die Fackel, es sind etliche Toyota Typen in allen Farben unterwegs, einer den ich am Flughafen fragte, wieviel ihm sein Arbeitgeber UBER denn ließe, antwortete er 45 Prozent.
Dann zeigte er mir Karteikarten, mit denen büffelt er für die Ortskenntnis. Ich glaube nicht alle für UBER und sonst wie Fahrende büffeln für die Ortskenntnis. Ich erkenne auch bei meinem Chef keinerlei Hoffnung mehr für eine anderen deutschen Städten positiv ähnelnden Veränderung für den Taximarkt. Die Furcht im Amt und sonst wo vor den Betreibern alternativer Geschäftsmodelle scheint zu groß. Und wer will schon eine Gewerbe schützen, was in wohl absehbarer Zeit eh voll automatisch algorhithmisch Gäste befördert Wir sind verloren.