Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hat vergangene Woche den Radweg in der Gabelsbergerstraße eingeweiht. Insgesamt fünf Radwege, die ursprünglich nur zeitlich befristet vorgesehen waren, werden nun dauerhaft die Möglichkeiten für Radfahrer erweitern, für Taxifahrer allerdings einschränken.
Ende März 2021 hatte der Stadtrat beschlossen, die in der Coronazeit entstandenen gelb markierten Pop-up Radwege in der Elisen-, Gabelsberger -, Theresien-, Rosenheimer- und Zweibrückenstraße zu festen Radwegen umzuwidmen. Sie wurden daraufhin nach und nach weiß markiert. Offiziell „eröffnet“ wurde die neue Dauerfunktion der Radwege vom Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter Anfang Mai in der Gabelsbergerstraße.
Reiter betonte dabei, dass es ihm wichtig war, die Popup-Radwege ohne große Investitionen einfach auszuprobieren. Dabei wurden Anwohner, Gewerbetreibende, Verbände und Interessierte in zwei öffentlichen Online-Veranstaltungen des Mobilitätsreferats (MOR) beteiligt.
In diesem Referat liegt die Verantwortung für weitere umfangreiche Projekte zum Altstadt-Radring und Radschnellwegen in der Stadt und ins Umland hinaus. Die beiden Bürgerbegehren ‚Altstadt-Radring‘ und ‚Radentscheid‘ waren von über 160.000 Bürgern unterstützt worden und wurden vom Stadtrat so beschlossen.
Von Florian Bachmann (Taxi Verband München) und Thomas Kroker (Taxi München eG) wird übereinstimmend der Ausbau der Radwege begrüßt, schließlich sei der Beschluss im Juli 2019 vom Stadtrat demokratisch mehrheitlich gefallen. Trotzdem wird auch heftige Kritik an der Umsetzung mit den entsprechenden Konsequenzen in der Praxis geübt.
Thomas Kroker von der Taxi München eG ermahnt die Stadt, Radweg-Projekte nicht mit der Brechstange durchzudrücken: „Es müssen auch Kompromisse möglich sei. An vielen Örtlichkeiten fehlt es nach unserer Ansicht am Fingerspitzengefühl, um den Anforderungen gerecht zu werden.
So führen beispielsweise fehlende Ladezonen dazu, dass Lieferanten und auch Taxis beim Ein-und Aussteigen von Fahrgästen den Radschutzstreifen blockieren und Radler dann zwangsläufig in den fließenden Autoverkehr ausweichen würden.
Das Halten in zweiter Reihe, das Taxis in § 12 Abs. 4 Satz 3 der Straßenverkehrsordnung ausdrücklich erlaubt ist, gilt nicht für die neuen Radwege. Kroker ist das ein Dorn im Auge: „Einem Senior mit Rollator, einem Rollstuhlfahrer, oder einer Person mit Gehbehinderung oder Gebrechlichkeit muss die Möglichkeit geschaffen werden, vernünftig am Gehweg in ein Taxi ein- oder aussteigen zu können.“
Der Münchner Taxi-Chef verweist in diesem Zusammenhang auf die elementare Rolle des Taxis bei der Grundversorgung, insbesondere kranker, eingeschränkter und älterer Menschen. „Dieser Fakt muss ohne Wenn und Aber in die Verkehrsplanung einfließen.“
Das ist auch Dieter Reiter bewusst. Auf Nachfrage von Taxi Times während der Fahrradweg-Einweihung konnte der OB zwar keine Lösung präsentieren, wie das Taxi dem Autostau entkommen könnte, dafür betonte Reiter, dass Taxis für ihn ein Teil des ÖPNV mit besonderer Wertschätzung seien. „Wenn wir das Ziel der autofreien Altstadt erreichen, wird das Taxi zu denen gehören, die noch hineinfahren dürfen!“ Matthias Lange
POP-Art Radwege sind eine gute Lösung, auch wenn man Jahrzehnte zu spät ist damit gg. den privaten Autowahn. Auch gg. das Rauchverbot im Taxi gabs idiotische Gegenwehr. usw. , usw.