Mike Schröder ist Taxiunternehmer in Potsdam. Regelmäßig muss er Zeitungsberichte über den Taximangel in seiner Heimatstadt lesen. Als auch Taxi Times den möglichen Ursachen auf den Grund ging, schrieb „Taximike“ seine Sicht an unsere Redaktion.
„Ich bin Taxiunternehmer und Alleinfahrer in Potsdam. Ich will Ihnen nur sagen, dass das Problem nicht nur daran liegt, dass es keine Fahrer gibt sondern auch daran, dass es keine Zusammengehörigkeit gibt. Dazu kommt, dass die Kunden in Potsdam meistens nur an einem Tag in der Woche die Möglichkeit haben wegzugehen. Dazu kommt die liebe Digitalisierung, die den Fahrern die Möglichkeit gibt, sich lukrative Vorbestellungen von der Couch zu sichern und dann kommen Sie für die Vorbestellungen auf die Straße und fahren danach wieder nach Hause und haben ihren Umsatz im Sack.
Und zum Thema Berliner Taxis in Potsdam gebe ich Ihnen den Tipp, sich mal Montags früh an die Glienicker Brücke zu stellen und da werden sie sehen, an welchen Fahrten die Berliner Taxen interessiert sind. Außerdem können Sie gerne mal in Potsdam nachts durch die Straßen gehen und darauf achten, was die Berliner Taxis von dem Pflichtfahrgebiet halten. Sprechen Sie die Herrschaften darauf an heißt es nur: Willst du ein paar auf die Schnauze?!“
Ich habe echt langsam die Schnauze voll mich
bei jedem Kunden zu rechtfertigen, warum sie so lange auf ein Taxi warten müssen.
Wenn es die
Stadt interessieren würde, hätte sie mit Sicherheit was dagegen unternommen, u.a. eine Nummer für alle
Fahrzeuge oder ein paar mehr Busspuren für Taxis. Denn wenn ich eine halbe Stunde Anfahrt habe, wo ich bei geringem
Verkehr fünf
Minuten brauche und das für knapp zehn
Euro, ist es doch verständlich, dass diesen Job niemand mehr
machen möchte.“
Euer Taximike aus Potsdam
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