Bis zu 10.000 Euro Förderung pro Fahrzeug hat die Stadt Hamburg für den Umstieg auf ein E-Taxi ausgelobt. Handelt es sich um ein E-Inklusionstaxi, dann sind sogar bis zu 20.000 Euro möglich. Heute wurde das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt.
In einer virtuellen Pressekonferenz bekennt sich Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende, ganz klar zur Taxibranche: „Wir sehen das Taxengewerbe als Teil des öffentlichen Verkehrsangebot von morgen – das Taxi ist ein wichtiger Baustein im Umweltverbund der Stadt und soll dies auch in Zukunft bleiben. Gerade in dieser coronabedingt sehr schwierigen Zeit sind wir eng mit dem Gewerbe im Austausch und wollen gemeinsam in die Zukunft gehen. Deswegen haben wir in einem breiten Schulterschluss mit den Hamburger Taxenvermittlern und Verbänden das Projekt ‚Zukunftstaxi‘ entwickelt.“
Insgesamt drei Millionen Euro fließen aus den Mitteln des Hamburger Klimaplanes in das Projekt. Mit bis zu 10.000 Euro pro E-Taxi soll die Förderung als Ausgleich für den betrieblichen Mehraufwand dem Taxigewerbe den Umstieg auf die E-Mobilität erleichtern.
In einer ersten Förderstufe werden insgesamt 130 Fahrzeuge, die lokal emissionsfrei sind (Elektro-/Wasserstoffantrieb, keine Hybridfahrzeuge), über den Zeitraum von zwei Jahren mit bis zu 10.000 Euro unterstützt. Voraussetzung ist die Konzessionierung des E-Taxis bis zum 31. Dezember 2021.
Ab der E-Taxi-Konzessionierung werden alle drei Monate über einen Zeitraum von zwei Jahre hinweg jeweils 1.000 Euro ausgezahlt. Nach dem ersten und dem zweiten Jahr können jeweils weitere eintausend Euro ausgeschüttet werden, wenn der Einwagenunternehmer nachweist, dass er mindestens 15.000 Besetztkilometer pro Jahr erreicht hat. Ein Mehrwagenunternehmer muss, um diesen Betrag ausgezahlt zu bekommen, mindestens 20.000 Besetztkilometer nachweisen. Anträge können ab dem 12. April 2021 per E-Mail an [email protected] mit dem dafür vorgegebenen Antragsformular gestellt werden, die Berücksichtigung erfolgt in der Reihenfolge des Antragseingangs. Bis zum 31. Mai 2021 gilt eine Beschränkung der Anzahl der Anträge nach der Unternehmensgröße (Details finden Sie in der Zuwendungsrichtlinie). Entsprechende Anträge können ab dem 12. April 2021 per E-Mail an [email protected] mit dem dafür vorgegebenen Antragsformular gestellt werden, die Berücksichtigung erfolgt in der Reihenfolge des Antragseingangs.
Ab dem 1. Oktober 2021 wird es eine zweite Förderstufe geben, die über den Zeitraum von einem Jahr mit bis zu 5.000 Euro weitere 170 E-Taxis unterstützen wird. Ab Konzessionierung werden, wie in er ersten Stufe, alle drei Monate 1.000 Euro überwiesen. Nach einem Jahr kann die Ausschüttung von zusätzlich 1.000 Euro beantragt werden. Hierfür muss der Einwagenunternehmer mindestens 15.000 Besetztkilometer, der Mehrwagenunternehmer mindestens 20.000 Besetztkilometer nachweisen. Anträge für diese 2. Stufe können ab dem 1. Oktober 2021 per E-Mail gestellt werden. Eine Beschränkung der Anzahl der Förderungen nach Unternehmensgröße gibt es in dieser Stufe nicht mehr.
Eine besondere Förderung von bis zu 20.000 Euro erfahren Unternehmer, deren lokal emissionsfreie oder zumindest emissionsarme Fahrzeuge nachweislich zur Beförderung von in ihren Rollstühlen sitzenden Menschen geeignet sind (Inklusionstaxi) Hier gilt eine Besonderheit: Wegen der noch geringeren Verfügbarkeit geeigneter E-Taxis werden auch von außen aufladbare Hybridelektrofahrzeuge akzeptiert, die höchstens 25g CO2/km ausstoßen und eine rein elektrische Mindestreichweite von mindestens 100 km haben. Damit sind auch die LEVC-Taxis förderbar.
Im laufenden Betrieb kommt es insbesondere wegen der längeren Anfahrten und den Sicherungen der Rollstuhlfahrerinnen zu einem größeren Aufwand im Taxenbetrieb. Die Fördermittel stehen für 20 dieser Fahrzeuge zu Verfügung. 2.000 Euro werden ab Konzessionierung alle drei Monate über zwei Jahre überwiesen. Nach dem ersten und dem zweiten Jahr können jeweils weitere 2.000 Euro ausgezahlt werden, wenn der Einwagenunternehmer nachweist, dass er mindestens 15.000 Besetztkilometer pro Jahr erreicht hat. Der Mehrwagenunternehmer muss dafür 20.000 Besetztkilometer nachweisen. Auch diese Anträge können ab dem 12. April 2021 per E-Mail gestellt werden. Voraussetzung für den Betrieb von Fahrzeugen ist die Sicherstellung, dass sie innerhalb des Ring 1 ausschließlich emissionsfrei ohne Nutzung des Verbrennungsmotors angetrieben werden. Dies muss technisch mittels des sogenannten Geofencing sichergestellt werden.
Wie auch bei den klassischen E-Taxis wird es ab dem 1. Oktober 2021 eine 2. Förderstufe mit bis zu 10.000 Euro geben, welche die Mittel für weitere 30 lokal emissionsfreie oder zumindest emissionsarme Inklusionstaxis bereitstellt.
Zusätzlich zu Konzessionierung bis zum 31. Dezember 2021 (1. Förderstufe) müssen alle Unternehmen, die einen Förderbescheid bekommen haben, innerhalb von sechs Wochen nachweisen, dass ein geeignetes Fahrzeug verbindlich bestellt ist. Wird dieser Nachweis nicht gebracht, verfällt die Förderzusage und andere Unternehmen rücken nach. Alle Informationen zum Hamburger Projekt Zukunftstaxi hat die Stadt in Zusammenarbeit mit Taxi Times als Medienpartner in einer Broschüre zusammengefasst. sg
Hintergrund: am 1. April 2021 hat die Stadt Hamburg unter dem Namen „Projekt Zukunftstaxi“ eine Fördermaßnahme gestartet, bei der die Anschaffung eines Elektrotaxis sowie der Umbau eines Taxis zu einem Inklusionsfahrzeug (Beförderung mit mindestens einem Rollstuhlinsassen) mit jeweils 10.000 Euro pro Taxi bezuschusst werden. Zur Verwirklichung arbeitet die Stadt dabei ganz eng mit Industriepartnern zusammen, zu denen die Fahrzeughersteller, die Anbieter der Lade-Infrastruktur sowie die Vermittlungsplattformen zählen. Taxi Times begleitet das Projekt als Medienpartner auf seiner Hamburger Website www.taxi-times.com/hamburg, auf Facebook sowie über eine WhatsApp– und eine Telegram-Gruppe.
Eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge finden Sie hier
Einige Beispiele:
31.3.21: Ankündigung: die Förderoffensive für Hamburger Taxiunternehmer
31.3.21: Nomen est Omen: Warum dieses Projekt eine Chance (verdient) hat
1.4.21: Zukunftstaxi-Projektpartner Mercedes-Benz: eVito Tourer und EQV
2.4.21: Zukunftstaxi-Projektpartner KIA: e-Soul und e-Niro
6.4.21: Zukunftstaxi-Projektpartner Volkswagen-PKW: ID.4
7.4.21: Großes Interesse am Webinar zum Hamburger Zukunftstaxi
Beitragsfoto: Dr. Anjes Tjarks, Hamburger Senator für Verkehr und Mobilitätswende (li.) und Hamburger E-Taxi Unternehmer Jürgen Starck (re.) an einer Hamburger Ladesäule.