Das Konzept hat sich für die Renault-Tochter-Mobilize nicht ausgezahlt. Mit einem speziell auf den harten Alltag in der Personenbeförderung ausgelegtem Fahrzeug wollte man groß durchstarten. Jetzt fährt die Limo für immer in Richtung Horizont.
Seit der Premiere der Mobilize ‚Limo‘ auf der IAA in München 2021 hat der Wagen keinen rechten Anklang in der Personenbeförderungsbranche gefunden. Lediglich knapp 40 Fahrzeuge sollen für eine Realerprobung auf die Straße gekommen sein.
Die Berührungspunkte mit dem deutschen Taxigewerbe gab es durchaus. Der Wagen tauchte beispielsweise auf dem Stand von iCabbi auf der Taximesse in Essen auf und war zuletzt vor knapp einem Jahr bei einem Come-Together im Rahmen vom Projekt Zukunftstaxi in Hamburg zu sehen. Die Limo ist ein kompaktes E-Fahrzeug, das, wie es argus.fr berichtete, ein umgelabeltes chinesisches Fahrzeug namens Ezoom Yi ist.
Ob es am Fahrzeug selbst lag, dass das Konzept sich nicht durchsetzen konnte, oder ob es vielmehr am Geschäftsmodell lag, dass Mobilize für seine Limo vorgesehen hatte, ist unklar. Vermutlich trifft beides zu. Fakt ist, ein (Elektro-)Fahrzeug, das ausschließlich von Taxiunternehmern gemietet werden konnte, hat eben dort nicht den richtigen Anklang gefunden. Die Idee dahinter, sich ein Taxi zu leihen und sich weder um Versicherung, Service noch Stromgebühren kümmern zu müssen, klingt zunächst nicht verkehrt, aber für viele waren die monatlichen Gebühren einfach nicht tragbar. Wie L‘argus berichtete, sollte der Mietvertrag über eine Laufzeit von 36 Monaten oder maximal 150.000 Kilometer abgeschlossen werden. Die monatliche Rate, so wurde berichtet, sollte 1.499 Euro betragen.
Der Konjunktiv bei diesen Sätzen belegt ein weiteres Versäumnis der Mobilize-Manager: Wer mit einem solchen außergewöhnlichen Konzept an eine klar definierte Zielgruppe herangeht, hätte auch die Werbe- und Marketingtrommel rühren müssen. Das wurde sträflich vernachlässigt. Die Taxi-Fachmedien haben weder regelmäßige Pressemeldungen erhalten, noch wurden Werbeanzeigen geschalten.
Die Ziele der Marke Mobilize sind mit dem Aus der Limo in weite Ferne gerückt. Im Mittelpunkt stehen jetzt die elektrischen Microautos Hippo und le Duo. Für Mutterkonzern Renault hingegen steht jetzt die neue Firmentochter Ampere im Vordergrund, dessen Ziel die Entwicklung von kleinen Elektroautos ist. Bis 2031 will Ampere pro Jahr eine Million Fahrzeuge mit Elektroantrieb fertigen.
Beitragsfoto: Mobilize Limo Foto: Renault