Das Saarland zählt zu jenen Bundesländern, in denen das Land die Kosten für Fahrten zum Impfzentrum nicht übernimmt. Um aber trotzdem für die auf eigene Kosten fahrenden Senior*Innen eine zentrale Taxibestellung zu ermöglichen, haben zwei Taxiunternehmer eine landesweite Fahrtenvermittlung organsiert. Die aufgebaute Infrastruktur könnte bei Erfolg auch für andere Fahrten genutzt werden.
Seit einigen Wochen bereits gibt es die Homepage https://www.impftaxi-saarland.de. Darüber können Saarländer*Innen eine Taxifahrt zum Impfzentrum (vor-)bestellen. Alternativ ist dies auch über die Telefonnummer 0800 / 70 71 111 möglich. Vermittelt werden die Fahrten dann an die jeweiligen Taxiunternehmen vor Ort. Die Fahrgäste werden zum gültigen Taxitarif gefahren. Da das gesamte Saarland für alle Taxibetriebe als Pflichtfahrgebiet definiert ist, sind individuelle Preisvereinbarungen nicht möglich. Optional bieten die Taxiunternehmer*Innen zu einem Pauschalpreis von 28 Euro auch einen Begleitservice ins Impfzentrum an.
Die Initiatoren Steve Schneider und Michael Neuhäusel greifen dabei auf das Vermittlungssystem von Seibt & Straub zurück. Sämtliche Bestellungen werden darin eingespeist und von dort an die an der Kooperation beteiligten Unternehmer übermittelt. Pro vermittelter Impffahrt stellen die Organisatoren eine Gebühr von 50 Cent in Rechnung.
Die Kooperationspartner haben dafür – sofern sie nicht sowieso die Software von Seibt & Straub nutzen – die OptiTax-Fahrer-App auf ihr Smartphone geladen und dafür zu einem einmaligen Pauschalpreis sowie einer monatlichen Nutzungsgebühr einen Lizenzschlüssel erworben. Dieser Schlüssel kann pro Betrieb bzw. Zentrale eingesetzt werden, was eine interne Weitergabe der Aufträge über das dort bereits verwendete Vermittlungssystem ermöglicht.
Schneider und Neuhäusel betrachten die zentrale Impftaxi-Vermittlung als Pilotprojekt, das bei Erfolg auch nach der Corona-Pandemie weiterbetrieben werden kann. Mit dem Konzept einer zentralen Fahrtenvermittlung könne man sich beispielsweise auch an Ausschreibungen für landesweite Schülerfahrten beteiligen, sagt Steve Schneider gegenüber Taxi Times. Was also in Bezug auf Impffahrten entstand, könnte somit zu einem tragfähigen Zukunftsmodell werden. jh
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