Ein Beitrag der Rheinischen Post rückte vergangenes Wochenende die SafeDriver Enno GmbH ins Rampenlicht. Das Mietwagenunternehmen fährt für Uber, gehört selbst aber einer Holding, deren Besitzer wiederum ein Großspender der FDP ist.
Hinter dem Namen Safedriver Ennoo steckt eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) mit Hauptsitz in Berlin und weiterer Geschäftsstelle in Frankfurt. Zusätzlich existieren zwei weitere Firmenbezeichnungen, deren Name jeweils den Betriebssitz der GmbH bestimmt: die SafeDriver Ennoo Dus GmbH sitzt in Düsseldorf, die SafeDriver Ennoo Muc GmbH in München.
Im Internet beschreibt sich Ennoo selbst als „Mobilitätsunternehmen mit über 400 Mitarbeitern“ und als „Vorreiter bei der Digitalisierung der Mobilitätsbranche“, das „moderne Verkehrskonzepte in großen Städten umsetzt.“ Auf einer anderen Internetseite findet sich der Hinweis: „Buchung und Disposition erfolgen über die Uber-App.“
SafeDriver Ennoo ist ein Unternehmen der SafeDriver Group. Zu der wiederum gehören unter anderem SafeDriver Rocvin und die SafeDriver NG. Während letztere als Full-Service-Agentur für Mobilität und automobilnahe Dienstleistungen beschrieben ist, wird Rocvin als „Deutschlands größter, privater Limousinendienst“ gepriesen.
Als „Grundlagen unseren Handels“ sieht die SafeDriver Group unter anderem den fairen Umgang mit allen Partnern sowie die Gewährung angemessener und jederzeit korrekter Bezahlung der Mitarbeiter/innen. Die Rheinische Post hat in ihrem Beitrag vom Wochenende andere Fakten geschildert.
Die gesamte DriverSafe Group ist seit 1.Juni 2017 Mitglied der Ceterum-Holding, die als Gesellschafter mit 74,9 Prozent am Unternehmen beteiligt ist. Die anderen 25,1 Prozent gehören Thomas Mohnke, der auch als Geschäftsführer der Ennoo GmbH fungiert.
Der große Macher hinter Ceterum ist wiederum der Milliardär Lutz Helmig, der Gründer der Helios- und Asklepios-Kliniken. Helmig hat am 13.1.2017 an die FDP 300.000 Euro (in Worten: dreihunderttausend Euro) gespendet. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2018 (dem Jahr nach der Bundestagswahl) hat die FDP insgesamt „nur“ 276.000 Euro bekommen.
Wir fassen zusammen: Uber agiert mit seinem Dienst UberX aktuell in den Städten Berlin, München, Düsseldorf und Frankfurt und arbeitet dort mit konzessionierten Mietwagenbetrieben zusammen. Den Fahrern dieser Mietwagenunternehmen werden tägliche Gesetzes-Verstöße gegen die Rückkehrpflicht vorgeworfen.
In allen vier Uber-Städten ist die Firma SafeDriver Ennoo GmbH tätig, die offen zugibt, dass Fahrtaufträge über die Uber-App gebucht werden. Mehrheitsgesellschafter der SafeDriver Group ist die Ceterum Holding, deren Besitzer wiederum als Großspender der FDP aufgetreten ist. Die wiederum lässt keine Gelegenheit aus, die Liberalisierung des Personenbeförderungsgesetzes zu fordern, um Firmen wie Uber und Co den Marktzutritt zu erleichtern.
Auch wenn die Großspende im Jahr 2017 vier Monate vor der Übernahme der SafeDriver Group erfolgte, dürfte sie doch „weiterhin ihre Früchte tragen“, wie es ein Taxi-Insider treffend formulierte.
Apropos Taxi: Für alle Taxifahrerinnen und Taxifahrer bzw. Unternehmerinnen und Unternehmer muss sich die Aussage von Lutz Helmig wie blanker Sarkasmus anfühlen: „Ich erwarte, dass meine Beteiligungen Vorzeigeunternehmen sind“. jh + hs + sg
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Geld regiert die Welt. Es wird geschmiert ohne Ende. Die armen werden immer ärmer und die reichen immer reicher und lachen sich dabei kaputt, wie die armen als Sklaven behandelt werden.
Genauso hat es Noam Chomsky schon vor vielen Jahren beschrieben:
„Take it from the needy give it to the greedy.“
In der dritten Welt nennt man das Korruption
Bei uns ist das Lobbyarbeit
Die Taxi unternehmen hat einfach Zuviel Jahre Monopol Stellung in Deutschland und haben das mit sehr hohen Preisen ausgenutzt. Konkurrenz gibt es überall , und nun hat es die Taxi Branche erwischt . Ich finde es gut so
Schade, dann hast du irgendetwas vom Prinzip Taxi nicht verstanden, über dessen Preise immer noch demokratisch in den Kommunen abgestimmt wird. Du wirst Dein Monopol haben, wenn die Strategie von UBER aufgeht, Dann bestimmt ein einziger Konzern die Preise und die werden garantiert höher sein, als die jetzigen Taxitarife.
Dass ein „einziger Konzern“ die Preise in DE nicht angeben wird ist dir schon klar oder?
Wenn nicht, würde ich mir das Märchenbuch aus dem du die These hast gerne mal leihen.
In unserer wunderschönen Marktwirtschaft ist die Hand des Staates omnipräsent.
Der Staat greift ein und wirkt regulierend auf den Marktpreis ein.
Sollte jeder Kassierer im BWL Grundkurs sogar wissen.
Für die Verhinderung der Übernahme einer Monopolstellung gibt es zusätzlich das Bundeskartellamt und das „Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen“, was die übermäßige Erhöhung der Preise reguliert 🙂
TAXI vs. UBER – Klartext
Ich bin bestimmmt kein Freund eines „wilden Wolfskapitalismus“ – aber vergleichen wir doch mal:
Bei UBER – egal wo auf der Welt wir uns befinden – sind Preis und Strecke transparent, Fahrer und Gast können bewertet werden. App, Bargeldlosigkeit und Service absolut kundenorientiert.
Stellt dem nun das Taxi entgegen: Barzahlung – meist gings gar nicht anders, Schnelles „undigitales“ heranwinken. Und entgegen der weit verbreiteten Meinung kein schlechter Verdienst. Soweit – so gut: In Berlin glauben Taxifahrer, ihnen gehört die Straße, Viele fahren wie die Irren – ziemlich rücksichtslos. Überall auf der Welt „bescheißen“ dich Taxifahrer. „Schwarze Schafe“ haben der Branche einen Stempel aufgedrückt für die die „netten Taxifahrer“ nichts können.
In Deutschland wird sich die Politik sogar ums Taxi und die UBER-Arbeitnehmer kümmern (weg mit der Rückkehrpflicht von „weiß nicht – 1950?!?!“). Aber eine Ausdünnung des Taxi-Gewerbes ist unvermeidbar. Cest la vie! Wenn sich andere Regierungen auch so kümmern würden – gäbe es wohl weltweit eine soziale Marktwirtschaft??!!
Erinnern wir uns: Supermarktketten haben „Tante EMMA-Läden“ kaputt gemacht. Mediamarkt und Co waren nicht aufzuhalten. Wo kauft ihr heute ein ohne weiter nachzudenken, liebe Taxifahrer?
Unter scheinbarer Verbesserung der Kundenfreundlichkeit, macht Uber nichts anderes als sich um seine Vermittlungsprovision zu kümmern. Das ist das Kerngeschäft, der andere Unternehmenspartner trägt die gesamten Kosten und Risiken. Bargeldlosigkeit gibt es in vielen Taxifirmen schon seit mehr als zwanzig Jahren. Warum schreiben Sie denn nicht, wen und welche Firma Sie genau meinen? Die Rückkehrpflicht dient der Ordnungsstruktur, weil die einzelnen Landkreise unterschiedliche Preise haben. Uber zeigt keinen Preis das Internet vorher an, sondern nur über die App. Während die angestellten Taxifahrer davon noch Sozialabgaben über die Firma bezahlen müssen, besteht bei Uber eine eher Scheinselbstständigkeit die durch die Digitalisierung verschleiert wird. Natürlich ist die FDP dort involviert. Der ehemalige Politiker Roland Werner wechselte zu Uber. (https://taxi-times.com/fdp-politiker-wechselt-zu-uber/) der hatte in der FDP Karriere gemacht, ich zitiere:
FDP-Politiker wechselt zu Uber
31. August 2016 von Jürgen Hartmann 1 Kommentar
Roland Werner (45, FDP, Foto) ist seit dem 4. Juli Head of Government Affairs & Policy beim US-Fahrtenvermittler Uber. Hier verantwortet er die politische Kommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Werner war zuletzt als freiberuflicher Berater tätig. Zuvor hatte der geborene Münchner in der FDP Karriere gemacht. Rund um die Jahrtausendwende war er Büroleiter von Guido Westerwelle, danach persönlicher Referent von Wolfgang Gerhardt. Seit dem Jahreswechsel 2005/2006 war Roland Werner als Geschäftsführer der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag tätig, wo er später zum Staatssekretär im sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr aufstieg. Die Position, die Werner nun bei Uber übernimmt, wurde neu geschaffen. jh
Es geht nicht um Kundenfreundlichkeit, es geht nicht um Modernisierung. Die Schaffung von prekären Arbeitsplätzen und schlechter Entlohnung und miesen Rentenanwartschaften durch Digitalisierung ist nur modernisierter Kapitalismus. In Berlin und anderen Bundesländern gibt es schon lange keine Konzessionsbegrenzung mehr. Wenn die Herrschaften gegen die Rückkehrpflicht sind, können Sie doch einen Taxibetrieb eröffnen, aber dafür sind ihnen die Mühen und Auflagen zu hoch, wie z. B. der Onlinetaxameter. Mietwagen fahren i. d. Regel mit Ausnahmegenehmigung und brauchen keine Aufzeichnugsgeräte. Sieht so ein fairer wettbewerblicher Rahmen aus, oder geht es mehr um Selbsversorgung der Politiker mit lukrativen Pöstchen, wo man nicht viel leisten muss, weil man ja nichts leisten kann?
Oben genannten Kommentar kann man so stehen lassen. Spiegelt er doch recht eindrücklich die absurden Gedankengänge mancher Zeitgenossen. Die soziale Marktwirtschaft ist der Kitt unserer Gesellschaft. Das Taxi als ein kleiner funktionierender Teil dessen gehört zur Daseinsvorsorge. Es gibt keinen Ort auf der Welt wo man mit einem Taxifahrer nicht über Preis und Strecke reden kann. Gerade in Berlin gibt es weitaus mehr Verkehrsteilnehmer als Taxifahrer, die von sich behaupten, das Ihnen die Straße gehört. Tante-Emma Läden heißen jetzt Spätis…und ja, ich kaufe ohne Nachzudenken beim Händler meines Vertrauens.
ennoo fahrer jobs hat bereits eine neue Firma mit einem neuen Führerschein registriert und sucht bereits Fahrer in Düsseldorf, die Sie hier sehen können: https://www.ennoofahrerjobs.de/duesseldorf/
Dem Kommentar von Bastian ist nur hinzuzufügen das er sich mal die Situation bei den Preisen am Sylvester ansehen muss. Hoher Bedarf ergibt hohe Preise. Das blüht uns die gesamte Zeit wenn Über und Freenow erstmal das Taxigewerbe zerstört haben. Ist es das was der Schreiber will. Vielleicht sollte man erst mal das Gehirn einschalten bevor man den Mund aufmacht.