Digitalisierung kann Fluch oder Segen sein. Im Fall des digitalen Schichtplans ist sie eindeutig letzteres, denn gerade in der Digital-Wüste Deutschland hat sich in den letzten Jahren vieles bewegt, so auch bei der Hamburger Vermittlungsplattform Taxi.de.
Nachdem nicht nur das Taxi in Deutschland, sondern wohl eher ganz Deutschland bei der Digitalisierung lange auf der Bremse stand, bewegt sich gerade in der letzten Zeit eine Menge – nicht nur, aber auch im Taxi. Ganz vorn mit dabei ist schon seit Langem die hansestädtische Vermittlungsplattform Taxi.de. Neben vielen anderen digitalen Funktionen steht deren Kunden nun auch ein noch einmal komplett überarbeitetes Schichtplan-Tool zur Verfügung, mit dem die Transformation in die digitale Welt auch bei kleinen unabhängigen Zentralen gelingen kann.
Auf der Europäischen Taximesse (ETM) im November in Köln lag der Fokus der meisten Besucher eher auf den Möglichkeiten zur Umsetzung der TSE-Pflicht für ihren Betrieb. Die Vermittlungssoftware des Hamburger Anbieters Talex, besser bekannt unter deren Internetadresse Taxi.de, konnte auch bei diesem Thema punkten und präsentierte die enge Verknüpfungsoption der Vermittlungs-Software mit den Hardware-Produkten des Marktführers Hale.
Für die zukünftig notwendige TSE-Signierung bedient sich Talex dabei unter anderem auch der Funktionen des Hale-Datencenters und geht so für seine Kunden schon fast eher eine Symbiose als nur eine Kooperation mit Hale ein. Im Ergebnis können Taxi.de-Nutzer nun sämtliche Aufträge nach dem One-touch-Prinzip mit wenigen Mausklicks nicht nur an den Fuhrpark vermitteln, sondern gleichzeitig auch buchhalterisch sauber und vollständig speichern, um die Fahrt-Daten in der Folge dann auch gleich zur Rechnungserstellung zu nutzen. Einmal eingegeben, stehen die Daten somit für alle Folgeschritte vollständig zur Verfügung.
Da verwundert es nicht, dass bei Taxi.de parallel die Mitarbeiterdaten digital verwaltet werden können. Schon kurz nach Markteinführung des Programms offerierten die Hansestädter eine detaillierte, programmintegrierte, digitale Arbeitszeitaufzeichnung, die die nervigen Autogrammlisten zur analogen Schichtzeitaufzeichnung obsolet machte. Ein digitaler Schichtplan war daneben auch schon länger im Angebot, wurde jetzt aber noch mal völlig überarbeitet und damit besser handhabbar. Anfang Januar wird die Mitarbeiter-App herauskommen, um die Nutzung des Schichtplantools auch für die Mitarbeiter noch einfacher zu machen. Die Funktionen sind parallel wie in der Web-Version des Online-Schichtplans.
Je nach Vorgabe wird fahrzeugbezogen im Ein-, Zwei oder Dreischichtsystem gefahren und die Schichten werden entsprechend geöffnet. Dafür lassen sich den Mitarbeitern zum einen sozusagen „zu Fuß“ einzelne Schichten per Mausklick zuordnen. Es können ihnen aber auch regelmäßige Schichten und Fahrzeuge zugeordnet werden, in die diese dann automatisch eingetragen werden. Hier unterstützt das integrierte Urlaubs- und Krankheitsmanagement, welches Mitarbeiter im Urlaubs- oder Krankheitsfall für solche Zeiträume automatisch aus den individuellen und auch den regelmäßigen Schichten herausnimmt.
Der so entstehende und sich regelmäßig aktualisierende Schichtplan kann von allen Kollegen benutzerfreundlich über das Mitarbeiterportal sowie über das Smartphone eingesehen werden und die Mitarbeiter werden über Schichtplanänderungen sogar automatisch informiert. Zusätzlich können die Mitarbeiter Verfügbarkeiten angeben, wann sie noch können und gern arbeiten würden. Diese werden dem Planenden am jeweiligen Tag dann als Vorschlagsoption angezeigt werden. Parallel können den Mitarbeitern Sollstunden zugeordnet werden. Sowohl bei der Planung als auch für den Mitarbeiter ist dann jederzeit ersichtlich, ob man über den eigentlichen Soll-Stunden ist oder darunter, um hier optimal zu planen und Überplanung zu minimieren.
Zusätzlich gibt es viele Funktionen für optimierte Arbeitsabläufe zu entdecken – und diverse Übersichtsfunktionen, wo der Plan voll ist und wo noch Lücken sind. Auch an Digitalverweigerer wurde gedacht, falls ein Mitarbeiter sich gänzlich gegen die Nutzung sträubt, aber dennoch seinen Plan bekommen soll. Der Schichtplan lässt sich für jeden einzelnen Mitarbeiter auch ausdrucken. Alternativ können die Mitarbeiter ihn sich als Wochenplan im PDF-Format herunterladen. Alle Funktionen stehen dem Fahr- wie dem Büropersonal zur Verfügung.
Taxi.de-Kunden können das Schichtplan-Tool jederzeit aktivieren und für einen Monat kostenfrei testen. Anschließend kostet das Tool 2 Euro monatlich pro Fahrzeug, minimal jedoch 30 EUR pro Monat. Mit der Nutzung des Schichtplan-Tools fallen parallel die Kosten für den Tipp-Ex-Einkauf ins Bodenlose, womit die anfallende Nutzungsgebühr dann schon fast kompensiert wäre. rw
Bild: Remmer Witte