Es ist kein Geheimnis, dass Daimler und BMW seit Monaten Investoren bzw. Käufer für ihre ungeliebte Mobilitätssparte suchen. Nun hat Uber Interesse bekundet, Free Now zu übernehmen. Was steckt dahinter?
Noch ist es nur ein Gerücht: Uber will Free Now kaufen. Natürlich will das noch niemand offiziell bestätigen, aber die Ursprungsquelle der Meldung lässt eindeutig darauf schließen, dass es mehr sein könnte als ein Gerücht. Die Meldung wurde gestern Abend vom Wirtschaftsportal „Bloomberg“ veröffentlicht und am nächsten Morgen auch vom Handelsblatt verbreitet. Beide berufen sich auf „Insider“ und beide Wirtschaftsportale sind bekannt dafür, dass ihre Insiderquellen verlässlich sind.
Was steckt also hinter der Meldung? Daimler und BMW suchen schon länger nach weiteren Investoren für ihre Mobilitätssparte, doch in Zeiten von Corona und dem Einbruch an Touren ist die Braut ziemlich hässlich geworden. Daimler hatte laut Handelsblatt den Wert seines Free-Now-Anteils an der gemeinschaftlichen Kooperation mit BMW im Juni auf 618 Millionen Dollar bewertet. Ob dieser Preis aktuell tatsächlich zu erzielen ist?
Für Uber wären solche Summen Peanuts, hat man doch das 2. Quartal 2020 mit einem Verlust von1,8 Milliarden Dollar abgeschlossen. Entscheidender ist, welche Vorteile aus einem solchen Kauf entstehen könnten. Uber würde seinen Marktanteil in Europa und Lateinamerika steigern, schreiben die Finanzanalysten. Und alleine das Gerücht in Kombination mit der gestern gerichtlich wiedererlangten Konzession für London genügten schon, um den Aktienwert um mehr als drei Prozent ansteigen zu lassen. Man hat also schon mal weiteres Kapital für eine solche Übernahme eingesammelt.
Auch Daimler schadet das Gerücht nicht, der Aktienkurs des deutschen Konzerns ist ebenfalls gestiegen. Zudem könnte es auch als Warnschuss an potenzielle andere Investoren zu verstehen sein, sich die Braut zu nehmen, bevor Uber der Bräutigam wird. Mit der kürzlich für 7. Oktober beschlossenen 71-prozentigen Erhöhung der Vermittlungsgebühr bei den Taxibestellungen haben BMW und Daimler ihrer Free-Now Braut zumindest noch ein wenig Make-Up verpasst. jh
Anmerkung der Redaktion: Die Signale sind eindeutig: Der Markt der Personenbeförderung könnte sich weltweit auf 1-2 Player konzentrieren. Dem steht ein kleinteiliges, regional agierendes Taxigewerbe gegenüber, deren Unternehmer teilweise sogar immer noch mit Free Now zusammenarbeiten. Das sind äußerst ungleiche Voraussetzungen. Zumindest dann, wenn auch die Politik der Meinung ist, dass man die mobile Daseinsvorsorge dem freien Markt überlassen kann.
Dem deutschen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, bekanntermaßen ein offen bekennender Unterstützer der Interessen der Fahrzeugindustrie, sollte das auch als Warnung dienen. Seine geplante PBefG-Novelle wird letztlich nicht mal mehr der heimischen Großindustrie zugutekommen, sondern letztlich nur mehr einem Großkonzern, der in Deutschland nicht einmal Steuern bezahlt, dafür aber den Rechtsstaat aushöhlt und prekäre Arbeitsverhältnisse schafft.
Jeder FN-Teilnehmer sollte spätestens bei dieser Meldung seinen Vertrag kündigen, alles andere ist asozial.
Sind wir wirklich Rechsstaat? Gerichte verbieten es und politiker reagieren nicht.
Ob Herr Scheurer das auch so sieht ist die Frage? Hauptsache in sein Börsel fliesst genug Kohle, alles anderemist ihm Wurschtt – so hat man das Gefühl!
Liebe Taxler,
ich fahre wirklich gerne mit Euch, aber bitte seht das auch mal aus Kundensicht. Zumindest mal in Frankfurt ist Taxifahren wie Glücksspiel. Versteht mich der Fahrer, ist der Wagen gepflegt und hat man das Gefühl man überlebt bzw. der Fahrer schläft nicht gleich ein?
Wenn ihr euch nicht durch Leistung absetzt müsst ihr euch nicht wundern, wenn ein Teil der Menschen weniger für das Glücksspiel Taxifahren einsetzen wollen.
Ich werde weiter beides in Anspruch nehmen, weil ich statt eines Ride eher ÖPNV fahre und wenn ich ein Taxi will auch kein Ride nehme.
Vielen Dank für Ihren Kommentar aus Kundensicht. Hoffentlich fühlen sich genau die Richtigen angesprochen.
Der Kunde hat doch die freie wahl ,welches Taxi er nimmt. Einfach mal wieder Stände beobachten, sich ein vertraumserweckendes Taxi aussuchen und direkt am stand einsteigen, vorrausgesetzt es ist einer fußläufig erreichbar.
Dafür müsste man sich allerdings auch mal wieder ohne Smartphone bewegen.
Die ordentliche, engagierten Fahrer stehen aber
1. seltener an Posten
2. schon gar nicht häufig am Bahnhof und Flieger… sie wissen dass es da zu lange dauern.
Persönlich meide ich die Posten auch weil ich die Taxler dort nicht mag, teils aggresiv, rechthaberisch wenn du dich nicht an deren komische Systeme hälst wirste angemacht.
In Hamburg würde ich mir auch selbst zum Bahnhof und Flieger immer ein Taxi bestellen!
Sie haben natürlich Recht. Und jetzt kommt das „aber“: Das alles haben Sie um ein vielfaches bei Uber und co.
Bin Taxler in einer bayerischen Kleinstadt ohne Uber & Co. Was mich interessiert ist, ob die Fahrer von diesen Anbietern der alten Dame den Koffer in den dritten Stock rauftragen und minutenlang
vor der Kneipe warten bis der Fahrgast kommt.
Der Preis steht bei denen ja schon vorher fest, was ist wenn der Fahrgast sein Ziel aber nicht kennt, was des Öfteren der Fall ist.kann er dann überhaupt ein Fahrzeug per App bestellen.
Da bestellt z.B. jemand ein Taxi von A nach B, an der ersten Adresse steigt eine Person aus, die anderen sagen: und jetzt in die soundso Straße, da steigt wieder nur einer aus, der dritte will dann wieder in eine andere Straße oder Ort, ist das durch durch App Bestellung überhaupt möglich, oder der Fahrgast nennt während der Fahrt ein anderes Ziel usw. usw.
Die „Richtigen“ fühlen sich leider nie angesprochen, deshalb ändert sich seit Jahren auch nichts zum Besseren. Besagte Kollegen stehen nämlich am Halteplatz und jammern am lautesten über die schlechten Geschäfte, statt endlich einmal bei sich selbst anzufangen. Als potentieller Kunde würde ich auch nicht in einen Großteil der hiesigen Taxen steigen. Ich bin seit 30 Jahren Unternehmer, die Außendarstellung unseres Gewerbes hat sich in dieser Zeit nicht gebessert.
Lohnt es sich denn heutzutage noch Taxiunternehmer zu werden ?
Solange Taxler für uber oder free now fahren geschieht es dem Gewerbe recht das uber und co sich ausbreiten wie die Motten. Wo ist die Umsetzung gültiger Gesetze ? Wo sind die Gewerbevertretungen ? Es passiert nix. Politiker kannst du vergessen. Warum lassen sich Taxler soviel gefallen ? Was machen die Franzosen ? Wenn dem Franzosen was nicht passt , dann geht er auf die Straße und macht die Stadt dicht. Was machen wir Deutschen ? Wir jammern.
Wacht endlich auf und nutzt eure Macht die ihr habt. Macht Demo ohne Ende.
Danke Christian B. Ich kämpfe seit Jahren für mehr Qualität, besseren Service, Sauberkeit,Freundlichkeit etc im Taxigewerbe. Kleine Erfolge sind sichtbar. Aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Bei manchem Kollegen möchte ich nicht wissen wie es zuhause ausschaut.
Aber ganz ehrlich. Die meisten Uberfahrer sprechen doch auch kaum deutsch. Zumindest habe ich noch keinen getroffen. Und die Fahrer werden ausgebeutet, bekommen keinen Mindestlohn und halten sich nicht an deutsche Gesetze. Das Wort Rückkehrpflicht kennen sie doch gar nicht. Bzw wird Ihnen von vornherein gesagt, dass sie sich nicht daran zu halten haben. Und das ist nicht ok. Ich fürchte keine Uber, wenn er mit fairen Mitteln kämpft, sich an die Spielregeln hält. Aber das tun sie eben nicht. Der Staat schaut zu und bestraft jeden Taxler hart, wenn er etwas falsches macht.
Bei Über wird weggeschaut.
Noch eins: Über arbeitet mit einem Nachfrage-Algorithmus. D.h. viele Aufträge-hoher Preis. Das gibt irgendwann ein böses Erwachen. Freut euch drauf.
@ Christian B
Die Taxibranche muss in der Dienstleistungsqualität deutlich zulegen. Das ist umbestritten!
Allerdings bezweifle ich, dass Uber die Lösung für besseren Service ist. Ein Bericht aus Düsseldorf in der ARD war ziemlich eindeutig. Der Uber-Fahrer konnte kaum unsere Sprache und auf die Frage wer sein Chef sei, antwortetet er wahrheitswidrig: „Meine Chef. Uber“. (Anmerkung: Sein Chef ist irgeneine Mietwagenuntewrnehmer, Uber betreibt keine eigenen Flotten). Auch der Verfasser dieser Zeilen hatte amFlughafen München ein Erlebnis mit einem Uber-Fahrer, welches in die unterste Kategorie ging. Dieser Herr wollte sich mit mir prügeln.
Nun muss auch dem letzten Befürworter eines unregulierten Marktes klar sein, dass es einem global agierenden ’new‘ – economy Defiziterzeuger nur um Markteroberung mit Ziel Monopol geht.
Auf der Strecke bleibt Fairness im Wettbewerb und Verantwortung fürs große Ganze.
Die Vernichtung kleingewerblicher und mittelständischer Wirtschaftsstrukturen sind nicht verantwortbar.
Unsere deutsche Wirtschaft hängt viel stärker von mittelständischen Betrieben ab als von finanziell riesigen substanzlosen Hasardeuren.
Mit der Gründung der BRD nach dem Desaster der braunen Periode haben wir unser Grundgesetz mit der Verpflichtung zur sozialen Marktwirtschaft bekommen.
Das bedeutet aber, dem Markt Regeln zu geben, die auch durchgesetzt werden.
Sonst können wir uns unsere Gesetze auch gleich sparen, wenn sie wie im Fall Uber und Konsorten nicht eingehalten und dann aber nicht mal durchgesetzt werden trotz entsprechender gerichtlicher Entscheidungen.
Unsere Politiker sind dringendst aufgerufen, endlich ihre Verantwortung fürs Allgemeinwohl, den Rechtsstaat und Zähmung des Lobbyismus der Verantwortungslosigkeit gerecht zu werden.
der eine defizitäre „ridehailer“ schluckt den anderen defizitären ridehaler.
da kommt sicher was richtig gutes bei raus ..
– lächerlich und zudem eine bankrotterklärung für die deutsche autoindustrie..