Mit überschaubarem Aufwand können Taxiunternehmer arbeitsrechtliche Vorgaben erfüllen, Ausgaben senken und die Dienstleistung ihrer Fahrer verbessern.
Es sind nicht in erster Linie die Action-verdächtigen Situationen, in denen sich gut geschulte Mitarbeiter bezahlt machen, sondern eher die vielen kleinen Begebenheiten. Durch regelmäßige Schulungen und Fahrsicherheitstrainings können Taxibetriebe nicht nur die gesetzlichen Vorgaben zur Mitarbeiterunterweisung erfüllen, sondern auch signifikante Einsparungen erzielen und die Sicherheit sowie Effizienz ihrer Fahrer durch korrektes Fahrverhalten steigern.
Taxibetriebe müssen ihre Mitarbeiter regelmäßig schulen, besonders wegen der unfallträchtigen Tätigkeit im Straßenverkehr. Fahrsicherheitstrainings (Basis-Training) helfen, diese Anforderungen zu erfüllen. Weniger Unfälle bedeuten gleichzeitig geringere Kosten für Reparaturen, Versicherungen und Ausfallzeiten. Zudem erhöhen geschulte Fahrer die allgemeine Sicherheit und Kundenzufriedenheit.
Grundvoraussetzung für jede Taxischicht ist, dass man sich als Fahrer in einem gesundheitlich einwandfreien Zustand befindet. Man sollte nur dann eine Schicht antreten, wenn man körperlich und geistig fit ist. Dies stellt sicher, dass man die Verantwortung im Straßenverkehr zuverlässig wahrnehmen kann und weder sich selbst noch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.
Basis-Trainings bieten umfassende Vorteile, die weit über die Erfüllung gesetzlicher Anforderungen hinausgehen. Typische Übungen umfassen Bremsen auf unterschiedlichen Untergründen, Ausweichmanöver, Slalomfahren (Handling), Ladungssicherung und das richtige Verhalten in Gefahrensituationen. Ziel ist es, das Fahrverhalten zu verbessern und das Risikobewusstsein zu schärfen.
Wichtige Empfehlungen für das Fahrverhalten, die sowohl zur Sicherheit als auch zur Effizienz beitragen, sind:
– Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand Ihres Fahrzeugs, insbesondere Bremsen, Reifen, Lichter und Flüssigkeiten, denn ein gut gewartetes Taxi trägt erheblich zur Sicherheit bei.
– Seien Sie stets aufmerksam und antizipieren Sie die Handlungen anderer Verkehrsteilnehmer!
– Halten Sie ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Beachten Sie dabei den erforderlichen Bremsweg, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten oder nassen Straßen. Der Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen sollte immer groß genug sein, um jederzeit sicher anhalten zu können.
– Stellen Sie Ihren Sitz so ein, dass Sie bequem das Lenkrad, die Pedale und alle Bedienelemente erreichen. Ihre Arme und Beine sollten leicht gebeugt sein, und Sie sollten eine aufrechte Sitzhaltung einnehmen. Dies fördert eine bessere Kontrolle und vermindert Ermüdung. Zusammenfassend trägt eine zweckmäßige Sitzposition im Fahrzeug nicht nur zur Fahrsicherheit bei, sondern bietet auch erhebliche gesundheitliche Vorteile, denn sie fördert die Blutzirkulation, reduziert Muskel- und Gelenkschmerzen und beugt Berufskrankheiten vor, was besonders für Berufskraftfahrer und Personen, die viel Zeit im Auto verbringen, von großer Bedeutung ist.
– Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Spiegel und führen Sie vor jedem Spurwechsel oder Abbiegen einen Schulterblick durch, um den toten Winkel zu kontrollieren. Setzen Sie dabei frühzeitig und deutlich die Blinker, um anderen Verkehrsteilnehmern Ihre Absichten mitzuteilen!
– Halten Sie sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und passen Sie Ihre Fahrgeschwindigkeit den Straßenverhältnissen an, insbesondere bei ungünstigen Wetterbedingungen wie Regen, Schnee oder Nebel, so dass die Restgeschwindigkeit nach einer Bremsung möglichst niedrig sein sollte, um schwere Unfälle zu vermeiden. Wer im Verkehr „mitschwimmt“, statt angespannt jede Lücke zu nutzen und überall noch das Maximum an Sekunden einzusparen, lebt wesentlich gesünder.
– Ablenkungen wie laute Musik, Nutzung des Handys oder Essen während der Fahrt sollten ganz vermieden werden.
– Achten Sie auf die Vorfahrtsregeln und -zeichen. Seien Sie besonders vorsichtig an Kreuzungen und unübersichtlichen Stellen!
– Nutzen Sie bei Dunkelheit oder schlechter Sicht die Fahrzeugbeleuchtung korrekt. Schalten Sie rechtzeitig das Abblendlicht um, um andere nicht zu blenden. Standlicht ist nur beim Stehen erlaubt, nicht beim Fahren.
– Um sogenannte Dooring-Unfälle zu verhindern, kontrollieren Sie Ihre Spiegel, insbesondere den Seiten- und Rückspiegel, bevor Sie die Tür öffnen.
– Der „Dutch Reach“ (holländische Griff) sollte dabei wie folgt angewendet werden: Öffnen Sie die Autotür mit der Hand, die der Tür abgewandt ist (beim Aussteigen auf der Fahrerseite in Deutschland die rechte Hand). Dies bringt Sie automatisch dazu, Ihren Oberkörper zu drehen und nach hinten zu schauen. Öffnen Sie dann die Tür langsam, um genügend Zeit zu haben, potenziell herannahende Verkehrsteilnehmer zu bemerken. Weisen Sie Ihre Fahrgäste darauf hin, ebenfalls achtsam zu sein und die beschriebenen Methoden anzuwenden.
Somit steigern regelmäßige Schulungen das Vertrauen und die Fähigkeiten der Fahrer, was sich positiv auf das Unternehmensimage und die Zufriedenheit der Mitarbeiter und Taxi-Fahrgäste auswirkt. hs
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