Eigentlich sollte man meinen, dass die Tankstelle der beste Freund eines Taxiunternehmens ist. In der Gemeinde Haar bei München scheint das aber nicht zu stimmen. Dort wurde ein ganzes Taxiunternehmen mit einem Hausverbot belegt. Erst als die Tagespresse berichtete, ruderte der Pächter zurück.
Wie in der Online-Ausgabe des Münchner Merkur zu lesen ist, kam das Hausverbot für den Taxibetrieb Taxi-Blitz völlig unerwartet. Als am ersten August ein Taxifahrer dort tanken wollte, blieb die Zapfsäule ohne Funktion. Auf Nachfrage des Fahrers wurde ihm mitgeteilt, dass das gesamte Taxiunternehmer mit einem Hausverbot belegt sei und die Tankstelle nicht mehr nutzen darf. Hintergrund sei, dass ein Mitarbeiter von dem Taxiunternehmen abgeworben worden sei. Tatsächlich fährt seit Anfang August ein ehemaliger Mitarbeiter der HEM-Tankstelle für das Taxiunternehmen.
Die Mitarbeiter der Haarer Taxiforma waren über dieses Hausverbot so perplex, dass sie die Presse informierten, die dann auch ihrerseits Recherchen anstellte. Die Tankstellenkette Tamoil GmbH, zu der auch die besagte HEM-Tankstelle gehörte, wies die Verantwortung allerdings von sich. dass die Betreiber der Stationen selbstständige Unternehmer sind. Sie besitzen das Hausrecht. Die Mitarbeiter der Tankstellen stünden in einem Arbeitsverhältnis mit den Tankstellenpartnern, nicht mit der Deutschen Tamoil GmbH. „Deshalb können wir nicht unmittelbar auf die Arbeit und Entscheidungen vor Ort einwirken“, teilt die Pressesprecherin dem Münchner Merkur mit. Der Tankstellenpächter war bis zu diesem Zeitpunkt zu keiner Stellungnahme bereit – auch nicht gegenüber den Mitarbeitern von Taxi Blitz.
Das änderte sich erst, nachdem der Münchner Merkur die Meldung am 6. August veröffentlicht hatte. Erst dann habe sich der Pächter beim Taxibetrieb gemeldet und darum gebeten, dass man sich zusammensetze. Ein Angebot, das Yildirim Hüseyin, Geschäftsführer bei Taxi Blitz, sofort angenommen hat. Bei diesem Gespräch konnten dann einige Missverständnisse aufgeklärt werden, berichtete der Münchner Merkur am 12. August. Man habe sich versöhnt. Der Pächter konnte glaubhaft machen, dass der Mitarbeiterwechsel nicht der Hauptgrund für das Hausverbot gewesen sei. Einige Mitarbeiter hätten unerlaubterweise die Taxis an der Tankstelle gewaschen. Jedoch hätten die von dem Verbot nichts gewusst. Hüseyin gibt gegenüber der Zeitung zu, dass seine Taxifahrer nicht unschuldig an dem Streit gewesen seien, gibt aber auch zu bedenken, dass man über alles reden könne und nicht gleich ein Hausverbot erteilen müsse.“
Somit können die 45 Mitarbeiter von Taxi-Blitz die zwölf Taxis jetzt wieder an ihrer Stammtanbkstelle tanken, die nah am Betriebssitz liegt und darüber hinaus auch günstiger ist als Aral & Co. Und für den Tankstellenpächter dürfte es auch ein gutes Geschäft sein, denn die zwölf Taxis tanken dort für rund eintausend Euro täglich. sg
Beitragsfoto: Symbolbild Zapfsäule