Alle vier Jahre veröffentlicht das Bundesministerium für Digitales und Verkehr einen Bericht zur statistischen Sondererhebung Taxi- und Mietwagenverkehr. Die Daten haben als Stichtag den 31.12.2020, berücksichtigen also wichtige Faktoren wie Corona und PBefG-Novelle nur teilweise oder gar nicht. Der Taxi- und Mietwagenverband BVTM hat die wichtigsten Entwicklungen zusammengefasst und mahnt Gegenmaßnahmen an.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat die Ergebnisse einer bundesweiten Erhebung, die das BMVI alle vier Jahre in Auftrag gibt, vorgelegt. In einem Rundschreiben an seine Mitglieder hat der BVTM jetzt die wichtigsten Details zusammengefasst.
Wichtig ist dabei immer der zeitliche Kontext, den man nicht außer Augen lassen darf. Die Erhebung liefert Daten mit Stichtag 31.12.2020. Der BVTM weist darauf hin, dass ein Zeitraum vor der PBefG-Novelle und vor den echten Auswirkungen der Corona-Pandemie betrachtet wird und rückt folgende Fakten in den Vordergrund.
Im Jahr 2020 gab es exakt 32.256 Taxi und Mietwagenunternehmen mit 98.901 Fahrzeugen. Im Vergleich zu 2016 sind das rund 8 Prozent weniger Unternehmen, aber ein Anstieg bei den Fahrzeugen um 3 Prozent. Bricht man die Zahlen auf das Taxi und Mietwagengewerbe runter, dann sind innerhalb von vier Jahren rund 5 Prozent der Taxis vom Markt verschwunden, dafür hat aber die Zahl der Mietwagen um 14 Prozent zugenommen.
Besonders hebt der BVTM die Zahlen der Bundeshauptstadt hervor. In Berlin sind mit 17 Prozent fast ein Fünftel aller Taxis und zugleich Taxibetriebe nicht mehr am Markt, dafür ist die Zahl der Mietwagen um rasant um 188 Prozent gestiegen.
Auf ähnlich alarmierende Zahlen verweist der BVTM auch in den Flächenländern. So gab in Niedersachsen (-57 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (-46 Prozent) jedes zweite Taxi- und Mietwagenunternehmen auf.
Der BVTM unterstreicht in seinem Rundschreiben, dass die Daten der Erhebung sich auch mit der eigenen Einschätzung des Beförderungsmarktes deckt und weist darauf hin, dass das Taxisterben in den Flächenländer, im Gegensatz zu den Großstädten eine große Lücke hinterlassen, da keine neuen Verkehrsmittel nachkommen.
Seit dem Stichtag der Erhebung, der bereits 1,5 Jahre zurückliegt, beobachtet der Verband viel Bewegung in den aufgezeigten Trends und betont die Wichtigkeit der durch die PBefG-Novelle auf den Weg gebrachten Instrumente zur Marktregulierung baldmöglichst umzusetzen.
Dabei bezieht sich der Verband insbesondere auf die Möglichkeit der Mindesttarife für großstädtische Mietwagen und neuen Optionen beim Taxitarif, mit besonderem Blick auf Festpreise.
Auch weist der Verband darauf hin, dass es die Rolle des Taxis als Teil des ÖPNV, gerade im ländlichen Raum, zu stärken gilt. Bereits in der Vergangenheit wurde hier von der Politik der Länder eine entsprechende Anpassung der Regularien in den Nahverkehrsgesetzen gefordert. sg
Beitragsfoto: Symbolbild pixabay
Nun was soll einem das sagen ? Das man Preise individuell gestalten sollte ? Falsch. Es sagt uns das die Politik und die Ämter zu viele Ausnahmen zulassen, zu vielen „Startups“ abweichende Sonderrechte einräumen und damit das Gewerbe zerstören. Ist doch nachvollziehbar , oder ? Taucht etwas neues auf dem Markt auf und wird beworben , so ist es interessant und wird genutzt, schlicht weil es „hipp“ ist. Sobald die Phase vorbei ist verschwinden die wieder vom Markt und neue erscheinen auf der Bildfläche. Nur der Schaden ist da und nicht umkehrbar. Das führt dann zu solchen Zahlen