Die Zahl der Frankfurter Taxi-Konzessionen muss auf den Prüfstand. Das hat das Verwaltungsgericht im Dezember beschlossen.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte ein Verfahren, in dem sich ein Kläger dagegen wehrt, seit Jahren vergeblich auf eine Taxi-Konzession zu warten. Das Verwaltungsgericht hat deswegen die Stadt Frankfurt aufgefordert, zu überprüfen, wie viele Taxis in der Stadt tatsächlich gebraucht werden. Das Verfahren wird nun ausgesetzt, bis ein Gutachten belegt, ob die Zahl der Konzessionen tatsächlich noch dem Bedarf entspräche. Derzeit gäbe es in Frankfurt laut Ordnungsamt 1.712 Konzessionen. Auf einer Warteliste stünden 1.500 Bewerber. Doch sie kommen so gut wie nie zum Zuge, weil Konzessionen direkt von einem bestehenden Unternehmen an ein anderes übertragen werden würden.
Michael Jenisch, Der Sprecher des Ordnungsamts, räumt in einem Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“ ein: „1.712 sind es schon seit zehn Jahren. Seitdem ist Frankfurt gewachsen, mehr Pendler, mehr Touristen. Vielleicht ist es gut, wenn jemand von außen einen Blick darauf wirft.“
Hans-Peter Kratz von der Taxi-Vereinigung Frankfurt erwartet sich, laut dem Bericht, nicht allzu viel von dem Gutachten: „Ich erwarte nicht, dass dabei mehr Konzessionen herauskommen. Wir sind jeden Tag auf der Straße und sehen: Die Situation ist schlechter geworden. Die jetzige Zahl ist zur Fußball-WM 2006 festgeschrieben worden. Seitdem wurden Nachtbusse eingeführt, die S-Bahn fährt bald auch nachts, und der Nahverkehr hatte keine 500.000 Fahrgäste täglich. Alles das hat sich verbessert, doch die Taxis haben nur noch eine Auslastung von 25 bis 30 Prozent, und die Subvention ist null! Anders als die Busse und Bahnen muss das Taxi als Teil des öffentlichen Personennahverkehrs alles selbst verdienen.“ nu
Symbol-Foto: Taxi Times
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Ja prima, dann sollen Sie doch die Konzessionen wie es in Berlin, Hamburg und Ludwigshafen bereits gemacht wurde freigegeben, Dann verdient wenigstens der Linne und Krause, mit seinen immer gleichen Gutachten, für teuer Geld, sich keine goldene Nase mehr. Wird endlich Zeit, dass es aufhört mit GBR´s die gegründet werden mit einigen Leuten, um dann aus einem Mehrwagenunternehmen viele Einwagenunternehmen zu machen.
Leute der Markt wird alles richten …. man muss Ihn nur lassen …
Ich verstehe die ganzen Vorgang nicht. Bereits vor knapp 10 Jahren wurde von L&K ein Gutachten für Frankfurt erstellt. Damsls in Auftrag gegebeben vom der örtlichen Taxenvereinigung und später nicht veröffentlicht (also im Giftschrank verschwunden). Die ca.140.000 Euro für ein neues Gutachten kann sich die Stadt getrost ersparen. Die alten Ergebnis waren bereits sehr ernüchternd. Auf Anfrage durch die örtlichen Behörden oder Taxi-Times kann ich es heraus geben.
Was ist daran tragisch, wenn Mehrwagenunternehmen gesplittet werden?
In Mannheim sind die von der Stadt so stur, dass auch die Bildung einer GbR nichts nützt.
Obwohl die Aussage von Linne und Krause, übrigens auch anderer Gutachter, immer wieder dieselbe ist, nämlich, dass im Gewerbe viel zu viel beschissen wird, kann ich das nur bestätigen.
Frohe Weihnachten.
Die Aufteilung durch „Splitting“ dient neben dem Teilverkauf häufig nur dazu, um später Sozialabgaben der selbstfahrenden Teilhaber zu vermeiden. Solche Fälle sind in Deutschland seit 1-2 Jahren an der Tagesordnung. Einen solchen Fall hatten wir hier jüngst auch in Bremen: Die Behörde brauchte über ein Jahr, um einer KG mit 10 Taxen das Handwerk zu legen. Die neuen Teilhaber kauften für etwa 5000,- Euro einen Anteil (1/10) an der großen Firma, einer Kapitalgesellschaft in Form einer KG. Sodann fuhren und betrieben die neuen Teilhaber ihre Geschäfte wie Vollselbstständige, ohne jedoch Sozialabgaben zu entrichten. Angeblich alles mit Genehmigung der prüfenden Rentenversicherung. Als der Schwindel aufflog und bewiesen war, was recht kompliziert darstellte, verdonnerte die Bremer Behörde den Inhaber der großen KG alle sog Teilhaber wieder als Vollzeitbeschäftige zu beschäftigen.
Wenn Städte und Zoll regelmäßig kontrollieren würden, gäbe es weder zu viele Taxen, noch schwarz beschäftigte Fahrer und Fahrerinnen. Dann würde sich der Taximarkt von ganz alleine „regulieren“. Allerdings auch zum Nachteil einiger Kunden, die dann zu bestimmten Zeiten an Standplätzen (wie bei der Post zu Weihnachten) in der Warteschlange stehen müssen. Aber da, wo die Anzahl der Taxis gesunken ist, können Taxler wieder Geld verdienen, Steuern und für Angestellte Sozialabgaben zahlen. Der Kunde kann sich in der Regel darauf einstellen. Wenn dann noch die Krankenkassen begreifen, dass unser Service für deren Versicherte mit mindestens dem Mindestlohn bezahlt wird und entsprechend vergütet würden, könnten wir alle etwas entspannter nach 2018 schauen – aber dafür bedarf es einen starken Verband, der sich nicht von Kassen, IHKs + Ordnungsämtern vorführen lässt.