Vor den Toren Hannovers wurde das Frauen-Nacht-Taxi neu ausgeschrieben. Die Fahrgäste zahlen einen pauschalen Eigenanteil von sieben Euro, das Taxi-Unternehmen gewährt einen Nachlass. Die Differenz übernimmt die Stadt. Darüber informierte die Stadtverwaltung die Redaktion der Taxi Times auf Anfrage.
Die Stadtverwaltung stellte bei der Vergabe die Bedingung, dass die Unternehmer einen Rabatt auf den tariflichen Fahrpreis gewähren sollten. Von fünf angeschriebenen Unternehmen nahmen nur zwei an der Ausschreibung teil. Wesentlichstes Kriterium für den Zuschlag war die Höhe des gewährten Nachlasses auf die Gesamtfahrtkosten, ermittelt durch Taxameter. Ein Unternehmen bot 31,5 Prozent Rabatt, und bekam den Zuschlag, der zweite Bewerber, der das Frauen-Nachttaxi bereits durchführte, bot 8,1 Prozent und ging leer aus.
Das Unternehmen kann Sammelfahrten zusammenstellen und die wirtschaftlichste Route wählen, so könnte sich der recht hohe Rabatt durch Fahrten bei einer Eigenbeteiligung von sieben Euro wenigstens teilweise refinanzieren. Die Bedingungen erlauben dafür kleinere Umwege und eine Wartezeit von bis zu 30 Minuten. Wird die Fahrt nach dem Taxameter teurer, als die kassierten Eigenanteile, kommt die Differenz aus dem Stadtsäckel der 60.000-Einwohner-Stadt. Maximal bewilligte die Stadt dafür 9.000 Euro pro Jahr. Der Vertrag läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren.
Von 2015 bis 2017 wurde das Projekt von einer der beiden bietenden Firmen durchgeführt, die den bestehenden Vertrag aber nicht verlängert haben wollte. In den vergangenen zwanzig Monaten nutzten 1.400 Frauen den günstigen Tarif. Jede der durchschnittlichen 70 Fahrten im Monat wurde mit 7,74 Euro im Mittelwert subventioniert. prh
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Foto: Ingo Rickmann, CC by-sa 2.5