Jahrelang hatten die beiden Fahrtenvermittler Uber und Lyft das Märchen erzählt, dass dank ihrer App der Verkehr zurückgehe. Seit Sommer letzen Jahr sind sie nun offiziell umgeschwenkt und geben zu, für Staus mitverantwortlich zu sein.
Wer regelmäßig Uber und Lyft fährt, verzichtet auf das eigene Fahrzeug und sorgt so für weniger Verkehr und Staus auf den Straßen. Mit dieser Argumentation haben die beiden Fahrtenvermittler Uber und Lyft gebetsmühlenartig ihre politische Lobbyarbeit betrieben. Was zunächst logisch klang, wurde allerdings im Laufe der Jahre zunehmend widerlegt. Da Fahrten über die beiden App-Plattformen meist günstiger sind als Taxitouren, wird das Angebot von vielen Menschen genutzt, die ansonsten mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren oder gar zu Fuß gehen. Das eigene Auto wird hingegen trotzdem weiterhin genutzt – für die längeren Fahrten.
Verkehrsexperten hatten genau dieses Verbraucherverhalten schon zum Start der Apps prognostiziert und diverse Studien der letzten Jahre hatten es auch genauso bestätigt. Uber- und Lyft hatten solche Studien allerdings stets öffentlich angezweifelt.
Auf Basis der Ergebnisse einer eigens beauftragten Untersuchung folgte im Sommer 2019 dann endlich die öffentliche Umkehr. Erstmals geben beide Unternehmen zu, an der Verdichtung des Stadtverkehrs eine Mitschuld zu tragen. Das berichtete zuerst das Portal „The verge“ und wird seitdem von vielen Portalen aufgegriffen – erfreulicherweise auch von jenen, die eigentlich den neuen digitalen Errungenschaften allzu unkritisch gegenüberstehen.
Mit der hausinternen Untersuchung haben die Fahrtenvermittler das Transport-Beratungsunternehmen Fehr & Peers beauftragt. Sie überprüften die zurückgelegten Fahrzeugmeilen (VMT) in sechs Städten (Stadtzentrum und Vororte) und verglichen diese im Anschluss mit der gesamten VMT-Rate in jeder Region. Ergebnis: Die für Lyft und Uber agierenden Autos sind für erhöhte VMT-Werte verantwortlich. An den Stadtgrenzen und den Vororten hält sich deren prozentualer Anteil noch in Grenzen. Hier sind Uber und Lyft laut Untersuchung nur für eins bis drei Prozent der VMT verantwortlich. In den Innenstädten liegt dieser Anteil allerdings bei 13,4 Prozent.
Diese Zahl ist umso bemerkenswerter, da viele der oben angesprochenen Studien bisher von einem Wert von nur rund der Hälfte ausgegangen waren. Der Unterschied wird damit erklärt, dass die Nutzung der Fahrdienste in den vergangenen Jahren gestiegen sei.
Wie „The Verge“ berichtet, äußern sich sowohl Uber als Lyft zu den Ergebnissen. Sie versuchen, die Zahlen zu relativieren: Die Nutzung von Online-Vermittlungsdiensten sei trotz ihrer Popularität immer noch sehr gering im Vergleich zum restlichen Verkehr, sagt beispielsweise ein Uber-Experte für öffentlichen Verkehr in einem Blog-Eintrag. Und im Namen von Lyft weist Peter Day darauf hin, dass der Anteil jener Amerikaner, die alleine mit ihrem Privatauto in die Arbeit fahren, mit 76 Prozent der größte Faktor sei.
Allerdings räumen beide ein, dass ihre Apps für mehr Staus mitverantwortlich sein könnten. Eine bemerkenswerte Wende im Selbstverständnis von Uber und Lyft. jh
Ok tolle Erkenntnis, wird sich deshalb etwas ändern?
über und lyft mache weiter wie bisher, die Fahrgäste sollten mehr Informiert werden.
Ist Flyer im Taxi, Werbung und mehr.
Ich stelle immer wieder fest das die Fahrgäste die Hintergründe garnicht kennen.
Um den VMT Wert zu reduzieren sollten die Gemeinden agieren und dem Trend nachgehen und weniger Taxen in den Städten erlauben. Die meisten fahren sinnlos ohne Fahrgäste durch die Städte und suchen verzweifelt nach Kunden und tragen stark dazu bei die Staus zu erhöhen. Zudem sollte die Rückkehrpflicht für Uber und Co abgeschafft werden da dies nur den Unternehmern/ Mitarbeitern und den Kunden das Geschäft unrentabler macht sowie auch Ökonomisch und Ökologisch einfach keinen Sinn macht.
Richtigstellung der Fakten: Taxis dürfen sich in ihrem Gebiet an eigens daür eingerichten Halteplätzen bereitstellen. Sie warten dort auf Einsteiger oder werden von dort zur nahe gelegenen Abholadresse geschickt. Mietwagen, die für Uber fahren, haben dagegen kein solches Aufstellrecht. Wenn also tatsächlich die Rückkehrpflicht aufgehoben werden sollte, würde das bedeuten, dass dann all diese Mietwagen auf der Suche nach Fahrgästen ziellos durch die Innenstadt fahren und damit den Verkehr dort verdichten. Es verhällt sich also genau umgekehrt zu dem, was uns Alex hier weismachen will.
Sie sollten ironische Kommentare vielleicht kennzeichnen . Werter Alex
Alex ,wie kann man nur so […] Anmerkung der Redaktion: Leserkommentare mit persönlichen Beleidigungen werden an dieser Stelle nicht veröffentlicht.