Dass in Hamburg gute Ideen auch in die Tat umgesetzt werden, weiß das Taxigewerbe bereits. Bestes Beispiel ist das Projekt „Zukunftstaxi“. Damit der Umstieg weiter vorangeht, sprechen Behörde und Unternehmer regelmäßig miteinander.
In der Regel alle 14 Tage findet der Austausch zwischen Behörde und Taxiunternehmer statt. Je nach Situation in Präsenz oder rein virtuell. Die Hamburger Genehmigungsbehörde, mit dem nicht zufällig gewählten, offiziellen Namen Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, nutzt diese Treffen, um die Unternehmer auf den neuesten Stand rund um das Thema Elektromobilität zu bringen, so auch bei dem gestrigen Treffen.
Rund 25 Teilnehmer beteiligten sich aktiv an der Gesprächsrunde. Thema Nummer eins betraf die Ladeinfrastruktur in Hamburg. Speziell erkundigten sich die Unternehmer nach dem Status der Ladesäulen am Hamburger Flughafen.
Das Thema griff Dirk Ritter von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende ebenfalls auf und fragte nach Meinungen, wie denn eine ideale Ladeinfrastruktur aussehen sollte, denn nicht jeder Unternehmer hat die Möglichkeit, auf dem Betriebshof eine Wallbox oder gar einen Schnelllader zu installieren. Schnell kristallisierte sich heraus, dass ein Netz von exklusiven Schnelladern, an denen Strom zu einem kalkulierbaren Preis angeboten wird, den Umstieg enorm erleichtern würde.
Stellvertretend für die Behörde, bot Ritter seine Unterstützung an und forderte eine klare Ansage von den Taxivertretern, oder wie er es ausdrückte: „Nur wenn der Input aus dem Gewerbe kommt, dann kann die Behörde losmarschieren.“ Zur Umsetzung sind auch neue Wege angedacht, nämlich die Kooperation mit externen Partnern. Angepeiltes Ziel soll es sein, in allen Hamburger Bezirken verteilt, rund 30 Schnelllader mit 2 Ladepunkten zu installieren. Als mögliche Standorte sollen zunächst existierende Taxistandplätze auf Ihre Tauglichkeit hin überprüft werden.
Weiterhin wurde ganz deutlich ausgesprochen, dass man an den E-Taxi Spuren, wie sie beispielsweise am Flughafen umgesetzt wurden, festhalten möchte. Ziel der Taxispur ist es, nicht die E-Taxis in die erste Reihe zu stellen, sondern vielmehr dem Kunden die Wahl des Fahrzeugs offenzulassen. Etwaige Reibereien gehörten bei jedem Wandel dazu. Letztlich, so betonte Ritter, hätten die E-Taxi Spuren am Flughafen auch keinen anderen Effekt, wie die Option per App oder über die Zentrale auf Wunsch ein E-Taxi zu rufen. Am Ende ist es der Kunde, der die Wahl trifft.
Wie der aktuelle Stand beim Projekt Zukunftstaxi aktuell aussieht, das kann ab sofort immer auf der Webseite des Projekts nachgeschaut werden. Dort wird die Anzahl der Hamburger E-Taxi, sowie die eingesparte Menge CO₂ angezeigt. Aktuell fahren in Hamburg 61 geförderte vollelektrische Taxis. Bis zum Jahresende sollen 150 E-Taxis konzessioniert sein. Das erfordert eine enge Zusammenarbeit mit allen beteiligten Partnern. Die Behörde sieht das und fordert die Unternehmer auf, nicht locker zu lassen und gemeinsam die Aufgabe zu stemmen. Der Termin für den nächsten Austausch ist bereits fest eingeplant. sg
Beitragsfoto: In rund 75 Minuten wurde bei dem virtuellen Treffen an der Zukunft der Hamburger E-Taxis gearbeitet. Quelle: Screenshot