Seit Ende Februar können Sixt-Kunden über die App auch ein Taxi bestellen. Start war damals München. Dort fand nun eine Infoveranstaltung speziell für die Fahrer und Unternehmer statt, bei der Sixt gemeinsam mit IsarFunk und der Taxi-München eG eine erste Bilanz zogen und über das gemeinsame Zukunftsprogramm berichteten. Ziel ist es, an Uber verloren gegangene Kunden wieder zurück zu Sixt und Taxi zu bringen.
Der Zeitpunkt war schwierig: So kurz nach Bekanntgabe der Pläne von mytaxi und dem damit zu erwartenden Schaden für das Taxigewerbe über weitreichende Kooperationen zu reden, weckt bei dem einen oder anderen Taxifahrer oder Unternehmer unangenehme Erinnerungen. So war es an der Taxi-München eG, IsarFunk und Sixt, diese Bedenken zu zerstreuen.
Worum geht es? Sixt wird in seiner Mobilitäts-App auch Taxifahrten anbieten. Diese Aufträge werden gerecht unter den beiden Münchner Taxizentralen aufgeteilt. Alle Sixt-Fahrten sind Rechnungsfahrten, so dass die Unternehmer die Aufträge über die jeweils vermittelnde Zentrale abrechnen können. Sixt betont, dass es nicht darum geht, dem Taxigewerbe Kunden zu entziehen, sondern durch ein erweitertes Mobilitätsangebot wieder Kunden zu den klassischen Angeboten – Taxi und Limousinenservice – zurück zu bringen.
Die Mitgift, die Sixt in diese Ehe einbringt, ist groß: Zum einen bietet Sixt einen Technologietransfer an, um beide Taxi-Apps auf ein höheres und bedienfreundlicheres Level zu bringen, zum anderen bedeutet es zusätzliche Aufträge für das Taxigewerbe. Sixt hat sich seinerseits verpflichtet, für Uber keine Aufträge zu vermitteln oder auszuführen. Außerdem wird Sixt selbst keinen uber-ähnlichen Fahrdienst betreiben, selbst also nur Aufträge auf Vorbestellung ausführen. Das Ad-hoc-Geschäft verbleibt dann dem Taxigewerbe.
Mit Sixt gewinnt das Taxigewerbe einen international tätigen Partner mit einem großen Kundenkreis. Gemeinsames Ziel ist es, Kunden von Uber wieder zurück zu holen. Mit dieser Zielsetzung vor Augen überwiegen die zu erwartenden Vorteile klar die zu befürchtenden Risiken. Dabei wurde während der Veranstaltung auf einen Punkt auch aufgrund kritischer Nachfragen auf Seiten der Taxifahrer und Unternehmer widerholt hingewiesen: Es werden keine Kundendaten vom Taxigewerbe abgeschöpft. Im Gegenteil: Sixt vermittelt eigene Kunden, die sofort eine Fahrtgelegenheit brauchen. Ein weiterer Grund, das Vertrauen, dass Sixt in das Taxigewerbe setzt, erst einmal zurück zu geben.
Mehr zur Partnerschaft zwischen Sixt und Taxi demnächst ausführlich in der nächsten Ausgabe der Taxi Times München. (tb)
Fotos: Taxi Times
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„Ad hoc an Taxi“, dann kümmert sich Sixt schon um das zukünftige Buchungsverhalten der Kundschaft.
Und das wird nicht Taxi sein.
Sixt hat bereits einen Uber ähnlichen Dienst!
Nach einem Gespräch auf der Taximesse 2018 in Köln am Sixt stand hatte ich den Eindruck, bzw. die Aussage, dass Sixt das Taxigewerbe nur benötigt, um seine Dienst Sixt One für ihr ad hoc Bestellproblem wettbewerbsfähig zu machen.