In Stuttgart und Umgebung haben Staatsanwaltschaft und Polizei die Räume und Werkstätten mehrerer Taxiunternehmen durchsucht und dabei Geräte zur Tachomanipulationen sichergestellt. Die Betriebsinhaber sollen sich damit Vorteile beim Verkauf oder auch bei Steuerprüfungen verschafft haben.
Laut einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart habe man bereits Ende 2019 erste Hinweise verfolgt, wonach Kilometerstände von Taxis manipuliert gewesen seien. Die Verkehrspolizei Stuttgart richtete daraufhin eine Ermittlungsgruppe ein und kontrollierte am 10. September insgesamt 45 Taxis. Dabei wiesen 19 Fahrzeuge Spuren von Tachometermanipulationen auf.
Bei Durchsuchungen in den Betriebsräumen der Taxiunternehmen und Werkstätten in Stuttgart und Umgebung wurden zudem 21 Fahrzeuge festgestellt, bei denen sogenannte „Tachoblocker“ verbaut worden waren. 150 weitere – noch nicht verbaute Blocker sowie zahlreiche Diagnosegeräte wurden als Beweismittel sichergestellt.
„Die Geräte dienen dazu, gefahrene Kilometer nicht aufzuzeichnen“, erklärt die Polizei in ihrer Mitteilung. „Damit verschaffen sich die Täter Vorteile, bspw. beim Verkauf des Taxis oder bei Steuerprüfungen.“ Hierbei handle es sich um eine Straftat nach dem Straßenverkehrsgesetz, für die laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr droht.
Ob die Unternehmen in Verbindung miteinander stehen, untersuchen Polizei und Staatsanwaltschaft noch. Mit Ergebnisse ist so schnell nicht zu rechnen, denn insbesondere das Auslesen der beschlagnahmten Speichermedien dauere noch an.
Iordanis Georgiadis, Vorstand der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart e.G., gibt sich in einem ersten Statement auf Nachfrage von Taxi Times noch zurückhaltend. „Noch kennen wir keine Details und im Vergleich zu 4.000 Taxis in Baden Württemberg ist der Prozentsatz mit 0,475 Prozent sehr gering. Nichts desto trotz sind wir der Polizei dankbar, dass kriminelle Energie aus dem Gewerbe entfernt wird.“ hs
Aktualisierung am 28.9.20: Die Praktiken scheinen auch beim Eichamt auf Interesse zu stoßen. Ein Taxi-Times-Leser hatte diesen Beitrag an sein zuständiges Eichamt weitergeleitet. „Das Eichamt […] hat sich bedankt für den von mir weitergeleiteten Bericht über den Tachostopper. War bei mir zwar schon bekannt aber für die Herren wohl neu“, berichtet der Leser.
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Die zu erwartenden Strafen sind für diese UN doch ein Witz.
Ich hoffe nur das die Stadt Stuttgart und jede weitere Stadt im der solche Machenschaften zu gange sind, den UN die Konzession entzieht und durch die Gerichte eine ordentliche Strafe ausgesprochen wird.
Denn nun ist wieder das komplette Gewerbe in Verruf geraten und das nicht nur in Stuttgart.
Ich finde es gut das Taxibetriebe und Taxi‘s überprüft werden, wer kontrolliert aber die ganzen Mietwagenbetriebe und Fahrer die mit diversen App‘s fahren ?
Immer wieder neue Experten die der Meinung sind , das Rad neu erfinden zu müssen.
Wie man sieht schlafen die Eichämter , Polizisten etc . auch nicht auf dem Baum und wissen wo es langgeht.
Wenn man mit ehrlichen Mitteln kein Geld verdienen kann sollte man sich einen anderen Beruf aussuchen
Ein alter Hut: es ist ja nicht nur so, das durch jeden nicht angezeigten Kilometer somit auch schwarz Kilometer nicht versteuert werden müssen, das heißt dass man so mit das Einkommen künstlich nach unten drücken kann, ohne für die kilometer steuern und abgaben entrichten zu müssen…..
Desweiteren erzählt nur natürlich auch nach ca 3 Jahren aber wenn die Taxen dann wieder abgegeben werden, beim Verkauf auch wieder einen höheren Erlös, wenn auf dem Tacho nur 250.000 km stehen, anstatt 300.000 km oder 350000 km oder noch mehr. ….. aber auch hier haben sich Taxiunternehmer und gewisse Autohändler, die fast ausschließlich nur mit Taxen handeln, noch ein weiteren Trick einfallen lassen: da werden dann zwar die weniger Kilometer in den Kaufvertrag eingeschrieben, aber das Auto hat dann natürlich einen Motor und Getriebe schaden, und wird mal angenommen für 4500 € Bargeld verkauft, aber aufgrund des technischen Mangels stehen dann im Kaufvertrag beispielsweise nur 1800 €, wobei dann wieder weitere 2700 € schwarz verdient wurden. Der Autohändler, der sich ausschließlich mit An und Verkauf von Taxen beschäftigt, bietet dieses Auto dann sagen wir mal wenn er 4500 € bezahlt hat im Internet für 6900 Euro verhandlungs Basis an, lässt sich runterhandeln auch vielleicht 6000 €, und hat somit wieder 1500 € verdient. Aber wenn der Autohändler einen Kaufvertrag über 6000 € macht und im Ankauf nur 1800 € in den Papieren, so müsste er ja demnach 4200 € versteuern, die er gar nicht verdient hat. Also schreibt der Autohändler in seinen Kaufvertrag dann mal angenommen verkauft für 2200 €, somit muss er nur 400 € Gewinn versteuern, in Wirklichkeit hatte aber 1500 € verdient. Gerade in Hamburg gibt es viele viele Autohändler, die sich ausschließlich auf An und Verkauf von Taxen spezialisiert haben. Die inserieren sogar und geben sich als Taxen Aufkäufer zu erkennen. Also wird hier nicht nur bei den Kilometern geschummelt dein geht, das gefahrene Kilometer nicht versteuert und abgabepflichtig sind, sondern auch beim Verkauf und Weiterverkauf durch den jeweiligen Händler. Meistens gehen diese Autos sowieso ins Ausland, und da ist es dann auch egal welcher Kaufpreis beim Endkunden im Kaufvertrag steht
Das klingt nach Insiderwissen, da würden uns über ein paar Fakten freuen, die diese Thesen belegen…
Naja, ich habe früher vor Jahren selbst einmal ein paar ältere Taxis aufgekauft, die ca 3 Jahre alt waren, und dazu bin ich nach Hamburg gefahren, denn dort sind viele Taxen Händler. Und da habe ich das selbst gesehen, bzw als ich das Auto gekauft habe, wurde mir ein Kaufvertrag ausgehändigt mit einer weitaus weniger angegebenen kaufpreissumme, als ich tatsächlich bezahlt hatte. Mich selber hatte das auch nicht gestört, denn letztendlich war für mich der Kaufpreis interessant, was ich aus meiner Tasche bezahlt hatte, und nicht das, was auf dem Papier stand . Ach dazu muss ich noch erwähnen dass die Taxe zwar technisch in Ordnung war, das heißt Motor und Getriebe Haben funktioniert, aber im Kaufvertrag stand Auto hat Motor und Getriebe schaden.