Der Landesverband Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmer e.V. (LVS) hat für den morgigen Mittwoch eine „5 nach 12″ – Taxi-Demo organisiert und ruft alle Taxiunternehmer*Innen und Fahrer*Innen dazu auf, daran teilzunehmen. Die Taxizentrale will in dieser Zeit die Funkvermittlung aussetzen.
Der Tag (16.12.) und der Zeitpunkt sind bewusst gewählt, denn die Demo findet während einer Plenarsitzung des Sächsischen Landtags statt. LVS-Vorstand Jan Kepper bittet alle Mitglieder des Landesverbands in einer Mitteilung, gemeinsam für Finanzhilfen des Taxigewerbes zu demonstrieren und ein Zeichen zu setzen. Erwartet werden laut einer Sprecherin der Dresdner Taxizentrale 211211 bis zu 200 Protest-Teilnehmer aus verschiedenen Regionen von Sachsen.
Alle Teilnehmer sollen am Mittwoch ihre Fahrzeuge rund um das Landtagsgebäude, Bernhard-von-Lindenau Platz 1, ab 8 Uhr bis 10 Uhr im ausgewiesenen Bereich abstellen und lautstark ihren Unmut über die fehlende Unterstützung des Taxigewerbes zum Ausdruck bringen. Der Landesverband musste wegen der in Sachsen aktuell gültigen Corona-Schutz-Verordnung auf die Durchführung eines Taxi-Korsos verzichten.
Kepper, der auch Vorsitzender der Dresdner Taxi Genossenschaft ist, teilt mit, dass die Vermittlung in der Zentrale der Dresdner Taxigenossenschaft von 8.20 Uhr bis 9.20 Uhr eingestellt und keine Fahrten vermittelt werden. Auch über die Taxi Deutschland App wird es in dieser Zeit keine Möglichkeit geben, ein Taxi zu bestellen.
Seit Beginn des Jahres verbreitet sich das Corona-Virus weltweit und der zweite harte Lockdown in Deutschland führt zu massiven Umsatzeinbußen im Taxigewerbe. Ob und wie viele Taxiunternehmen es überhaupt diese Pandemie überleben werden, bleibt kritisch. Deshalb haben erst letzte Woche mehr als 200 Hamburger Taxis an einer Protestfahrt teilgenommen und anschließend 90 Brandbriefe in den Hausbriefkasten vom Wirtschaftssenator der Stadt Hamburg eingeworfen. In Berlin werfen seit rund drei Wochen Berliner Taxifahrer und Unternehmer täglich ihre Briefe beim Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier ein.In Dresden geht die Initiative nun von einem Taxi-Landesverband aus.
Die Zeit für das Taxigewerbe drängt. Laut Angaben des Bundesverbands Taxi und Mietwagen e-V. droht einem Drittel aller Taxibetriebe die Insolvenz, wenn nicht sofort die dringend erforderliche Hilfeleistung erbracht wird. hs
Erläuterung zum Beitragsfoto: Schon im Sommer 2019 hatten Dresdner Taxiunternehmer im Rahmen der damaligen Scheuerwehr-Tour darauf hingewiesen, dass die Politik die Taxibranche zu Grabe trägt. Nun droht das Gleiche, wenn keine adäquaten Hilfen fließen. Foto: Thurm
Die sächsischen Taxifahrer insb. die Dresdner sollen mal anfangen durchgängig elektronisches Bezahlen wie Kreditkarte anzubieten. Bis dahin hält sich mein Mitleid in gggggaaannnzzzz engen Grenzen.
Gerade heute zum Heiligabend erst wieder erlebt: Taxistand Uniklinik, mehr als genug stehen herum, KEINER akzeptierte Kreditkarte. Als Chemotherapie Patient, der einfach nur nach Hause wollte, einfach unglaublich. Aus Protest habe ich dann auch keine FreeNow mir gerufen (bzw erst gestartet aber die kam dann von 15min Entfernung lustigerweise von meinem Zielort)
sondern mich abholen lassen von Frau, hochschwanger, und mit 4 Jährigem Sohn. Mit solchen Verhalten habe ich irgendwie auch keine Lust mehr mich um die blöden Krankenfahrten zu kümmern, denn unterstützen will ich so ein Gewerbe auch nicht. Freue mich schon auf selbstfahrende Autos, die dann auch zu Zeiten von Corona 2 mich elektronischen Zahlen mitnehmen werden.
Unglaublich aber wahr.