Kassennachschau, eine schnelle Anpassung von Taxitarifen, Betriebsprüfungen, aber auch das Wasserstofftaxi waren zentrale Themen beim 13. Taxi-Erfa Treffen.
Treffpunkt war wie immer ein Samstag und ebenfalls wie immer bot sich den aus dem ganzen Bundesgebiet angereisten Teilnehmern ein volles Programm. Die Gastgeber Wojciech Plader (Geschäftsführer Taxi 81111) und Remmer Witte (Prokurist von Taxi 81111) starteten mit einem Werksbesuch beim ebenfalls in Oldenburg angesiedelten Taxiumrüster Intax. Dort erklärte der Kundenbetreuer Maik Reske ausführlich die Abläufe bei der Taxiumrüstung und gab einen Einblick darüber, mit wie viel Aufwand die Fahrzeuge umgerüstet werden.
Im Anschluss versammelten sich die 16 Teilnehmer des Treffens im dzo Dienstleistungs-Zentrum Oldenburg, wo dann schnell der Wettbewerb mit Fahrtdienstvermittlern wie Uber und Co. ein Thema war. Gerade die Kooperation mit Free Now bereitetet einigen Erfa-Teilnehmern Kopfzerbrechen. Einerseits will man sich von dem stark subventionierten Vermittler abwenden und keine Kunden an ihn verlieren, andererseits fällt die Argumentation gegenüber den Fahrern schwer. Diesbezüglich forderten einige Teilnehmer die Erarbeitung einer Pro und Contra Argumentationshilfe.
Viele weitere Themen wurden nur kurz angesprochen, wie beispielsweise der Hinweis, dass für schwangere Taxifahrerinnen seit 1.1.2018 bereits ab dem ersten Tag ein Beschäftigungsverbot gilt. Mit einem Vergleich der geltenden Tarife in den Pflichtfahrgebieten der Erfa-Gruppen-Mitglieder legte Remmer Witte einen Grundstein für die Findung zukünftiger Taxitarife. Dank einer Excel-Tabelle ist der Oldenburger jetzt in der Lage durch Änderung einzelner Variablen, wie beispielsweise der Anhebung des Mindestlohns, auf Knopfdruck den entsprechenden Taxitarif zu errechnen. Das Ergebnis kann dann kurzfristig und schlüssig nachvollziehbar der zuständigen Behörde vorgelegt werden. Ziel sollte es sein, so waren sich alle anwesenden Teilnehmer einig, in Zukunft alles dafür zu tun, dass neue Taxitarife kurzfristig angepasst werden können.
In der anschließenden Mittagspause konnten die anwesenden Taxiunternehmer jenes Wasserstoff-Taxi in Augenschein nehmen, dass in einem beispiellosen Projekt nach der Experimentierklausel in Oldenburg bei Taxi 81111 tageweise als Wasserstoff-Taxi im Einsatz ist.
Sascha Päffken aus Köln berichtete von einer erst kürzlich durchgeführten Kontrolle in einem seiner Unternehmen. Hierbei konnte Päffgen den direkten Vergleich einer Betriebsprüfung mit und ohne INSIKA ziehen. Als Fazit erleichtert die signierte Taxameterdatenaufzeichnung, sowie eine Zwangseinschaltung des Taxameters inklusive Sitzplatzbelegung den Prüfungsvorgang deutlich. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Prüfer sich mit der entsprechenden Technik auskennt.
Das Erfa-Treffen, dessen Teilnehmer aus ganz Deutschland angereisten waren, hieß zudem Edo Diekmann willkommen. Das Hauptthema des Sachbearbeiters im Betriebsprüfungsreferat des Landesamtes für Steuern Niedersachsen war die Neuerung der Kassensicherungsverordnung. Voraussichtlich 2023 soll ein Neuentwurf in Kraft treten, der dann für das Taxigewerbe wichtige Änderungen mit sich bringt. Auch das Thema Bonpflicht könnte dann relevant werden. Bislang ist das Taxigewerbe nicht betroffen, denn ein Taxameter wird offiziell nicht als Kasse eingeordnet. In Zukunft müssen Kassen allerdings mithilfe einer sogenannten TSE Einheit in der Lage sein die ausgedruckten oder alternativ virtuellen Bons manipulationssicher zu signieren. Im schlimmsten Fall kann das bedeuten, dass aktuelle Geräte nicht aufrüstbar sind, oder Insika ganz verworfen wird. Deshalb gab Diekmann den Tipp sicherheitshalber mit einer großen Investition zu warten, bis genaue Details des Anforderungskatalogs bekannt werden. Unabdingbar sei es hingegen die Verbände und Taxameterhersteller entsprechend einzuschalten, damit frühzeitig klar wird, worauf sich das Taxigewerbe einstellen muss.
Auch ein aktuelles Urteil wurde vor Ort thematisiert. Christian Linz von den Taxiprofis aus Nürnberg, Mitbegründer der Taxi-Erfa Gruppe, wusste zu berichten das Free Now Fahrten nur noch an Taxibetriebe vermitteln darf, deren Fahrzeuge im Pflichtfahrgebiet unterwegs sind. Mehr Infos zur Taxi-Erfa Gruppe sind online unter www.taxierfagruppe.de verfügbar. sg
Fotos: Taxi Times
Liebe Kollegen der Erfa-Gruppe,
ich habe nichts gegen die sog. „Fiskaltaxameter“, im Gegenteil, so findet die Steuergerechtigkeit auch endlich ihren Weg in unser Gewerbe. Ich habe aber grundsätzlich etwas gegen ZUHÄLTEREI ALLER ART, egal, auf welche Ebene und in welchem Gewerbe!
Es reicht dem Finanzamt völlig aus, wenn die Daten vom Taxameter MANIPULATIONSSICHER für einen Zeitraum von 10 Jahren IRGENDWO bzw. IRGENWIE gespeichert wurden bzw. werden. Dieses IRGENDWO kann eine einfache sich im Fahrzeug des Betreibers befindliche – nennen wir es einmal – BLACKBOX sein, auf der sich eine entsprechende EINRICHTUNG befindet, die die vom Taxameter übermittelten Daten entsprechend den Vorgaben des Finanzministeriums verschlüsselt und abspeichert. FERTIG !!!
Ein Auslesen dieser Daten ist dann nur noch den Finanzbehörden möglich und das wars für den Unternehmer. Führ Ihn selbst ändert sich überhaupt nichts im normalen Geschäftsbetrieb, denn er kann wie gewohnt weiter seine Schichtzettel führen und, wie gewohnt, besondere Vorkommnisse – wie z.B. Kunde ist nach der Fahrt ohne zu zahlen abgehauen – entsprechend dort vermerken und fertig.
Kommt der Prüfer, liest er die Blackbox aus, vegleicht diese mit der tatsächlichen Buchführung und fertig. Mehr macht er jetzt ja auch nicht. Diese Form des „Fiskaltaxameters“ hat den Vorteil, dass das anmieten einer Cloud zur Datenübermittlung an den Unternehmer, die ja angeblich unerlässlich ist, ersatzlos entfällt und damit schon wieder ein monatlicher Kostenfaktor damit ebenfalls wieder eingespart werden kann. Und schon wieder gibt es eine Gruppe von „Zuhältern“ in unserem Gewerbe weniger: Die Cloudanbieter!
Wenn Ihr Geld verdienen wollt, ist das O.K., aber nicht auf dem Rücken anderer, ohne selber dafür im Verhältnis zum Verdienst betrachtet, auch nur einen Finger dafür Krumm zu machen! Geht arbeiten, wie andere auch oder erfindet etwas, was es wirklich rechtfertigt, sich darauf finanziell bis an sein Lebensende darauf auszuruhen!
Lieber Herr Popper, es wäre uns sehr wichtig, wenn Sie Ihre Leserkommentare deutlich kürzer als bisher fassen. Wir wissen es aus dem Feedback vieler Kommentarleser, dass man größtenteils Ihre Kommentare nur überscrollt, weil eben keiner die Zeit hat, sich solch lange Ausführungen durchzulesen. Agieren Sie also bitte künftig nach dem Sprichwort: „In der Kürze liegt die Würze“