Wenn Fahrzeughersteller ihre Modelle mit Taxipaket anbieten, werden sie nur ganz selten direkt im Werk zu einem Taxi. Die meisten Autos werden bei einem Oldenburger Unternehmen umgerüstet, doch auch andere Werkstätten haben sich für solche Arbeiten qualifiziert.
Über 60 Fahrzeuge lassen sich derzeit offiziell mit einem eichrechtskonformen Taxipaket bestellen. Taxi Times stellt diese in seiner aktuellen Ausgabe vor. Die Entwicklung dieser Taxipakete übernimmt in den meisten Fällen das Oldenburger Unternehmen Intax, welches dafür im Auftrag des Herstellers ein Taxipaket entwickelt. Jeder Entwicklungsschritt wird genau dokumentiert, jeder Arbeitsschritt ist genau definiert. Am Ende der Entwicklung erfolgt die Abnahme durch den Hersteller und ab dem Moment können die Markenhändler dieses beim Verkauf eines Taxis mitbestellen. Intax bezeichnet sich selbst als verlängerte Werkbank der Hersteller.
Zwischenzeitlich gab es allerdings aus verschiedenen Gründen sehr lange Lieferzeiten bei den Fahrzeugherstellern, welche dann in der Folge beim Umrüster Intax zu einem geballten Ansturm bei den Fahrzeugumrüstungen resultierten. Das führte zu mehrmonatigen Lieferzeiten und manche Händler, sowie deren Taxi- und Mietwagenkunden waren die Leidtragenden. Inzwischen sind die Lieferzeiten bei Intax wieder auf einem normalen Niveau (Taxi Times berichtete), trotzdem haben manche Hersteller mittlerweile auch anderen Umrüstern entweder eine zertifizierte Freigabe für Umrüstungen erteilt (z.B. Toyota) oder das entsprechende Wegstreckensignal freigegeben. Die meisten dieser Umrüstwerkstätten agieren regional, wie beispielsweise ER-Tax in München oder Femotax in Bremen und viele mehr.
Andere wiederum sind für Taxi- und Mietwagenunternehmen aus dem ganzen Bundesbereich tätig. Zu Ihnen zählen beispielsweise die Hamburger Firma Reuss (seit kurzem auch in Kooperation mit Haberl) oder das Taxi-Zentrum Brandenburg aus der gleichnamigen Stadt an der Havel. Letztere treten in Kürze auch als Gastgeber eines von Taxi Times und Taxi to Go durchgeführten Workshops auf.
Neben den kürzeren Lieferzeiten (was sich laut Branchenbeobachtungen mittlerweile wieder angeglichen hat) können diese Firmen oft auch einen schlüsselfertigen Umbau garantieren. Sie sorgen neben den klassischen Vorrüstungen auch gleich für den Einbau der Geräte und dessen Konfiguration. So ist dann beispielsweise in einem eingebauten Taxameter nicht nur der regionale Taxitarif programmiert, sondern wird auch gleich eine Konformitätserklärung durchgeführt.
Ob bestellte Taxis oder Mietwagen für eine Umrüstung also nach Oldenburg zu Intax oder zu einem anderen Umrüster gehen, bestimmt dabei oftmals das Autohaus vor Ort. jh
Hinweis der Taxi-Times-Redaktion: Ein ähnlich schlüsselfertiges Konzept bietet auch Volvo an, das sich hier als Generalunternehmer für den Umrüster Adler Taxameter & Funktechnik aus Langenpreising entschieden hat. Bei Volkswagen finden die Umrüstungen der meistern Verbrenner-Modelle im eigenen Werk statt, während man bei den Elektromodellen wie den ID.4 und dem ID.7 oder auch ID. Buzz eine Freigabe für externe Umrüster erteilt. Den einzigen neuen Mercedes, den es derzeit offiziell als Taxi gibt, ist der Sprinter. Er wird bei Intax umgerüstet. Für die Vitos hat der Konzern seit geraumer Zeit eine externe Umrüstlösung angekündigt.
Beitragsfoto: Taxifolierung im Taxi Zentrum Brandenburg Foto: Taxi Times