Zum gestrigen Urteil des Bundesverwaltungsgerichts und dem nun möglichen Dieselfahrverboten in den Innenstädten meldeten sich auch Taxivertreter zu Wort.
So machte zum Beispiel BZP-Vizepräsident Hermann Waldner in seiner Funktion als Chef von Taxi Berlin deutlich, dass Mobilität in Berlin ohne Taxi undenkbar sei und dass Mobilität in Innenstädten besser organisiert werden könne.
Waldner kritisiert in diesem Zusammenhang, dass in der Hautstadt „ohne Not immer mehr Unternehmen innerhalb des S-Bahn-Rings zugelassen werden.“ Das bringe noch mehr Fahrzeuge auf ohnehin verstopfte Straßen und trage damit zu schlechterer Luftqualität bei. „Weitere Anbieter führen mit zusätzlichen Autos auch automatisch zu mehr Leerfahrten, zu mehr Staus und zu mehr Abgasen, moniert der Zentralenchef. Eine effektivere Kontrolle der Angebote wäre ein deutlicher Beitrag für eine sprichwörtlich bessere `Berliner Luft´. Anstelle neuer subventionierter Angebote sollten bestehende Angebote wie Taxi verbessert werden.“
Michael Müller, Präsident des Bundesverbands für Taxi- und Mietwagenunternehmer BZP, wiederholte die Forderung, die man schon im November letzten Jahres als Resolution veröffentlichte. Die Taxibranche wolle ihre Dienstleistungen mit einer möglichst umweltfreundlichen Fahrzeugflotte erbringen. „Unser Ziel ist das emissionsfreie Taxi“, formuliert es der BZP in einer Pressemitteilung. „Für den Durchbruch der E-Mobilität fordern wir die Kommunen auf, in Kooperation mit lokalen oder überörtlichen Energieanbietern eine flächendeckende und ausreichende Lade-Infrastruktur bereitzustellen. Wichtig ist dabei: Die Ladestruktur muss dem gewerblichen Verkehr vorbehalten bleiben. Ohne privat und gewerblich getrennte Netze sind Hürden im täglichen Betrieb vorprogrammiert.“
Da das vorwiegend mittelständisch geprägte Taxi- und Mietwagengewerbe den kompletten Umstieg auf E-Mobilität aber nicht allein bewältigen könne, bräuchte das Taxigewerbe dazu Förderprogramme. „E-Taxis sind teurer in der Anschaffung und im Unterhalt. Denn während Fahrzeuge mit Kraftstoff innerhalb von Minuten betankt sind, müssen E-Autos länger für die Vollladung stehen. Dies lässt sich nur bedingt an Standplätzen realisieren, denn Taxi-Kunden erwarten einen Fahrtantritt sofort – und nicht nach Ende des Ladens der Batterie. Diese Einschränkungen müssen zumindest teilweise durch staatliche Förderung ausgeglichen werden.“ Von der Auto-Industrie erwartet Müller „angemessene finanzielle Anreize für den Fahrzeugtausch auf emissionsarme Taxis mit den neuesten Abgas- bzw. umweltfreundlichsten Antriebstechnologien zu bezahlbaren Preisen“.
Die gestrige Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts wird vom BZP „bedauert“. jh
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