Die Geschäftsführer aus den Taxizentralen von Berlin und Hamburg haben sich eindeutig zum Taxi-Sharing bekannt. Bis Jahresende soll das Angebot in allen Millionenstädten verfügbar sein.
„Für unsere Außendarstellung und für unsere Gewerbepolitik ist Taxi-Sharing sehr wichtig, es ist ein Ausweis unserer Bereitschaft und unserer Fähigkeiten“, betont Hermann Waldner von Taxi Berlin während der Frühjahrstagung des BZP am vergangenen Montag. Er selbst geht dabei mit gutem Beispiel voran: Zum 1. Juni werde seine Taxizentrale in der Hauptstadt mit dem Angebot eines Taxi-Sharings starten. Auch Köln und München hätten eine Teilnahme signalisiert, so dass bis zum Jahresende die Taxizentralen aller Millionenstädte in Deutschland den Trend anbieten können und somit die passende Antwort auf Anbieter wie mytaxi, Clever-Shuttle oder Moia geben, verspricht Waldner und freut sich schon auf die Gespräche mit der Politik, „um ihnen zu zeigen, dass wir schon eine Menge bewegt haben“.
Thomas Lohse, Vorstandsmitglied der Hamburger Taxizentrale Hansa-Funk, stimmt Waldner zu. „Politiker, Professoren und andere sagen uns klipp und klar, dass sich die Kundschaft immer mehr an Sharing-Modellen orientieren werde. Das ist die Zukunft“, berichtet Lohse. In seiner Zentrale bietet man Taxi-Sharing seit Dezember an. Zu Beginn und dank einer erfolgreichen Presse-Kampagne hatte man bis zu 1.000 Fahrten am Tag, am Wochenende sogar mehr. Viele davon geteilt, Dann bekam man aber zu spüren, dass mytaxi, die nahezu zeitgleich ebenfalls Taxi-Sharing anboten, ihre Kunden mit einer Rabattaktion köderten. Trotzdem sei es auch dort nicht ins Laufen gekommen, so dass mytaxi das geteilte Taxi mittlerweile nur noch von Donnerstag bis Sonntagmorgen anbietet.
Hansa-Funk wird dagegen an seinem Sharing-Angebot festhalten, rund um die Uhr und im gesamten Stadtgebiet. Aber eben auch mit der Einschränkung, dass eine Fahrt voll bezahlt werden muss, wenn sich kein anderer Mitfahrer findet. Damit ist klar, dass Taxi-Sharing erst dann seine Vorteile ausspielen kann, wenn viele Kunden mitmachen. „Dieser Markt ist kein Selbstgänger. Man wird ihn langfristig bewerben müssen“, bilanziert Thomas Lohse von Hansa-Funk Hamburg die Erfahrungen der ersten Monate.
Waldner argumentierte während der BZP-Tagung vor allem in Richtung weiterer Taxizentralen, als er vom Procedere der Genehmigung berichtet. „Am Ende bezahlen die Fahrgäste immer den Preis, der auf dem Taxameter steht, so wie es gesetzlich vorgeschrieben ist“, sagt Waldner. „Deshalb ist auch keine Sonder- oder Ausnahmegenehmigung nötig.“ In Berlin wurde ihm das auch von der zuständigen Senatsverwaltung mündlich so bestätigt. jh
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Wenn VW mit seiner Sharing und Sammeltaxischwemme kommt, muss der Konzern belegen, dass umgerechnet auf die Sitzzahl des Vans in der Stadt, wo er seinen Service anbietet, Ca. 7.200 KFZ-Halter ihre eigenen KFZ verkaufen, verschrotten oder verschenken, sodass diese Nachfrage auch bestätigt werden kann!