13 Mitglieder des Fachausschusses Technik und Zentralen haben ihr turnusmäßiges Treffen mit dem Besuch der Digitalkonferenz Digital X kombiniert. Eingeladen hatte Gastgeber Telekom.
Die in der Kölner Messehalle 9 an zwei Tagen abgehaltene Digital X wird als „führende europäische Digitalisierungs-Initiative auf Entscheider Level“ beschrieben. Veranstalter ist die Deutsche Telekom. Unter dem Motto „Innovation und Transformation“ finden auf mehreren Bühnen Vorträge und Diskussionsrunden statt, während dazwischen zahlreiche Start-Ups und natürlich die Telekom selbst ihre Produkte präsentieren.
Letztere fungierte daher auch als Gastgeber für die Fachausschusssitzung Technik und Taxizentralen des Bundesverbands Taxi und Mietwagen im messenahen Tagungshotel. Deren Mitglieder sind Vertreter diverser Taxizentralen bzw. Landesverbände. In Köln waren 13 Teilnehmer der Einladung gefolgt, vom Bundesverband selbst waren Präsident Michael Müller, Laura Waibel und der designierte Geschäftsführer Michael Oppermann anwesend.
Gastgeber Christian Meyer und Stina Perbandt von der Telekom hatten als Rahmenprogramm der Sitzung den gemeinsamen Besuch der Digital X geplant. Dabei führte die erste Station zu einem als Prototyp ausgestellten monotonen Konzeptfahrzeug von Volvo und anschließend zu einem Flugtaxi, in dem einige der Taxiunternehmer bzw. Zentralenmitarbeiter anschließend probesitzen durften – ohne abzuheben und immer schön nacheinander, denn das Lufttaxi hatte nur Platz für maximal zwei Personen.
Ähnlich futuristisch, aber weitaus praxisnäher ging es wenige Meter bei Adrian Dietrich zu. Dessen Unternehmen „ZReality“ aus Kaiserslautern präsentierte eine virtuelle Stadtrundfahrt durch Luxemburg, bei der Touristen mithilfe einer digitalen Brille einen zweigeteilten Blick auf die Stadt werfen können. Die Live-Perspektive auf dem einen Auge und daneben denselben Ort, wie er sich im Jahr 1967 darstellte.
In der IOT-Area konnten die Teilnehmer anschließend die Funktionsweise des Taxibuttons sehr bildlich nachverfolgen, digital in Gang gerufen durch ein Modell-Taxi ehe man im Anschluss einer Diskussionsrunde zuhörte, bei der die Referenten der Frage nachgingen, wie Mobilitätslösungen den Städten helfen, zu nachhaltigen Kosten eine besserer Lebensqualität herzustellen. Das Fazit dieser Diskussionsrunde bewegte sich voll und ganz im aktuellen Trend: Technisch ist vieles möglich, Deutschland ist dabei nicht ganz so mutig wie beispielsweise die skandinavischen Länder und die Finanzierbarkeit bleibt das große Rätsel. Klar angesprochen wurde auch, dass kein großer Konzern in der Lage ist, eigenständig eine All-in-one Mobilitätslösung auf die Beine zu stellen und es daher nur mit Partnerschaften und Kooperationen funktioniert. Leider kam dabei nicht zur Sprache, dass man den Mobilitätswandel nicht zwingend mit neuen Anbietern und Produkten komplett neu erfinden muss, sondern dabei durchaus auf etablierte Marktteilnehmer zurückgreifen könnte.
Denn die digitale Technik dafür ist hier durchaus vorhanden, beispielsweise innerhalb der Taxibranche. Die Mitglieder des Fachausschusses Technik und Zentralen hatten daher nach dem Besuch der Digital X im internen Teil ihrer Ausschusssitzung sicherlich einiges zu besprechen. jh
Randnotiz: Michael Dickmann und Randolf Stephany hatten die Digital X auf Eigeninitiative bereits am Vortag besucht, weil sie dort Christoph Weigler, den Deutschland-Chef von Uber, zuhören wollten. Dieser war als Sprecher angekündigt, wurde allerdings ohne Begründung wenige Minuten vor dem Auftritt aus dem Programm der großen Bühne genommen und sprach stattdessen auf der Magenta-Stage. Warum, konnte keiner sagen, berichtete Dickmann den Ausschussmitgliedern. Im Hinblick darauf, dass Weigler ausgerechnet in Köln auftreten sollte, wo Uber wenige Tage vorher in die Negativschlagzeilen geraten war, weil man am Amsterdamer Unternehmenssitz die Annahme einer richterlichen Verbotsverfügung der Uber-App verweigert hatte, verbreiteten sich dann sogleich allerlei Gerüchte. Anscheinend wollte Herr Weigler vermeiden, dass man ihm das Gerichtsurteil in Köln persönlich aushändigen würde. Vielleicht war es dem Veranstalter auch einfach zu heikel, einen Repräsentanten eines Unternehmens auf der größten der dortigen Rednerbühnen sprechen zu lassen, das nachweislich den Rechtsstaat verhöhnt. jh
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