Ab April wird Patrick Meinhardt die Geschäfte des Taxi- und Mietwagenverband Deutschland TMV führen. Der 54jährige war bis 2013 acht Jahre als bildungspolitischer Sprecher Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion und anschließend als Wirtschaftsberater für den Mittelstand tätig. Parallel war er 25 Jahre lang selbständig, unter anderem im Bereich der Bildungs- und Strategieberatung.
Meinhardt will sich offensiv und leidenschaftlich für die Interessen der Branche einsetzen, für die Selbstständigen wie für die Fahrerinnen und Fahrer. „Die Belange der Branche müssen besser als bisher gehört werden, ein Drittel der Unternehmen im Taxi- und Mietwagengewerbe stehen kurz vor der Insolvenz“ nennt Meinhardt bei seiner Vorstellung seine Ziele und kritisiert, dass Taxi- und Mietwagenunternehmer von der Politik gerade aufs Abstellgleis geschoben werden. Der Geschäftsführer in spe forderte in der Folge die Bundesregierung auf, jetzt endlich in die Gänge zu kommen, damit Unterstützungszahlungen unbürokratisch und schnell fließen könnten. Es handele sich um gut 45.000 Unternehmern und Unternehmerinnen, ihre Familien und eine viertel Million Fahrer*Innen, die alle gerade von der Politik im Regen stehen gelassen würden.
TMV-Präsident Michael Müller sieht Meinhardt als erstklassige Besetzung für die Aufgabe als Geschäftsführer und hebt dessen Vernetzung im politischen Berlin, aber auch im Mittelstand hervor: „Ein Politprofi, der unseren noch jungen Verband schnell nach vorn bringen wird“. Der TMV habe künftig nun einen leidenschaftlichen Kämpfer für die Interessen der Selbstständigen an der Spitze.
Beitragsfoto: TMV
Von der FDP? Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Die FDP hatte in Bezug auf die PBefG-Novelle eine Aufhebung der Rückkehrpflicht für Mietwagen aus angeblich ökologischen und ökonomischen Gründen gefordert. Unter dem Deckmantel der Digitalisierung möchte die FDP den Plattformkapitalismus a la UBER in Deutschland durchsetzen. Sollte Herr Meinhardt hier der Parteilinie folgen, hat sich für mich als Taxiunternehmer die Mitgliedschaft im TMV erledigt.
Um glaubwürdig zu bleiben, sehe ich den TMV in der Pflicht, dass sein Geschäftsführer parteipolitisch unabhängig ist.
Wir als Taxifahrer und Taxi Unternehmer sind ja häufig über viele Stationen zu unserem Beruf gekommen. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, wenn jemand einen Seitenwechsel vollzieht.
Aber ausgerechnet die FDP ist hier kein Qualitätsmerkmal, um unseren Beruf zu verstehen und seine Interessen zu vertreten.
Die Erfahrungen aus der Novellierung des PbefG im Bundestag und auch im Bundesrat sind katastrophal. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand die marktradikalen Positionen seiner Partei einfach mal so aufgibt.
Ich erwarte, dass sich Herr Meinhardt von sich aus glaubwürdig erklärt, bevor er diesen so wichtigen Posten übernimmt.
Nun sollte Herr Meinhardt nicht gleich verdammt werden. Er hat eine faire Chance verdient und nicht jeder in der FDP hat hoffentlich so wenig Ahnung wie Frau Kluckert.
Natürlich hat es einen faden Beigeschmack ausgerechnet einen ehemaligen FDP-Politiker zu nehmen von einem Verband, welcher die Forderung nach der Vorbuchungsfrist torpedierte und damit wichtige Verhandlungsmasse im Kampf um das PBefG ohne Not hergeschenkt hat.
Betreibt Herr Müller in Göttingen nicht Mietwägen?