Wegen des ausgedünnten Linienverkehrs können Uelzener Bürger(innen) ab sofort alternativ zum Bus das Taxi auf Kosten der öffentlichen Hand nutzen – nicht zum Impfzentrum, aber für Arztbesuche.
Die niedersächsische Hansestadt Uelzen hat ein Zeichen für das Taxi als Teil der Daseinsvorsorge gesetzt: Der Bürgermeister der Kreisstadt in der Lüneburger Heide, Jürgen Markwardt (parteilos), möchte mit der Maßnahme vor allem ältere Menschen bei der Wahrnehmung notwendiger Termine unterstützen, die normalerweise auf den Stadtbus angewiesen sind. Auf seine Initiative hin hat der Verwaltungsausschuss der Stadt empfohlen, einen Hilfsfonds aufzulegen und Förderrichtlinien zu beschließen.
„Kann für Hin- oder Rückfahrt oder auch für beide Strecken das ÖPNV-Angebot zu dem wichtigen Termin nicht genutzt werden, weil zu diesem Zeitpunkt keine Stadtbusse fahren, so können Uelzener jetzt ein Taxi rufen“, erklärt Markwardt. Alle medizinischen Bereiche wie auch beispielsweise Ergotherapie oder Logopädie seien in das städtische Angebot eingeschlossen, wie es in einer Pressemeldung auf der Internetseite der Stadt heißt.
Die Differenz zwischen Taxi- und Stadtbustarif werde bis zu einem Betrag von 25 Euro pro Fahrt erstattet. „Die Hansestadt bietet dieses Angebot, Taxen zum ÖPNV-Preis zu nutzen, solange der Stadtbusverkehr eingeschränkt ist. Fahrten zum Impfzentrum sind nicht eingeschlossen. Hier gelten die vom Landkreis Uelzen bekanntgegebenen Unterstützungsangebote.“
In den Richtlinien für Taxifahrten zum ÖPNV-Tarif heißt es (hier verkürzt): „Antragsberechtigt sind Personen, die ihren Wohnsitz in Uelzen haben, aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen auf die Nutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels angewiesen sind und eine notwendige Beförderung aufgrund eines bestehenden Notfahrplans nicht, nicht rechtzeitig oder bei nicht zumutbarer Wartezeit mit dem Stadtbus antreten können. Als notwendige Beförderung gelten insbesondere Fahrten zur Wahrnehmung von Terminen zur medizinischen Behandlung (Arztbesuche, Klinikbesuche, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Podologie u.a.).“ Die Richtlinien sowie das Antragsformular stehen auf der Internetseite zum Herunterladen zur Verfügung. ar
Beitragsbild: Rathaus Uelzen (Foto: Pixabay / Rolf Tischer)